Sardinien ist auch 2020 wieder eines der Top-Reiseziele in Europa: Rund 12 Millionen Menschen sind jährlich zu erwarten (und der Tourismusbetrieb auf der Insel wünscht sich noch mehr). Die meisten davon reisen in den Sommermonaten, von Juni bis September: ihr Ruf als „europäische Karibik“ eilt der Insel voraus.

Doch immer mehr Reisende wählen Sardinien auch in der Nebensaison, in den Oster-, Herbst- oder Winterferien (Daten 2020 auf www.schulferieneuropa.de) oder für einen Kurzurlaub an Brückentagen (hier eine Übersicht für 2020).

Sardinien im ganzen Jahr (auf dem Foto Hotel I Ginepri, Cala Gonone im Mai)

Aus gutem Grund: Der Reisende von heute ist anspruchsvoll und reist bewusster. Wer sich in andere Kulturkreise bewegt, will sie auch kennenlernen. Man ist neugierig. Nicht nur auf die Strände, sondern auch auf die Menschen und ihre Kultur. Man möchte im Ausland nicht ständig auf eigene Landsleute treffen, will auch kein Schnitzel essen und sich auch nicht die Haut verbrennen. Also meidet man die Zeiten, in denen alle Urlaub machen.

Und da ist noch etwas: Glaubt man den Trendforschern, ist auch der hedonistische „Mir-doch-egal-ich-hab-Urlaub“-Urlaub passé. Viele möchten in ihrer freien Zeit sogar etwas Sinnvolles tun.

Das schwarze Schaf hat acht wesentliche Trends für den Urlaub 2020 herausgefiltert:

  1. „Frei Schnauze“ – individuell reisen
  2. erlebnisreich
  3. attraktiv, „instagram-tauglich“
  4. landestypisch, „like a local“
  5. kulinarisch wertvoll
  6. genießerisch, luxuriös
  7. ökologisch, nachhaltig, sinnvoll
  8. gesund, aktiv

Man könnte meinen, „Trends hinterher zu laufen“ sei nicht wirklich „schwarzschafig“. Aber guckt man genauer hin, sind das nur nachvollziehbare und gar nicht so üble Wünsche für die schönsten Wochen des Jahres. Und das kann zu einer wirklich guten Entwicklung des Tourismus auf Sardinien führen: Qualität statt Quantität. So ist das, was für uns gut ist, langfristig auch gut für Sardinien.

Also hat sich das schwarze Schaf diese „Wünsche“ mal vorgenommen. Denn Sardinien kann so ziemlich alle davon erfüllen 🙂

Hier kommt eine voll trendige Anleitung für den Sardinien-Urlaub 2020 mit vielen praktischen Links und Adressen!

(Redaktioneller Hinweis: Mit (x) gekennzeichnete Empfehlungen und Links führen auf ein Buchungsportal. Falls du dort buchst, erhält das Schaf in manchen Fällen eine kleine Provision; der Preis für dich bleibt gleich).

1. „Frei Schnauze“: individuell durch Sardinien reisen

Sardinien wirkt auf den ersten Blick überschaubar, ist aber trotzdem undurchsichtig. Viele wissen nicht, wie sie die Insel überhaupt bereisen sollen: all-inclusive und organisiert, oder individuell und frei Schnauze.

Ohne Einschränkungen sagt das schwarze Schaf: Mach eine ganz individuelle Rundreise, einfach der Nase nach.

Sardinien ist eine Insel, die geradezu danach schreit, individuell erkundet zu werden. Nur so wirst du ihr annähernd gerecht. Wenn du dich von ihr einfangen und inspirieren lässt. Wenn du dich treiben lässt. Wenn du dort verweilst, wo es dir gefällt.

In der Nebensaison kannst Du sogar weitgehend planlos reisen. Musst auf ein paar Besonderheiten achten, aber grundsätzlich klappt das super und dann ist die Insel absolut in ihrem Element.

