Der Sommer auf Sardinien ist warm. Oder sagen wir lieber: heiß. Und Hitze auf Sardinien heißt um die 40 Grad. Der sommerliche Durchschnitt sind zwar »nur« etwa 32 Grad, für manchen Nordeuropäer ist aber auch das zu viel.
Im Juli und August wird die Insel zum Backofen. Ich hab mich in zehn Jahren nicht dran gewöhnt, und befinde mich oberhalb von 35 Grad im Ausnahmezustand. Das Hirn wird zum Brie. Auch an Trekking und andere Outdoor-Aktivitäten ist nicht zu denken. Mein Leben wird soweit möglich, in die Abend- und Morgenstunden verschoben.
Mal abgesehen davon, dass Hitze auch meistens bedeutet, dass die Sonne / il sole scheint. Das ist zwar in Maßen gut und erwünscht und es wird auch schön viel Vitamin D verteilt. Als Dauerbestrahlung aber kann das ziemlich ungesund sein.
Sonnenmilch, Kopfbedeckung und langärmelige Leinenkleidung – anders gehe ich jetzt nicht aus dem Haus. Körper und Kreislauf jedenfalls danken es dir, wenn du dich an knall-sonnigen Tagen eher im Schatten aufhältst.
Sobald die Sonne hoch am Himmel steht, ist aber auch der Mangelware. Sardinien ist grundsätzlich eine sehr baumarme Insel. Selbst mal kurz im Schatten parken ist nicht immer möglich.
Das Dilemma: Ist man im Urlaub, will man ja was sehen und erleben. Vielen fällt bei Hitze aber verständlicherweise schwer, sich aufzuraffen und die Insel zu erkunden.
Oder, wie ein Typ in einer Bar zu seiner Partnerin sagte (und ich glaube, der Sardinien-Pärchen-Urlaub lief gerade so mittel geschmeidig): »Und du willst bei dieser Scheißhitze auch noch nen Kackausflug machen!«
Gut, das kann man deutlich eleganter formulieren. Aber im Kern hat der Mann ja recht. Was macht man also, wenn man doch noch irgendwas ansehen möchte?
Das schwarze Schaf hat hier ein paar praxiserprobte Tipps und „Life- bzw. Ferien-Hacks“, mit denen du hervorragend durch den Sommer und die Hitze auf Sardinien kommst.
Weiter unten gibt es noch Ausflugstipps und adäquate Hitzeziele.
Tipp 1: Mache die Nacht zum Tag!
Springe nachts ins Meer! Echte Abkühlung, mehr geht nicht. Ein nächtliches Bad unterm Sternenhimmel, vielleicht sogar bei Vollmond. Ein sardisches Träumchen, das freut Seele und Körper. Überhaupt ist Sardinien nachts nochmal so schön und beeindruckend. Speziell der Sternenhimmel in klaren Nächten – gerade im Sommer fallen viele Sternschnuppen.
Auch ein Stadtbummel in Alghero oder Cagliari ist nach Mitternacht etwas Besonderes. Und wenn du lernen willst, in Einsamkeit klarzukommen: Verbringe mal eine ganze Nacht im Freien, auf einer Hängematte, im Zelt. Frieren wirst du höchstens wegen hoher Luftfeuchtigkeit (dagegen hilft aber schon ein dünner Sommerschlafsack, am besten aus hochwertiger Seide*).
Tipp 2: Sport nur frühmorgens oder nach Sonnenuntergang.
Trekking, Mountainbiken, Joggen: Wer sich tagsüber, speziell in der Mittags- und Nachmittagshitze, auf den Asphalt oder staubige Wege begibt, ist (sofern er/sie nicht gerade für den Iron Man trainiert oder schon so akklimatisiert ist, dass ihm/ihr das nichts ausmacht), tendenziell bekloppt. Sorry, aber für die meisten Leute sind das Herzattacke und Kreislaufkollaps mit Ansage. Für sich selbst mag man das ja noch entscheiden können. Aber wer seine Familie, am Ende kleine Kinder durch die glühende Hitze quält, nur weil er/sie unbedingt mit dem Fahrrad fahren will, hat vielleicht nicht wirklich zuende gedacht.
