Sardinien gehört für mich zu den besten, weil vielseitigsten Reisezielen für einen Aktivurlaub. Kein Landstrich ähnelt dem anderen und nahezu jede Sportart ist hier möglich. Und das alles ganz nah an der Natur.
Es sind die starken und beeindruckenden Landschaften, die dich auf Sardinien begeistern werden. Zwischen Meer und Berg ist ganz viel naturbelassener Raum, und selbst an den „Hotspots“ triffst du mit einiger Sicherheit keine Menschenmassen. Unendlich viele tolle Wander-, Bike- und Klettergebiete. Und Wassersportler sind auf Sardinien bei über 1.800 Kilometer Küste sowieso richtig.
Außerdem kannst du das gesamte Jahr über draußen sein. Die Temperaturen sind in quasi allen Monaten angenehm, und wenn die Sonne sich zeigt, bist du sofort im siebten Outdoor-Himmel. Wetter zieht auch in der Randsaison relativ schnell durch. Zur optimalen Reisezeit weiter unten mehr.
Die Philosophie der Insel ist spürbar, wenn du draußen aktiv bist: Alles ist gut so wie es ist. Also lässt man es möglichst unberührt, stört so wenig wie möglich. In der Regel lässt man dich tun und machen und reguliert nur das, was notwendig ist. Dann aber ist das auch so gemeint, und dann hält man sich als Gast am besten auch dran.
Eine Frage zum Thema, die man mir hier auf dem Blog oft stellt, hat wie so oft mit der Vielfalt Sardiniens zu tun – weil viele, speziell Ersturlauber, nämlich gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen:
Darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort – außer vielleicht dieser: Warum sich festlegen? Ich empfehle jedem Sardinien-Reisenden – Aktivurlaub hin oder her – sich auf der Insel zu bewegen und sich inspirieren zu lassen. Rundreise heißt das Zauberwort.
Trotzdem gibt es natürlich Regionen, die sich für bestimmte Sportarten ein bisschen hervortun. Wo du die besten Bedingungen findest, hängt also davon ab, WAS du machen möchtest.
Hier ein paar (grobe) örtliche Faustregeln zur Orientierung (ich habe die jeweiligen Sport-Kategorien und einen beispielhaften Artikel auf diesem Blog verlinkt):
» Inspiration für Treks auf der ganzen Insel gibt die Region Sardinien in diesem Dokument: http://www.regione.sardegna.it/documenti/17_151_20090615132812.pdf
Definitiv. Als ich das erste Mal auf Sardinien wandern war, hat der Supramonte mich „gepackt“. Weil er viele Dinge in sich vereint:
Aber Achtung: Das, was genial klingt – unberührte Natur, beeindruckende Landschaften, tiefe Ruhe und intakte Wildnis – kann man natürlich auch so beschreiben: unbefestigte, unmarkierte Wege, angsteinflössende Abgründe, einengende Felswände, Einsamkeit und kein Mensch in Sicht (auch nicht um zu helfen), unbekannte Geräusche und frei laufende Tiere.
Der Supramonte ist nichts für Schreibtischmiezen und Bürohengste, die das ganze Jahr nicht rauskommen, aber mal eben im Urlaub wo lang wandern wollen. Wer hier ohne Vorbereitung und den nötigen Respekt vor der Natur unterwegs ist, kann albtraumhafte Momente erleben, zum Beispiel sich verlaufen oder steckenbleiben. Immer wieder müssen Touris aus misslichen Lagen gerettet werden. Im Supramonte (speziell im Gemeindegebiet von Baunei) gibt es darum auch einige Regeln, an die man sich halten sollte.
Aber für einen Aktivurlaub auf Sardinien gibt’s natürlich auch Einsteigergebiete, mit evidenten und befestigten Wegen, zum Beispiel den Monte Limbara bei Tempio, den Parco Tepilora bei Posada, oder den Parco dei Sette Fratelli im Sarrabus – und das ist nur der Anfang.