So ist es am schönsten: Mitten durch Sardinien, auf kleinen und kurvigen Straßen.

Dann die Frage: Gleicher Ort oder Ortswechsel? Mindestens einmal die Region zu wechseln ist auf jeden Fall ein Top-Tipp vom schwarzen Schaf.

Eine Idee wäre, die Urlaubszeit aufzuteilen, damit das nicht in Stress ausartet. Das hier hat das schwarze Schaf mal einem Freund (reiste mit Freundin und zwei kleinen Töchtern) für seine drei Wochen empfohlen:

  1. Woche – Mittlere Ostküste: Sie lagen am weiten Strand des Golfo di Orosei, waren einen Tag im Valle Lanaitto wandern, haben Ausflüge gemacht, z. B. zur Grotte Ispinigoli, zum Nuraghen Noddule bei Nuoro. Gewohnt haben sie in Orosei, im wunderbaren Albergo Diffuso Mannois (x)
  2. Woche – Gallura / Norden (ein Tag am Capo Testa, ein Tag Alghero, ein Tag Castelsardo, auch die Costa Smeralda haben sie sich angesehen, Weinverkostung und gut essen. Das ging auch prima in der Unterkunft: Gewohnt haben sie ganz landestypisch im Agriturismo Canu (x) bei Luogosanto).
  3. Woche – Cagliari. Erst gab’s zwei Tage Boat & Breakfast und einen Bootsausflug mit Ichnusa Charter. Die letzten Tage und Nächte in der Stadt haben sie einen Tick mehr in den Ring geworfen und in der Villa Fanny (x) gewohnt („Das hätten wir mal für unsere Flitterwochen kennen sollen!“ sagte mein Kumpel).

Generell brauchst du ein bisschen Flexibilität: Komm am besten mit dem eigenen Auto oder nimm dir am Flughafen einen Mietwagen. Und dann finde deinen eigenen Weg über die Insel, „frei Schnauze“.

Natürlich gibt es auch eine ganz verrückte Möglichkeit, die Insel zu durchstreifen: Bus und Bahn – ein Garant für Erlebnisse! Und den Ausblick vom erhöhten Platz inklusive entspannter Fortbewegung mit „Chauffeur“ gibt’s für relativ kleines Geld (Bustickets gibt’s in Bars / Tabacchi-Läden, Zugtickets auf trenitalia.com).

Blick aus dem Bus auf der SS 125
Blick aus dem Bus auf der SS 125

All-inclusive-Angebote mit Frühbucherrabatt gibt es auf Sardinien auch. Und wenn man einfach nur irgendwo Urlaub machen und sich um nichts kümmern will – das geht auf Sardinien an sehr schönen Plätzen und in durchaus netten Hotels, z. B. dem Arbatax Park Resort Cottage (x) oder etwas eleganter im Falkensteiner Capo Boi (x), Villasimius.

Eine organisierte Busreise kann nett sein und einige lieben es, so zu reisen. Und natürlich gibt es private Gruppen- und Studienreisen, die anspruchsvoll sind und sich der Landeskultur nähern. Doch sie haben immer einen Nachteil: Wenn du gern noch bleiben und tiefer in einen Ort eintauchen würdest, zwingt die Gruppe dich weiter.

Zum „wie und wo“ findest du ein paar Ideen auf unserem Blog:

Und hast du dich akklimatisiert, dann geht’s erst so richtig los. Denn langweilig soll der Urlaub ja keinesfalls sein:

2. Ich will was erleben!

Wer für den perfekten Urlaub den ein oder anderen Adrenalin-Kick braucht, kann auf Sardinien einiges erleben, was nicht ganz alltäglich ist. Vielleicht geht es dir um Horizonterweiterung und Perspektivenwechsel. Hier ein paar Ideen:

Kletterwand Buchi Arte
Ab in die Wand! Sardinien ist ein fantastisches Reiseziel für Kletterer (hier die Wand Buchi Arta im Supramonte)

Abseits von Adrenalinschüben gibt es noch starke Emotionen und Traditionen, die du auf den sardischen Festen erleben kannst. Und du kommst dabei ganz nah an die Einheimischen. Mehr dazu bei Punkt 4.