Vielleicht ahnst du auch einfach nicht, dass es wirklich, wirklich heiß ist auf Sardinien und man im Sommer besser keinen allzu aktiven Urlaub plant … dafür ist die Nebensaison hundertmal besser. Ab einer gewissen Hitze hilft auch kein Käppi oder nasses Tuch im Nacken. Wenn du nicht verzichten magst (vielleicht mag dein Körper aber ja auch Urlaub haben?) dann steh ganz früh auf oder jogge mal nachts. Gleiches gilt für Exkursionen und Wanderungen: Wo, liest du weiter unten.
Tipp 3: Stehe früh auf und verschlafe den Tag!
Hä, was denn nun? Klingt vielleicht erstmal paradox, aber ist eigentlich ganz stimmig: Mach alles, was auf deinem Plan steht, einfach früh am Tag und VOR der großen Hitze (= Mittagszeit). Leg dich spätestens um zwölf nochmal hin – in die Hängematte, unter den Olivenbaum im Garten … das Zikadengezirpe kann wunderbar einschläfernd sein! Meinetwegen schlafe auch am Strand (unterm Sonnenschirm und mit ausreichend Sonnenschutz), das geht aber auch nicht den ganzen Tag – dazu gleich mehr. Oder geh nach dem Mittagessen einfach wieder ins Bett des klimatisierten Hotelzimmers.
Schlafe tagsüber so lang du kannst, vorzugsweise mittags / nachmittags. Die Siesta im Sommer gehört zu den ganz ganz feinen Erfindungen der südländischen Kulturen!
Tipp 4: Mache Erledigungen und Einkäufe morgens oder abends.
Trink den ersten Kaffee schon um acht mit ein paar Einheimischen in der Bar, sei der / die Erste im Supermarkt, in der Post, in der Bank. Tatsächlich richten sich viele Geschäfte auf die Hitze im Sommer ein. Mein Supermarkt hier um die Ecke öffnet im Sommer bereits um 7:30 und ist bis 22:00 geöffnet. Die großen Einkaufszentren in den Städten haben im August sogar bis 23 Uhr geöffnet, Apotheken vereinzelt bis 21:45. In den Ferienorten sind Geschäfte oft bis Mitternacht geöffnet und nächtliche Märkte sorgen für Kurzweil.
Tipp 5: Spiel deine Kinder müde.
Das deutsche Urlauberpärchen zwingt das Kind wie zuhause um 20 oder 21 Uhr ins Bett (deswegen wird auch viel zu früh gegessen, siehe diesen Artikel zur sardischen Zeitzone) und stresst sich damit unnötig. Mach’s wie die Einheimischen: Die sind mit ihren Bambini schmerzbefreit und schleppen sie überall mit hin. Sie werden müde gespielt. Geh einfach zum nächsten Spielplatz im Ort: Da sind die Kleinen im Sommer auch noch abends um 23 Uhr am Toben und zwischenmenschlichen Kontakt gibt’s gratis dazu. Am nächsten Tag wird morgens früh aufgestanden und mittags gepennt. Und weil die Eltern das ja auch so machen (Tipp 3), bleibt sogar der Familienfrieden gewahrt. Kinder akklimatisieren sich erstaunlich schnell ans neue Zeitgefühl – wenn man sie denn lässt.
Tipp 6: Mach die Fenster und Fensterläden zu.
Wenn nicht gerade Wind weht und der Durchzug für etwas Abkühlung sorgt, dann ist Schatten der beste Hitzegegner. Nur Feriengäste lassen Türen und Fenster im Haus offen – in den Häusern der Einheimischen sind tendenziell alle Fensterläden geschlossen. Und das ist nicht, weil die Leute keine Sonne mögen, sondern um die Hitze draußen und das Innere halbwegs kühl zu halten.
Das typische stazzu gallurese ist zum Beispiel absichtlich mit dicken Granitfelsen und kleinen Fenstern gebaut worden. Im Winter hielt es das Mistwetter, im Sommer die Hitze draußen. Früher gab’s halt noch keine Klimaanlage.
Tipp 7: Bastel dir eine tragbare Dusche!
Die gibt es natürlich auch für den Urlaub im Zelt in ordentlicher Größe als Camp Shower zu kaufen. Aber für den Frischebedarf unterwegs lässt sich die Dusche prima selbst basteln (und dann sind diese unendlich vielen Plastikflaschen auch zu was gut). Man nehme: Eine Wasserflasche, bohre mit einem Korkenzieher fünf Löcher in den Plastikdeckel, fülle die Flasche mit kaltem Wasser. Wird es unterwegs zu warm, macht das nichts – auf dem Kopf oder dem T-Shirt fühlt es sich trotzdem kühl an. Auch wenn du dich sehr staubig fühlst, ist die »Shower to go« schön. Das Wasser trocknet dann in Nullkommanix und verschafft Linderung. Die Dame von Welt ist noch besser dran: ein schickes Kopftuch in Wasser getränkt – fertig ist die mobile Kühlung. Sie reicht für etwa ein halbes Stündchen.