Meine liebste Jahreszeit für Aktivurlaub ist definitiv der Frühling. Aber im Grunde genommen ist Sardinien auch mit Blick auf Klettern, Trekking, Hiken und Wandern, Mountainbiken, etc. eine „Insel fürs ganze Jahr“:
März, April und Mai sind toll, weil die Insel erwacht, grünt und blüht. Die Temperaturen sind in der Regel sehr angenehm, die Sonne sorgt jeden Tag ein bisschen mehr für Wärme, Licht und sichere Wege (die vom Winter aber immer noch noch ausgewaschen sein können). Auch Quellen sind dann jetzt aktiver. Eventuelle „Störfelder“ (Stürme, Regentage, …) ziehen auch schnell durch und halten sich in Grenzen. Natürlich muss man immer mit Schlechtwetter rechnen. Mit einem Guide, einer guten Wetter-App, innerer Flexibilität und ein paar kulturellen Alternativen (Museen, Sehenswürdigkeiten, …) ist der Frühling aber die allerbeste Zeit um auf Sardinien aktiv zu sein. Und beim „Bier danach“ in der Sonne fühlt sich schon alles an wie Sommer.
Juni geht grad noch, ist aber auch schon echt warm. Juli und August sind definitiv zu heiß. September ist oft auch noch sehr aufgeheizt und die Sonne kann anstrengend sein. Die Landschaft ist knochentrocken, steppenähnlich und die Feuergefahr ist hoch. Da fast keine Quelle mehr aktiv ist: Wasser mitnehmen, nicht zu knapp. Kopfbedeckung. Aber der beste Tipp, den ich dir geben kann: Beginne deine Aktivitäten, wenn die Sonne untergeht. Abend- und Nachtwanderungen (hier meine Tour auf den höchsten Berg der Insel, die Punta Lamarmora) sind mit entsprechender Ausrüstung ein Hit (aber Achtung, nachts kann es durch die hohe Luftfeuchtigkeit durchaus kalt werden).
Ähnelt dem Frühling, nur dass die Landschaft im Oktober, November und Dezember lang nicht so üppig und abwechslungsreich ist wie zu Beginn des Jahres. Trotzdem, ganz tolle Outdoor-Monate, und das Meer ist noch warm – Wanderungen zu den Traumbuchten im Supramonte wie der Cala Luna sind jetzt angesagt. Wassersport ist jetzt angenehmer, weil das Meer noch warm ist. Aber pass auf: Durchziehende Stürme sind häufiger und nach dem Sommer heftiger. Es regnet relativ häufig – was dafür sorgen kann, dass Wanderpfade ausgewaschen oder nicht erkennbar sind und ggf. schwieriger zu gehen sind.
Dezember (eigentlich noch Herbst) und Januar sind meistens der Hit, mit einer tollen Farbwelt und vielen sonnigen Tagen – die allerdings sehr kurz sind, schon um 16, 17 Uhr beginnt es dunkel zu werden. Frühaufsteher vor 😉 Mit guter Vorbereitung und passender Klamotte und Ausrüstung kannst du aber bestens draußen sein. Der Winter kann durchaus anspruchsvoll sein, da die Natur sich selbst überlassen ist. Ein Guide schadet also nicht und so knüpfst du auch gleich Kontakte zu Land und Leuten. Ich war in diesem Januar zum Trekking auf dem Capo Figari bei Golfo Aranci, und dann mit Abseilen wieder hinunter – alles bestens machbar. Im Gennargentu kannst du Schneewanderungen machen und manchmal sogar auf dem Bruncu Spina Skifahren (Schneewahrscheinlichkeit ist im Februar und März in den hohen Lagen am höchsten).
Und zum Schluss noch ein paar nützliche Artikel auf diesem Blog:
Viel Spaß bei eurem Aktivurlaub auf Sardinien!
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