Das Schöne: Ich kann ja wählerisch sein. Ich muss nicht zwingend alles machen. Ich muss auch nicht jeden Tag etwas Neues erleben, sondern kann auch mal verweilen und ein paar schöne Fotos für zuhause machen. Apropos Foto …

3. Wo krieg ich das beste Selfie auf Sardinien? 😉

Okay, das ist der „Trend“, den das schwarze Schaf erstmal suspekt beäugt. Das Kriterium „Instagram-Attraktivität“ hat für viele Orte weltweit den Nachteil, dass sie nur „konsumiert“ werden. Und manchmal wird die Realität durch falsche Erwartungen verzerrt.

Aber das ist auch der einzige Kritikpunkt. Denn der Wunsch, Erlebtes zu teilen, ist menschlich. Und Urlauber sind ja auch keine hippen Influencer, die das perfekte Foto posten „müssen“.

Fotos an sich sind durchaus positiv – und sozial: Sie lassen andere an Erlebnissen und Reisen teilhaben, die sie selbst nicht haben (können). Und, noch viel wichtiger: Bilder inspirieren. Sie schaffen Sehnsüchte. Das schwarze Schaf will unbedingt mal auf der Isle of Skye in Schottland wandern. Und warum? Weil’s auf Instagram ein Bild vom Fairy Glen gesehen hat, mit einem Pfad, den es gern selbst laufen würde … und dann in der nächsten Whisky-Distillerie ins Land eintauchen 😉 … Nicht alles ist schlecht an den Socials

Hier ein paar attraktive und instagram-taugliche Locations auf Sardinien. Und zu allen hast du einen weiten und/oder anstrengenden Weg vor dir. Also bist du quasi gezwungen, dich mit dem Ort zu beschäftigen:

Glücklich, geschafft!
1. Eine der tiefsten Schluchten Europas: Gola Su Goroppu im Supramonte
Cala Goloritzè im Mai 2014
2. Der Inbegriff der Traumbucht: Cala Goloritze im Golfo di Orosei (Achtung, Zugangsbeschränkungen)
3. Das markanteste Inselchen vor der Insel: Pan di Zucchero, Masua an der Westküste
Punta Lamarmora, Gennargentu
4. Der höchste Gipfel Sardiniens: Punta Lamarmora auf 1.834 Metern im Gennargentu

Schau auch gern auf dem schwarzschafigen Instagram-Profil vorbei, und lass dich weiter inspirieren 😀

4. „Like a local“, die Erste: landestypisch urlauben, mit den Einheimischen

Das wünsche ich mir, jedes Mal, wenn ich in ein anderes Land reise: Möglichst schnell unauffällig werden. Kein Tourist sein, sondern ein interessierter Gast, der tief in das Land und seine Kultur eintauchen möchte.

Das verlangt von dir zunächst, dich mit der Frage auseinander zu setzen: Was ist eigentlich „landestypisch“? Was ist „sardisch“? Was sind die Stereotypen in deinem Kopf, die du vielleicht erstmal auflösen müsstest?

Denkst du bei Sardinien automatisch an Italien, Sommer, Sonne, Strand, Dolce Vita? Dann weißt du vielleicht gar nicht, dass das „echte, authentische Sardinien“, das der Einheimischen, fast gar nichts damit zu tun hat? Was weißt du über Nuraghen und Giganten, was über Hirtentum und Traditionen? Warum sagen viele Einheimische, Sardinien sei nicht Italien?

"Sardinien ist nicht Italien." Politisch ja, seelisch nein.
„Sardinien ist nicht Italien.“ Huch?!