Tipp 8: Mache eine Bootstour!
Am besten mit einem Segelboot, auf dem nicht so viele Leute sind. Der Seewind ist angenehm und auf dem Wasser, weg von der Küste, ist es etwas kühler als an Land. Zum Beispiel ab Palau ins Arcipelago di La Maddalena zu schippern ist zudem eine der schönsten Urlaubsaktivitäten, die man machen kann. Denke aber auch hier unbedingt an Sonnenschutz! Sonst kommst du als Superhummer wieder zurück, weil die Salzluft noch einen drauf packt und du bei Wind nicht unbedingt sofort merkst, wenn du dich verbrennst.
Aber weil man ja aber auch nicht täglich aufs Wasser kann (es sei denn man macht einen Segelurlaub – was eine extrem gute Idee ist!), kommen hier die besten Schwarzschaf-Tricks für alternative Hitze-Ausflüge auf Sardinien.
Das Naheliegendste scheint zu sein, ans Meer zu fahren. Der Plan: Unterm Sonnenschirm liegen, immer, wenn es zu warm wird, ins Wasser gehen und ansonsten faulenzen.
Die Sache hat nur diverse Haken, und die heißen: Dauersonne, UV-Strahlung, Salzwasser und Kreislauf.
Die Sonne wird bei Hitze zu einer echten Aufgabe. Wenn der Körper vor lauter Wärme gleich mehrere Gänge zurück schaltet, dann ist mit einer mitgebrachten Flasche Wasser, die in der Zwischenzeit auch pi..warm geworden ist, nicht mehr viel zu machen. Das Strandbier ist dann ebenfalls kontraproduktiv. Die Supersonnehitze kann wirklich nicht jeder ab.
So ein Sonnenschirm hält Hitze und UV-Strahlung leider nur bedingt ab. Gerade die billig produzierten (und teuer verkauften), die der geneigte Tourist im Strandshop oder beim Chinesen kauft. Zumal noch tausend andere auf die Idee mit dem Strand kommen und die beliebtesten Strände aus allen Nähten platzen. Auch mit dick aufgetragener Sonnencreme ist nach drei, vier Stunden die natürliche Grenze des Strandtages erreicht.
Spezielle Tipps für Strandurlauber*:
So, jetzt ist der Moment da, in dem der andere Partner (im obigen Beispiel weiblich) Recht bekommt und endlich »Siehste, hab ich ja gleich gesagt!« sagen kann. Denn: Ausflüge sind gar keine so doofe Idee.
Allen Tipps voran, und wieder naheliegend, nur diesmal stimmt es sogar: Suche unbedingt Schatten!
Nun mag man, wenn man auf Sardinien neu ist oder immer nur in Küstennähe urlaubt gar nicht glauben, dass es außer den Pinienwäldern am Strand überhaupt irgendwo Schatten gibt.
Meist ist rund um die Feriendörfer doch alles baumlos und in den Ferienregionen rechts und links der Landstraßen gleicht alles karger Steppe. Und bei Affenhitze in eins dieser Dörfer fahren, wo nix los ist?
Das ist schlicht Unwissenheit. Das macht ja erstmal nix, aber ist ab jetzt keine Ausrede mehr 🙂
Der Trick ist nämlich tatsächlich, sich auch bei Hitze ins Landesinnere zu wagen (außer vielleicht nach Ottana, warum, liest du ganz unten):
Ausflugstipp 1: Rundreise mit dem Auto (sofern die Klimaanlage funktioniert)
Auch, wenn das Schaf gern Bus fährt (und die Verbindungen im Sommer auch Ferienorte berücksichtigen): Das Auto mit Klimaanlage ist mir für den Sommer das liebere Gefährt. Tatsächlich ist erstmal egal, wo es hingeht – du kannst mit einem fitten Auto überall hinfahren! Die Zauberformel heißt: Wasser für alle! Nicht nur für Mensch und Tier, auch dein Wagen sollte ausreichend Kühlwasser haben – und auf geht’s! Das Auto ist auch ein idealer Packesel: Wasserflaschen kommen in den Kofferraum, vielleicht holst du dir sogar eine große Kühltasche. Die schon für normale Verhältnisse empfohlenen 2 Liter pro Tag sind bei Hitze zu wenig – plane mit 3-4 Litern pro Person. Auf ganz Sardinien gibt es frei zugängliche Wasserquellen, an denen du die Flaschen wieder auffüllen kannst. Außerdem haben sich beim Schaf Orangen, Zitronen und Äpfel als kleine Wasser- und Energielieferanten bewährt. Auch ein paar Flaschen isotonisches Bier für eine Pause irgendwo schadet nicht 😉
Ausflugstipp 2: Besuche die Museen der Insel!
