Kurze Antwort? Schwimmen 🙂 Jaaaa, ich weiß, das ist tendenziell schwierig. Klimaneutral nach Sardinien anzureisen ist aufgrund der Insellage quasi nicht möglich. Es sei denn, man kann jesusgleich über Wasser laufen oder hat andere Superkräfte.
Ach, vergessen: Natürlich kann man auch segeln! Eine Seereise ist eine sehr schöne Sache! Entschleunigung pur!
Hand gegen Koje“ heißt das Prinzip, wenn ihr bei irgendwem für kleines Geld (Bordkasse, Mithelfen an Bord) mitsegeln wollt. Es gibt z. B. diese facebook-Gruppe, in der du eine entsprechende (ernst gemeinte) Anfrage stellen könntest. Schau im Internet auch nach Mitsegelangeboten im Mittelmeer, mit Starthäfen z. B. in Südfrankreich, z. B. Marseille, Port Napoleon, Nizza … je nach Boot / Crew schafft man die Strecke in zwei Tagen. Bei Schlechtwetter und / oder mit Zwischenstopp auf Korsika dauert es ggf. auch länger.
Wer sich um seinen CO2-Fußabdruck sorgt, hat es bei der Anreise nach Sardinien echt nicht leicht. Denn, Sardinien ist eine Insel. Und für die gibt es nur zwei Reisemöglichkeiten: Flugzeug und Schiff. Das ist ja ein bisschen wie Pest oder Cholera. Fliegen ist irgendwie nicht gut fürs Klima, Schiff aber auch nicht.
Die ultrakonsequente Antwort wäre also: Verzichte auf einen Sardinienurlaub. Und es gibt wirklich gute Gründe, den Urlaub an der heimischen Nordsee oder im Erzgebirge oder in Graubünden zu verbringen.
Was aber tut man, wenn man unbedingt nach Sardinien will / muss und nicht verzichten kann / will?
Hier eine kurze Zusammenfassung, welche Anreise denn am besten wäre.
Das schwarze Schaf hat für diese »normalen« Anreisearten mal ein bisschen gerechnet (wissend, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist).
Das geht ganz gut auf der Plattform myclimate.org – auf der man auch seinen Co2-Fußabdruck kompensieren kann, wenn man das möchte.
So gesehen wäre die nachhaltigste Anreise, so komisch es klingt per Flugzeug oder aber als Fußgänger per Zug und Fähre. Mit Auto und Fähre anzureisen ist nicht wirklich klimafreundlich. Das ändert sich allerdings sofort, wenn im Auto mehrere Leute mitfahren.
Im Winter wird genau diese Rechnung dann allerdings haarsträubend: Wie nachhaltig kann ein 25-Euro-Reiherähr-Billigflug von Cagliari nach Frankfurt-Hahn sein? Plus Bus, plus Deutsche Bahn … da landet man mit einem IC/ICE in Deutschland und der Schweiz, einem Regionalzug nach Mailand und einem Easyjet-Flug Malpensa-Olbia vermutlich den besseren Treffer.
Eine Pauschalempfehlung gibt es also nicht vom schwarzen Schaf. Kann es nicht geben.
Ich selbst fahre tatsächlich lieber Auto / Fähre, habe mir aber vorgenommen, irgendwann auch mal mit dem Zug zu fahren.
Vielleicht hilft es, erstmal zu schauen, wie groß eigentlich der positive / negative Effekt des eigenen Lebensstils auf die Umwelt ist, und auch das sonstige Reise- und Verkehrsverhalten dazu zu rechnen.
Dazu gibt es den Footprint-Rechner – hier der vom WWF Schweiz. Solche Rechner dienen dazu, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu definieren und damit herauszufinden, wo man selbst am ehesten starten könnte um etwas zu verbessern.
Ein Leser merkte dann noch an, dass es ja auf der Insel weiter geht (siehe Kommentar unten). Wenn dich das Thema „nachhaltig und fair urlauben auf Sardinien“ interessiert, dann lies gern in diesem Artikel weiter:
Reisedilemma Nachhaltigkeit: https://pecora-nera.eu/reisedilemma-nachhaltigkeit-von-der-herausforderung-fair-und-gut-zu-urlauben/
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Eckart Schuster
4. Dezember 2019 at 17:19Etwas „flach“ kalkuliert.
1. Mit dem Elektroauto kommt man aber auch zur Fähre. Ich seit Herbst 2017 und es funktioniert sehr gut vom Norden Deutschland aus. Ladestationen geben ALLE grünen Strom ab, nicht dem ADAC glauben.
2. Hinkommen ist ja nicht alles. Sardinien ist groß, am Flieger angekommen geht es weiter. Und wenn neben Personen nun auch noch Hunde /Tiere mit einzubeziehen sind. Dann lieber kein Mietwagen.
pecora nera
5. Dezember 2019 at 09:08Vielen Dank! Wie schon auf facebook kurz geantwortet, ging es mir ja darum, eine erste Idee zu bekommen / geben, das schwarze Schaf ist ja kein Wissenschaf(t) … 😉 das für alle Eventualitäten halbwegs nachvollziehbar und seriös zu kalkulieren ist auch nicht in einer kleinen Nachmittags-Internetrecherche getan. Darum hat es dieser Beitrag auch nicht in mein neues Buch geschafft – eben weil das „zu flach“ ist. Als ein Anhaltspunkt mag es aber hier dienen, und es ist ja eine Frage, die sich viele stellen.
Auf der Insel finde ich Nachhaltigkeit tatsächlich gut machbar: lokale, regional produzierte Produkte kaufen, km Null Prinzip, bei bewussten Gastgebern wohnen, auf Plastik verzichten, all so Zeug … vielleicht sogar Bus und Bahn fahren … ich glaub, zu dem Thema verlinke ich oben nochmal einen anderen Artikel. Ich fände einfach gut, wenn jeder sich seine Gedanken auch im Urlaub macht und nicht nach dem Motto „Ich lass mir doch nix vermiesen“ einfach weiter macht als wär nix los. Muss natürlich jeder selbst wissen, was und wie er / sie / es da tun kann und will 😉