Um auf Sardinien Lokalkolorit nicht nur zu schnuppern, sondern im Urlaub den Touristen, hat das schwarze Schaf noch zwei Empfehlungen für dich:

  • Tausche Strand- gegen Alltagsklamotte. Der Tourist, der schon rein äußerlich mit Flipflops, Strandbermuda, Strohhut und Trekkingsandale von dem alltagsgekleideten Einheimischen abweicht, bleibt länger fremd. Du musst keine sardische Tracht anziehen, aber kleide dich einfach wie zuhause. Da gehst du ja auch nicht in Bikini in den Supermarkt oder ohne Hemd in die Bar.
  • Meide die touristischen Hotspots. Die beliebtesten Orte auf Sardinien sind nicht unbedingt „typisch sardisch“. Reise ins Hinterland, in die kleinen, authentischen Orte abseits der Feriensiedlungen an den Küsten.

Bist du so weit? Dann los! Misch dich unters Volk!

Das geht am besten an den sardischen Festen. Wenn irgendwo eine „Sagra“ ist, dann nix wie hin! Speziell wenn sie im Hinterland ist oder du dich außerhalb der Saison befindest.

Und auf Sardinien ist im ganzen Jahr was los – hier eine kleine Auswahl der wiederkehrenden Events:

Spezielle musikalische Events gibt es auf Sardinien einige: Hier ein Konzert am Gigantengrab bei Arzachena

Toll sind auch die Sport-Events der Insel:

  • Segeln: Zwischen Mai und Oktober finden mehrere Regatten des Yacht Clubs Costa Smeralda statt. Außerdem ist im April 2020 der Americas Cup zu Gast in Cagliari.
  • Fußball: Cagliari Calcio spielt 2019/2020 in der ersten italienischen Liga (Serie A) und die Sardegna Arena ist ein Stimmungsgarant.
  • Basketball: Dinamo Sassari spielt auch in diesem Jahr in der Champions League und um die Meisterschaft!

„Like a local“, die zweite: einheimische, sardische Anbieter bevorzugen

Wie ein Einheimischer zu urlauben heißt auch: Sardische Produkte bevorzugen.

Made in Sardinia ist durchaus ein Qualitätssiegel. Speziell Lebensmittel findest du in Quasi-Bio-Qualität. Wenn du denn bei Sarden einkaufst (z. B. auf den Wochenmärkten, auf dem Blog sardinien-auf-den-tisch findest du eine Übersicht).

Für viele Produkte wie Kunsthandwerk, Kleidung und Kosmetik gibt es immer noch „Bottegas“, kleine Geschäfte mit ausgesuchtem Sortiment. Ja, die muss man ein bisschen suchen – aber kann sich sicher sein, dass das nicht aus Pakistan, China oder Bangladesh kommt. Wer sich auf die einheimischen Produkte stürzt, hat mit einiger Sicherheit viel für sein eigenes Wohl und das der Insel getan.

Handgewebter sardischer Teppich ... nicht billig, aber preis-wert
Handgewebter sardischer Teppich … nicht billig, aber preis-wert

Zwei „Abers“:

  1. Hohe Qualität gibt’s selten zum niedrigsten Preis. Oft kostet das alles den ein oder anderen Euro mehr, und das ist auch richtig so. Denn dahinter steckt fast immer ernsthafte und leidenschaftliche Arbeit. Ein heimischer Pecorino von sardischen Schafen kostet zwischen 20 und 30 Euro / Kilo. Ein richtig guter sardischer Wein kann 20 Euro kosten. Teppiche, die nicht aus China sondern aus Ulassai oder Aggius kommen, kosten den entsprechenden Lohn. Wer im Urlaub wählerisch ist, muss tendenziell mit einem etwas höheren Budget rechnen.
  2. Diese Qualität gibt’s auf Sardinien nicht unbedingt in den touristischen Strukturen. Und auch nicht immer auf dem Silbertablett. Ein bisschen anstrengen muss sich der Reisende schon und häufig auch den ein oder anderen Kilometer mehr fahren.