Ich war vor ein paar Tage im Archäologischen Museum in Bergamo, beim Zwischenstopp nach Sardinien. Und jetzt steht selbiges in Olbia auf dem Plan. Und danach andere Museen. Denn in klimatisiertem Gefilde etwas über die Geschichte und Kultur der Insel zu erfahren, ist eine der besten Anti-Hitze-Strategien, die es gibt. Wo genau, erfährst du in meinem Artikel: Museen auf Sardinien: Kunst, Kultur und gelebte Traditionen. Hab viel Spaß, es sind einige Perlen dabei!
Ausflugstipp 3: Mache nächtliche Wanderungen!
Wenn du irgendwo (Aushänge, facebook, Touri-Info, Flugblatt, …) ein Angebot für eine escursione notturna / Nachtwanderung siehst, vielleicht sogar mit Übernachtung – dann mach das! Mit einem offiziellen Guide zum Beispiel in die Cala Luna zu wandern und dort zu nächtigen (auf eigene Faust ist erstens der Weg gefährlich, zweitens Übernachten nicht erlaubt), ist der Trekkingtraum schlechthin.
Im Gennargentu sieht es auch erstmal schwierig aus: Den schattenlosen Pfad zum Gipfel der Punta Lamarmora zu gehen, ist tagsüber Quatsch – abends aber richtig toll (hier unser Bericht von unserem abendlichen Trek im Hochsommer mit Übernachtung auf 1.800 Metern).
Ausflugstipp 4: Streife durch die Wälder Sardiniens.
Im Inselinneren findest du mehrere Wälder mit Trekking- und Spazierpfaden im Schatten. Aber auch wenn’s schattig ist und es Quellen gibt: Im Sommer sind sie nicht immer aktiv, nimm Wasser mit! Schwarzschafige Highlights auf der Insel:
Ausflugstipp 5: Entdecke die Minen im Südwesten!
Unter der Erde ist es tendenziell kühler als oberhalb. Also sind die Minen im Sulcis-Iglesiente quasi Ausflugsziel Nummer Eins. An ganz heißen Tagen kann das an den Eingängen der Stollen zwar anders vorkommen, aber weiter innen wird es besser. Und es zeigt ja nur, was die Minenarbeiter bei ihrer Schwerstarbeit auszuhalten hatten. Du kannst sogar einiges an Zeit in den Minen verbringen, wenn du eine der größeren wählst, die auch super interessante Museen haben: Grande Miniera di Serbariu (Carbonia), Miniera di Montevecchio (Guspini), Porto Flavia (Masua), Miniera Rosas (Narcao), Galleria Henry (Buggeru).
Informiere dich vorher über Öffnungszeiten und Führungen. Sonst stehst du ne Stunde in Hitze und Sonne und hast nichts gewonnen. Aber die meisten haben eine Bar mit Schattenplätzen 😉
Ausflugstipp 6: Entdecke Unterirdisches!
Wenn Bergbau dich nicht interessiert, dann gibt es noch andere Ziele unter der Erde.
Ausflugstipp 7: Besichtige Nuraghen und Feenhäuser / domus de janas!
Die dicken Steinmauern der Nuraghen sorgen für ein wunderbar kühles Klima im Inneren. Such dir einen schön großen, in dem man Zeit verbringen kann – zum Beispiel Seruci bei Gonnesa oder Santu Antine bei Torralba, Palmavera bei Alghero, …
Domus de Janas sind in Felsen gehauene Gräber / Nekropolen. Die Grabkammern (in denen natürlich heute niemand mehr liegt) sind im Inneren angenehm schattig. Highlights:
Ausflugstipp 8: Gehe in Grotten!