Natürlich gibt es auch große Supermärkte, internationale Marken und Discounter auf der Insel, so dass du nicht nur kleinteilig oder sardisch einkaufen musst.

Aber eine gute Idee ist es – hilft es doch ganz direkt der einheimischen Wirtschaft, und nicht einigen wenigen Investoren und Konzernen.

5. Kulinarisch wertvoll: ein Urlaub für Bauch und Gaumen

Halbpension und Vollverpflegung im Hotel? Auf Sardinien lautet meine Antwort definitiv: Nein danke! Nicht, weil es per se schlecht wäre (wobei das schwarze Schaf generell kein Freund von Hotelfutter ist und sich nur wenige Hotels davon positiv ausgenommen haben).

Der Grund ist viel simpler: die sagenhafte Gastfreundschaft der Sarden und die herausragende Qualität des Essens. Speziell in einfachen Trattorien im Hinterland, in einem Agriturismo der selbst Tiere hat oder Obst und Gemüse produziert oder gar bei einer Familie, die rustikal-geniale Hausmannskost kocht. Also: ein B&B oder Übernachtung / Frühstück reicht dicke.

Die Schaftipps:

Außerdem ist die Insel immer für Überraschungen gut. Rund um das kleine Dorf Mamoiada im Inselinneren findest du zum Beispiel zwanzig (!) Weingüter, die grandiose Weine produzieren.

Im Inselinneren gedeiht der Cannonau: der typisch sardische, schwere Rotwein, hier in Mamoiada

Und hier, speziell in den ländlichen Strukturen und Regionen, direkt bei den Menschen, die stolz auf ihre Produkte sind, findest du herausragende Qualität manchmal auch für kleines oder gar kein Geld.

  • Bei einer Nonna in der Ogliastra, die dir an einem Stand auf dem Markt ihre selbst gemachten Culurgionis verkauft.
  • Bei einem Bauern in der Gallura, der dich als Wanderer zu einer Merenda auf seinem Hof einlädt, ohne einen Pfennig dafür zu verlangen.
  • In einer Trattoria in Oliena oder in Nuchis oder in Sadali oder in … – wo du für ein paar Euro einen Landwein in der Karaffe bekommst, der jedem Flaschenwein aus der Enoteca Konkurrenz macht.
  • In einem Agriturismo, in dem du ein mehrgängiges, sagenhaftes Bio-Kugelrund-Menü und ein heimeliges Bett für einen geringen zweistelligen Betrag pro Tag bekommst.

Das aber eben nur, wenn du nicht in irgendeinem Resort weit von den Sarden entfernt urlaubst, sondern dich ganz nah an sie heranwagst.

6. Ökologisch-nachhaltig auf Sardinien urlauben

Bleiben wir noch kurz beim Essen. Vielen ist ja das Kilometer-Null-Prinzip wichtig. Das besagt, das zugunsten einer guten Ökobilanz kein Produkt unnötige Wege zurücklegen sollte (z. B. der berühmte Apfel im schwerölverpulvernden Schiff von Chile nach Hamburg), sondern am besten quasi direkt vor Ort konsumiert werden sollte. Kilometer Null (vielleicht auch mal sechs oder sieben) lässt sich auf Sardinien mit einem Zauberwort beschreiben: „Agriturismo“.

Auch viele Weingüter Sardiniens produzieren mittlerweile „Bio“. Wobei tatsächlich vieles, was auf sardischem Boden produziert wird, dank der Insellage, antiker Methoden und der weitgehend intakten Natur oft noch deutlich reiner als auf dem kontinentalen Festland ist.

Auf dem Bio-Weingut Olianas in Gergei arbeiten Gänse als „Bio-Pestizide“: Sie fressen Schädlinge von den Weinreben 🙂

Vielleicht möchtest du in deinem Urlaub auch helfen? Das ist eine gute Idee!

Sardinien hat leider nicht wegzudiskutierende Umweltprobleme. Manche unsichtbar, manche evident. Wenn du helfen willst, dann findest du auf der Insel mit Sicherheit Projekte, denen du dich anschließen kannst. Viele davon drehen sich auf einer Insel naturgemäß ums Meer, Aktionen zur Strandreinigung, Aufklärung über die Posidonia und die Meeresbewohner wie Wale und Delfine, etc.

Hier eine kleine Auswahl:

Rio Piscinas / Rio Irvi: Die rote Farbe im Flussbett rührt vom Wasser der alten Minen, ausgeschwemmte Schwermetalle nicht auszuschließen

Last but not least ein paar vom schwarzen Schaf ausgewählte Unterkünfte, die sich einer natürlichen, nachhaltigen Philosophie verschrieben haben, und in denen es sich außerordentlich wohl gefühlt hat:

Und hier noch eine Adresse, die dir einen wirklich ökofreundlichen Urlaub auf Sardinien organisiert:

  • Sardaigne en liberté – Agentur für Ökotourismus Sardinien, tolle Touren, z. B. Trekking mit Eseln oder Transhumanz-Wanderungen

Weitere naturnahe und ökologische Anbieter auf ganz Sardinien findest du auf der Plattform des Festival Scirarindi (Messe jährlich im November in Cagliari): auf www.scirarindi.org kannst du unter „Realtà e Operatori“ nach sardischen Anbietern suchen (Seite in italienischer Sprache).

Aber erstmal musst du ja auf die Insel kommen. Das schwarze Schaf hat sich mal ganz rudimentier, äh, -tär, die verschiedenen Arten der Anreise angeschaut: Fähre und Flugzeug. Anders geht’s ja kaum. Und dann? Wie geht es auf der Insel weiter? Hier findest du viele schwarzschafige Tipps für einen nachhaltigen Urlaub auf der Insel, im Artikel: „Reisedilemma Nachhaltigkeit“.

7. „Slow Urlaubing“: luxuriöser Genussurlaub

Im Urlaub 2020 hat und nimmt man sich Zeit. Slow Urlaubing, sozusagen. Und die Ansprüche an die schönsten Wochen des Jahres sind gewachsen: Ich gebe lieber etwas mehr aus und bekomme dafür Qualität und das, was mir gefällt und wichtig ist.

Luxuriös konnte man auf Sardinien schon immer urlauben, das Konzept der Costa Smeralda ist hinlänglich bekannt: Und ja, in der Millionärsyacht-Klasse läuft der Hase immer noch so: Nach mir die Sintflut. Egal, was es kostet. In dem Marken- und ViP-Wahn dann auch noch die Perlen zu finden, ist gar nicht so einfach: Wenn alles Perle ist, was ist dann das Besondere?

Das Schöne ist: Genuss, Design und Stil sind nicht nur auf die ganz dicken Geldbeutel und vor allem nicht mehr nur auf die Costa Smeralda beschränkt.

Immer noch eines meiner liebsten Hotels auf Sardinien ist das Hotel Su Gologone (x). Es liegt sowas von im Hinterland, mitten im Inselinneren, bei Oliena, am Fuß des Supramonte. Ein absolut ruhiger und entspannter und vor allem: echter und gewachsener Ort. Das Schöne am Hotel: Es ist komplett in der Hand von Einheimischen. Hier treffen sich echte sardische Gastfreundschaft, Qualität, Stil, Kultur, Design, Kunst, … und immer denkt man sich etwas neues aus. Alle Jahre wieder gönnt sich das schwarze Schaf mindestens ein langes Wochenende hier.

Eingang zur Bottega und zur Bar Tablao im Hotel Su Gologone

An der Costa Smeralda hat das schwarze Schaf bei San Pantaleo etwas gefunden, das dem recht nahe kommt: Das Pedra Segreta Resort & Spa (x) bietet Suiten in natürlich, im hochwertigen, gemütlichen Farmhouse-Stil eingerichteten Granithäusern, die fast unsichtbar in die traumhafte Felslandschaft eingebettet sind. Das Restaurant hat sich einer gesunden Küche mit lokalen Produkten (viele aus dem eigenen Öko-Garten) und der kreativen Interpretation von traditionellen Rezepten verschrieben. Und in dem kleinen Spa wird die Erholung perfekt. An einem Ort wie diesem ist wirklich wumpe, wenn er keinen Meerblick hat.