Das schöne an den Dingern: Die Temperatur ist meistens konstant, immer so irgendwas bei 17, 18, 19 Grad, selten über 20 und es ist durch die Luftfeuchte angenehm kühl (nimm deswegen ruhig eine leichte Jacke mit hinein). Die Liste endlos lang.
Ganz zuvorderst empfiehlt das schwarze Schaf die Grotte di San Giovanni bei Domusnovas – denn sie ist ca. 800 Meter lang und eine Straße führt mitten hindurch. Die Führung hat ihren Preis, ist aber wirklich interessant. Am Eingang ist eine Bar, die von den Guides betrieben wird. Gleich in der Nachbarschaft, bei Fluminimaggiore: die Grotte Su Mannau, eine der schönsten Grotten der Insel. Kurz hinter Iglesias das eigentliche Grotten-Highlight der Region die Grotta di Santa Barbara – eingebettet in die alten Schächte der Miniera di San Giovanni. Sie wurde entdeckt, als Minenarbeiter eine Felswand einschlugen und ist wie eine riesige unterirdische natürliche Kathedrale. Mehr geht fast nicht.
Weitere schöne Grotten, ein bisschen abseits des Standardprogramms:
Ausflugstipp 9: Entdecke Sardinien unter Wasser!
Tauchen ist eine ganz exzellente Sommerbeschäftigung! Besonders schöne Ziele findest du im Arcipelago di La Maddalena, vor allem rund um Caprera (die super ausgebildeten Jungs und Mädels von Orso Diving, Poltu Quatu bringen dich sicher hin), die Isola Tavolara vor dem Golfo di Olbia (hier hat das Schaf leider keinen persönlichen Tipp, Anbieter findest du z. B. in Golfo Aranci, Olbia, Porto San Paolo), der Golfo di Orosei (absolute Profis und Kenner des Gebietes mit mehreren Wracks und Unterwasserriffen sind Sardinia Divers, Marina di Orosei) und last but not least: die Isola San Pietro (sehr sympathisch das Tauchcenter von Elena in Carloforte, Isla Diving Immersioni).
(Lies vielleicht auch den schwarzschafigen Artikel zum Regen – viele Tipps, die vor dem Nass von oben schützen, funktionieren auch bei Hitze).
Und last but not least noch zwei …
Fahre nicht nach Ottana!
Das zu schreiben tut mir gerade echt leid für Ottana, denn das ist ein toller, echter, sardischer Ort. Bisschen schmucklos, aber mit seinen Boes e Merdules ein echtes Stück sardischer Kultur.
ABER: Der Ort liegt in einem weiten, baumlosen Talkessel, in dem sich die Hitze so richtig schön einkuschelt. Es ist der statistisch wärmste Ort auf Sardinien. Ist dir auf der Terrasse vom Ferienhaus also schon heiß, dann mach um Himmels Willen einen weiten Bogen um Ottana. Am besten um alles südlich / südwestlich von Nuoro. Im Winter, zu Beginn des sardischen Karnevals, ist es dort eh viel spannender!
Und damit das arme Ottana nicht so allein ist: Auch Oristano und die Seen / stagni am Golf von Oristano sind im Sommer nicht mein Lieblingsausflugsziel – auch hier ist es sehr warm und dann gibt es direkt an den Seen viele Mücken.
Der Vorteil dieser Region ist aber, dass sie Alternativen hat: Da sind die schöne und kühle byzantinische Kirche San Giovanni di Sinis, der Tempel unterhalb der Kirche von San Salvatore, nächtliche Konzerte in Tharros, das Museum in Cabras mit den Giganti di Mont’e Prama sowie einige der schönsten und weitläufigsten Strände der Insel, an denen oft Wind weht: Funtanameiga, Is Arutas, Mari Ermi, Putzu Idu, Is Arenas …
Aber tendenziell ist das Oristanese im Frühling oder Herbst deutlich angenehmer zu bereisen. Wie eigentlich die ganze Insel in der Nebensaison schöner ist, aber das ist ein anderes Thema 😉
Das soll für den Moment auch erstmal an Ideen reichen … Wenn du dann unterwegs bist, findest du sicher noch mehr im wahrsten Wortsinn coole Möglichkeiten.
Also, freunde dich so gut es geht mit der Hitze auf Sardinien an und hab schöne Ferien!
Einige Links in diesem Artikel führen zu amazon – quasi als kleiner Service, welche Produkte für das schwarze Schaf gut funktioniert haben. Wenn du die vom schwarzen Schaf empfohlenen Produkte kaufst, erhält es eine kleine Provision, der hilft, diesen Blog zu betreiben. Der Preis bleibt aber für dich gleich.
Ich bin Nicole und mein alter Ego ist ein schwarzes Schaf (ital.: pecora nera). Wir bloggen und blöken aus Sardinien im ganzen Jahr über alles, was uns gefällt und bewegt :)
Das schwarze Schaf hat übrigens noch ein Buch geschrieben, über seine „alte“ Heimat:
Design by ThemeShift.
Nico
25. Januar 2019 at 08:58Alles nur eine Frage der Gewöhnung … Wir haben es bei diesen Temperaturen mit Radfahren an der Nordküste versucht 🙂
pecora nera
25. Januar 2019 at 11:29Auch ne Idee! Ich mach Sommerschlaf … oder fahre in die alte Heimat 😉
michaela Glaubitz
31. August 2021 at 17:07Hallo Nicole,
mein Mann und ich planen in der ersten Oktoberwoche 10 Tage auf Sardinien. Wir werden an der Costa Paradiso in einer kleinen Villetta in direkter Strandlage wohnen.
Wir möchten einige schöne Wanderungen im Norden machen, jetzt sind wir ein wenig verunsichert.
Kannst du mir sagen, wie aktuell die Situation bzgl. der Waldbrände aussieht ? Wir waren vor 2 Jahren auf Thassos dort war alles ziemlich abgebrannt.
Sind nur Regionen betroffen auf der Insel?
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir ein paar Details zum aktuellen Stand schreiben kannst.
Herzliche Grüße aus Bonn
Michaela
pecora nera
1. September 2021 at 08:31Hallo Michaela, was genau verunsichert euch denn? Ich hab’s nicht ganz genau verstanden … versuche aber trotzdem mal zu antworten 😉
Also, ja, es hat viel gebrannt – vor allem am Montiferru, dort sind 20.000 Hektar verbrannt, das ist im mittleren Westen, südlich von Bosa bis Cuglieri und Santu Lussurgiu. Hinter der Costa Paradiso hat es bei Vignola-Trinità gebrannt. Das ist landschaftlich vielleicht nicht schön, aber ja für die Leute, die dort leben, ja noch „unschöner“. Insofern ist mein Tipp sogar: Hinfahren, in einem Agriturismo zu Abend essen oder eine Wanderung mit einem einheimischen Guide machen (es ist nicht alles in Schutt und Asche), die archäologischen Stätten besuchen oder dort sardische Spezialitäten fürs Ferienhaus einkaufen. Das hilft den Leuten und gibt Hoffnung. Mit Glück ist im Oktober schon wieder Regen gefallen und es kommt schon wieder etwas Grün durch. Die Natur erholt sich oberflächlich ja relativ schnell, und es sind auch Gruppen unterwegs, die Saat verteilen.
Zur konkreten Feuergefahr: Die Insel ist nach dem Sommer tief ausgetrocknet und steppenähnlich. Bis ernst zu nehmender Regen fällt, ist die Feuergefahr also hoch. Das wird zum Herbst hin besser, das Feuerverbot im Freien gilt aber bis Ende Oktober.
Feriensiedlungen werden in der Regel aber mit Feuerschneisen und lokalen Löschtrupps gut geschützt. Da muss man keine Angst haben.
Insgesamt fände ich schade, wenn man deswegen einen Urlaub absagen würde. Es gibt immer noch so viele schöne Ecken, und gerade in der Nebensaison, und speziell nach Covid, wird jeder Gast gebraucht und ist willkommen.
Ihr werdet sicher eine schöne Zeit haben 🙂
Herzliche Grüsse, Nicole.
Uschi
22. Juli 2023 at 21:53ich bin erst eben, nach unserem Sardinien-Urlaub auf diese Seite gestossen.
Genau so haben wir es in den letzten Wochen auch getan.
Sonnenaufgang, Nachtleben, zuhause bleiben, Tropfsteinhöhlen suchen, mässiger Strandbesuch und luftige Kleidung und viel viel trinken.
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Und das Beste daran, es funktioniert auch mit Kindern.
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Beispiel: Wer mit seinen Kindern 06:08 am Cappo Caccia auf die aufgehende Sonne wartet, geniesst am gleichen Tag einen ruhigen, womöglich auch einen romantischen Abend in Alghero.