Auf ganz Sardinien findest du wundervolle Hotels und Gasthäuser, ja sogar B&B, die dich wie eine ägyptische Katze verwöhnen. Auch dort, wo du es vielleicht nicht vermutest.

Weitere Boutique- und Wohlfühl-Hotels findest du z. B. bei Boutique Sardinien oder Charming Sardinia.

7. Gesund, aktiv und fit im Urlaub

Zu einem gesunden Leben gehört Bewegung, das wissen wir. Und der Urlaub bietet Raum für alles, was gut tut. Klar darf man fauler sein im Urlaub, aber aktiv sein bringt dich noch ein Stück näher an Sardiniens wunderbare Natur und Landschaft.

Wenn du mit Freunden oder Familie reist, ist vielleicht nicht ganz einfach, alle unterschiedlichen Vorlieben und Sportgelüste unter einen Hut zu bringen. Oder halt, doch …!

Kayak, Trekking, Klettern, Mountainbiken, Schwimmen, Segeln: Der Supramonte ist das Sportler-Ziel schlechthin.

Meine erste Antwort auf alle Sportgelüste ist immer: der Supramonte. Sardiniens Gebirge an der mittleren Ostküste ist quasi eine eierlegende Wollmilchsau in Sachen Sport.

Hier noch ein paar weitere Tipps für Sportbegeisterte:

  • Joggen – Pass ein bisschen auf den Autoverkehr auf. Sardinien hat viele kleine Straßen, auf denen die Einheimischen trotzdem wilde Sau fahren. Gerade in der Hauptsaison sind Küstenstraßen nicht ohne.
  • Trekking – Supramonte, sagte ich schon? 😉 Ein anderes wunderbares Trekkinggebiet findest du auch im Südwesten, z. B. die Küstenwanderung Cinque Faraglioni bei Nebida oder wie wäre es mit einer „Wüsten-Wanderung“ bei Scivu?
  • Klettern – dito: Der Südwesten ist absolut unterschätzt (schau mal in diesen Blogartikel zum Canyon Gutturu Cardaxius).
  • Radfahren – Mit dem Rennrad brauchst du gute Straßen (leider haben viele auf Sardinien Schlaglöcher) und willst vielleicht auch nicht nur Serpentinen fahren. Zum Eingewöhnen sind das Oristanese, z. B. die Sinis-Halbinsel und die Gegend um Arborea nicht schlecht. Aber auch im Sulcis findest du weite Strecken ohne große fiese Steigungen.
  • Mountainbiken – inselweit. Mein absolutes Lieblingsgebiet ist wieder der Supramonte. Aber auch die Gallura (z. B. rund um den Monte Limbara) und die Gegend um Nuoro sind großartig – und zudem kulturell wertvoll.
  • Segeln – Rund Sardinien segeln ist eines der schönsten Dinge, die du im Urlaub tun kannst. Infos zum Segelrevier Sardinien findest du auch auf meiner neuen Webseite www.segelrevier-sardinien.de.
  • Yoga – Die Matte kannst du überall mit hin nehmen. Wohlfühlorte gibt es eine Menge. Ich mag frühmorgens am Strand den Tag beginnen. Oder von einem Berggipfel in die Weite schauen.

Lass auch du es dir in deinem Sardinien-Urlaub 2020 gut gehen!

Und hab ganz viel Spaß auf der Insel!

[booking_product_helper shortname=“sardinien-urlaub 2020 – map“]

2 Comments

  1. Christopher Seidel

    11. November 2020 at 16:48

    Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen

    Reply

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert