In der Nebensaison haben Camper und Wohnmobil auf Sardinien Hochkonjunktur. Denn sie schenken dir die Freiheit und die Flexibilität, die perfekt zur Insel passen.
Ob du dir dein mobiles Zuhause selbst mitbringst oder auf Sardinien ein Wohnmobil mietest: Eine Rundreise ist die beste Art, um Sardinien zu erkunden. Denn die Insel ist riesig und hat eine schier endlose Auswahl an schwarzschafigen Möglichkeiten, zu verweilen.
Unterwegs mit Camper und Wohnmobil. Erste Empfehlung: ab ins Hinterland!
Vorab ein Wort von Freigeist zu Freigeist: Wildcampen in freier Natur ist auf Sardinien verboten und wird kontrolliert und bestraft. Das schwarze Schaf hat hier ein paar praktische Tipps und Infos zum Campen und Zelten zusammengestellt, die du dir vor deiner Reise zu Gemüte führen solltest.
Doch das Gute ist: Die sardische Gastfreundschaft macht auch vor Campern nicht Halt! Vor allem im Hinterland und in der Nebensaison sind Reisende in Camper und Wohnmobil an vielen Orten mehr als geduldet, ja explizit willkommen.
Sarden sind stolz auf ihr Land und jeder, der sich die Mühe macht, es zu erkunden, ist – vielleicht nach einer ersten angebrachten Skepsis – ein gern gesehener Gast. Und manchmal entstehen sogar Freundschaften daraus.
Denn oft sind Camper ja auch entspannte und nette Menschen – ob wir nun Naturfreunde sind oder kulturell interessiert oder mit unserem großen Sportgeraffel von MTB bis Kite- und Surfgepäck in die entlegenen Ecken der Insel fahren.
Wir suchen in der Regel den Kontakt zu den „Locals“. Das ist dieses mit dem Herein- und Herausschallen, das funktioniert auf Sardinien – und mehr noch im Hinterland als an der Küste – einwandfrei!
Sardische Gastfreundschaft in der Bar Silana im Supramonte (Pssst – das Buch da gibt’s auf shop.pecora-nera.de/reisebuch)
Die nachfolgenden Stellplätze sind als Inspiration für deine eigene Reise gedacht. Lass dich treiben und bleibe, wo es dir gefällt. Aber egal wie und wo: Bitte ein bisschen mitdenken, nichts kaputt machen und Respekt vor Mensch und Natur haben.
Das schwarze Schaf ist vorzugsweise in der Nebensaison und dann gern mit seinem »Mikro-Wohnmobil der beeehsonderen Art« unterwegs: im Fiat Panda mit Zelt 🙂
Es suchte aber gern die Nähe der „echten“ Camper und Wohnmobile. Insofern passen die meisten Plätze auch für größere Gefährte. Wenn nicht, musst du einfach nur ein bisschen weiter fahren, dann findest du „deinen“ Platz schon.
Golfo Aranci / Nordostküste » Erster Stopp sofort in der Nähe des Fährterminals. Das Schaf hatte Hunger (Empfehlung: Pizzeria Pecora Viziosa an der Hauptstraße in Golfo Aranci, und im Sommer der Wagen mit richtig gutem gegrillten Sachen am Aussichtspunkt an der Straße Richtung Porto Rotondo). In Richtung der Cala Moresca führt eine Schotterstraße. Dort, wo die Weiterfahrt untersagt ist, gibt es eine Unterführung (unterhalb der Bahnlinien) zu einem Parkplatz. Der selbst ist keine Schönheit, aber der Meerblick auf die hübsche Insel Figarolo ist der Hit! Hier treffen sich immer einige Camper, auch in der Nebensaison. Mit einer 65-jährigen, supernetten allein reisenden Camperin entdeckte das Schaf die gemeinsame Vorliebe für ein Zitronen-Frühstück und bekam von ihr viele Tipps für die Weiterreise.
Mit Zelt, Panda und Zitronen auf einem Parkplatz in Golfo Aranci
Olbia / Le Saline / Nordostküste » Hitzebedingt (bis zu 45 Grad) blieb das Schaf im August zunächst in Küstennähe. Am südlichen Golf von Olbia fand es in der Nähe des schönen Leuchtturms bei Le Saline eine Schotterstraße, die (mit einigen nennenswerten Schlaglöchern – Vorsicht!) fast bis an den Strand führte. Das Zelt stellte es auf dem festen Boden hinter dem Strand auf (auf Sardinien musst du das Zelt manchmal von innen mit Steinen beschweren – Heringe sind mit der felsigen Landschaft sehr oft überfordert), das Auto dahinter, Picknickkorb ausgepackt – fertig.
Zelt an einer Strandzufahrt aufgestellt: traumhafter Meerblick am Golfo di Olbia
Orosei / Cala Osalla / Ostküste » Bei Orosei liegt einer der schönsten Abschnitte Sardiniens: Weite Strände, eine Flussmündung, kleine Städtchen und Dörfer mit guter Infrastruktur, das Hinterland tendiert zum Bergigen und am südlichen Horizont (und wenn man hinfährt) sorgt der Supramonte für Spannung und Abwechslung. Unterhalb der Pinien von Cala Osalla stehst du an sonnigen Tagen schön schattig mit anderen Strandbesuchern. Abends bist du häufig allein oder mit wenigen Gleichgesinnten dort.
Wunderschön stehst du hier unterhalb von Pinien bei der Cala Osalla / Orosei
Cala Gonone / Ostküste » Der Ort selbst ist ein touristisches Übel – im Sommer zu voll, in allen anderen Monaten quasi ausgestorben. Sein Vorteil ist die einmalig schöne Lage, direkt vor den Hängen des Supramonte. Nimm auf der Straße hinunter den Abzweig zum Nuraghen Mannu, fahre ein gutes Stück in den Supramonte hinein. Hier passierst du einige Plätze mit spektakulärer Aussicht. Für Wohnmobile geeignet ist auch der Platz, den sich das schwarze Schaf nach einem Abzweig (Buchi Arta) oberhalb der Codula Fuili jagte. Unter einer großen Steineiche schliefen wir in der tiefen Ruhe dieser Wildnis – aber zeltbedingt mit einem stets wachen Auge und Ohr auf frei laufende Tiere.
Von weit aus dem Supramonte Richtung Cala Gonone geschaut … umschlossen von der absoluten Stille der Wildnis
Genna Silana / Supramonte / Mittlerer Osten » Nun die SS125 entlang nach Süden. Pflichtstopp am Camper Service Genna Silana – der hat eine traumhafte, fast spektakulär zu nennende Lage mitten im Supramonte (das ist das ultimative Gebirge für Aktivurlauber an der mittleren Ostküste). Auch einige Bungalows mit bis zu fünf Betten gibt es, außerdem Zeltplätze und eine „area picnic“. Nach einem anstrengenden Trek durch den Supramonte (z. B. zur Gola Su Gorropu) gab es abends ein gemütliches Barbecue mit anderen Campern. Auf Anfrage und Voranmeldung hat der Platz auch im Winter geöffnet – es sei denn, es ist zu kalt. Dann frieren nämlich die Leitungen zu. In dem Fall kannst du aber den Stellplatz nutzen und dich für die Infrastruktur an das (fast) ganzjährig geöffnete Hotel Gorropu am Genna Silana wenden. Unbedingt einkehren in der mega entspannten Bar Silana – beliebt auch bei Motorradfahrern.
Die SS 125 durchquert den Supramonte – der Camper Service Silana befindet sich am gleichnamigen Pass
Arbatax, Rocce Rosse / Osten » Fast ein Wunder: Auf dem riesigen Parkplatz direkt bei den roten Felsen steht es sich mit dem Camper ganz wunderbar – auch wenn der Ort keinen Schönheitspreis gewinnt. Aber: Niemand stört sich daran, dass du hier bist. Du fällst quasi gar nicht auf. Selbst im September war hier die ganze Nacht bis morgens die Fischer und zwei Fotografen kamen, nichts los. Für den Sonnenaufgang / alba (der ist auf Sardinien recht früh) bist du hier an der Ostküste bestens aufgehoben. Einen besseren Platz als die rot leuchtenden Felsen gibt es fast nicht. Und falls du mit der Fähre von hier aus weiter willst, dann ist es quasi luxuriös 🙂
Nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt: die Rocce Rosse von Arbatax in der aufgehenden Sonne
Talana / Ogliastra / Osten » Von weit oben aufs Meer gucken, das kannst du genau hier. In aller Ruhe, ungestört. Verkehr so gut wie nicht vorhanden, auch nicht in der Hauptsaison. Von Arbatax kommend musst du dich an der richtigen Stelle umdrehen um den Meerblick zu genießen. Toller ist die Strecke vom Landesinneren aus (der Umweg über Nuoro und die SS 389 via Orgosolo und Arcu Correboi lohnt immer!). An der Nebenstraße findest du bereits viele entspannte Stellmöglichkeiten für Camper und Wohnmobil. Abends ein bisschen auf freilaufende Kühe, Esel und Schweine achten – man erzählt sich, einem gewissen Schaf wurde von einem Langohr das Pane Carasau geklaut … Der letzte und vielleicht beste Parkplatz ist am Pass kurz hinter dem Nuraghen Bau am Straßenrand. Das Geschenk ist dieser sagenhafte Panoramablick auf das Meer von Arbatax.
Näherst du dich Talana vom Landesinneren findest du diesen Parkplatz mit Blick.
Monte Genis / Sarrabus / Südosten » Im Sarrabus im Südosten der Insel ist das „mitgebrachte Zimmer“ absolut praktisch – weil die Region so dünn besiedelt ist. Darum gibt es auch ganz wenige B&Bs oder Hotels. Gleichzeitig ist das Fahrtgebiet so irre weit, dass das Schaf locker drei Tage relaxed durch die Welt gondelte und gar nicht wusste, wo es zuerst halten sollte. Alles wunderwunderschön. Erst ein Spaziergang am Fluss, dann ein Rundgang durch das niedliche Dorf Armungia, eine Stärkung in Villasalto, dann ein Trek auf dem Monte Genis. Irgendwo unterhalb am Monte Genis stellte es sein Zelt auf. Unspektakulär, aber in der Stille der Weite und nach einem Glas Rotwein schlief es wie ein Stein unter tausend Sternen.
Wunderschönes Hinterland – Blick von der Serpentine hinauf nach Armungia
Costa del Sud / Süden » Nach ein paar Tagen in Cagliari (für Camper und Wohnmobile ist der Stadtverkehr eher mühsam, mit einem Fiat Panda geht’s; genächtigt hat das Schaf im Hostel Marina direkt im Zentrum) ging es an die Südküste. Der Sommertourismus ist hier unten einigermaßen nervig – bis weit in den September war hier High Life und Konfetti! Schwarze Schafe werden nur in der Nebensaison glücklich. Speziell Chia ist entweder verstopft oder ausgestorben, etwas dazwischen scheint es nicht zu geben. Das Schaf stellt sich auf einen Schotterplatz etwas oberhalb des Capo Malfatano – und sieht unten Camper mitten in der Macchia in Wassernähe stehen … Wunderschön, ja, dennoch tendenziell grenzwertig. Auch angesichts wiederholter Verbotsschilder an der gesamten Costa del Sud. Hoffen wir, dass sie vorsichtig waren und ihren Müll hübsch eingepackt und mitgenommen haben.
Schlecht versteckt: Wildcamper am Capo Malfatano an der Costa del Sud
Serri / Medio Campidano / Süden » Hinauf in das Medio Campidano. Von der Schnellstraße SS 131 sieht die Gegend nicht toll aus – lass dich davon nicht täuschen. Wenn du abfährst, erschließt sich dir bald die Schönheit der Region. Hinter dem Ort Serri führt eine Straße hinaus zum Villaggio Santa Vittoria (ja, ein Besuch lohnt sich), an denen sich ein paar nette Plätze in Blickrichtung Westen finden, um den Camper für einen Sundowner abzustellen. Von hier hast du einen irre weiten Blick über die Ebene des Medio Campidano. Die Einheimischen werden dich sicher beäugen und vielleicht kommt auch eine Herde Schafe vorbei. Falls du doch von irgendwem verjagt wirst, finden sich unten in der Ebene bei Barumini, Tuili oder etwas weiter nördlich bei Albagiara offizielle Stellplätze / area sosta camper. Gutes landestypisches Essen bekommst du in Barumini im Sa Lolla, eine gute Pizza in Pauli Arbarei in der Locanda La Rosa. Vor allem im Frühling lohnt ein Ausflug mit dem Bike durch die Giara di Gesturi zu den Wildpferden.
Giara di Serri beim Sonnenuntergang.
Piscinas / Scivu / Südwesten » Aus dem Medio Campidano kommst du relativ leicht an den südlichen Teil der Westküste. Erst durch Guspini, dann hinauf nach Arbus, die SS 126 entlang. Zunächst der Abzweig nach Piscinas – bei Ingurtosu tauchst du in Bergbauromantik ein. Unten an den Dünen ist nach Jahren des Wildcampens und -parkens zum Küstenschutz alles schön organisiert worden. Wir zahlen (in der Nebensaison) für den Parkplatz brav 5 Euro, fahren aber abends wieder weg. Zu „poliert“ hier alles. Der Campingplatz ist ganz nett und hat Saisonbetrieb von Ostern bis Oktober. Ein Tipp eines Campers: Ab Ende Oktober ist das Hotel Le Dune geschlossen – dann kann man wohl auf deren Parkplatz stehen. Unser Ziel aber: Scivu. Eine lange schmale Teerstraße bringt dich zu diesem Strand, der sich südlich an Piscinas anschließt. Wir stehen auf einem wunderschönen Stellplatz oberhalb von Scivu und schauen begeistert aufs Meer – ein Nebensaison-Traum! Sommertipp: abends zum Sonnenuntergang ankommen. Wir machen eine Wanderung durch die Dünen und am Strand, unseren mitgebrachten Prosecco schlürfen wir angesichts der vom Meer heranrollenden türkisfarbene Brecher. Wichtig: Stell dich auf gar keinen Fall mitten in das fragile Dünensystem. Weder hier noch bei Piscinas.
Gute Idee: ein Prosecco am Strand. Wir blieben quasi ewig, bis zum Sonnenuntergang.
Masua / Buggerru / Westen » Die vom früheren Bergbau geprägte Region ist wie ein riesiges Freilichtmuseum. So viele verlassene Orte, Minen und Gebäude – wer da keinen Platz findet, der ihm gefällt, ist quasi selbst schuld. Das schwarze Schaf stellt sich einfach auf einen Parkplatz vor einem verlassenen Haus oberhalb der Provinzstraße nach Masua – und guckt auf den Pan di Zucchero, den riesigen Felsen im Meer. Ein anderer Camper hat den Logenplatz gefunden, mit direktem Fels-Meer-Blick. Am nächsten Vormittag wird die Mine Porto Flavia, die bis ans Meer reicht, besichtigt. Schaf, was willst du määähr …
Logenplatz mit unkaputtbarem Blick auf den Pan di Zucchero (Foto: Tom Murphy)
Capo Pecora / Südwesten » Einer der beliebtesten Stellplätze der Insel ist das Schafskap / Capo Pecora, und auch einer der Lieblingsplätze des schwarzen Schafs. Die Absperrung des Parkplatzes wurde in den letzten Jahren immer weiter geöffnet, heute stehen die Camper direkt auf dem felsigen Kap. Das ist zwar nicht wirklich korrekt, und der Platz ist am Rand eines Naturschutzgebietes (Richtung Scivu). Aber speziell hier kann man nicht viel kaputtmachen, der Boden ist hart und felsig-sandig. Also lässt man gewähren. Tipp: Gib dich nicht mit der „normalen“ Aussicht am Stellplatz zufrieden – gehe zu Fuß zum Ende des Kaps und blicke hinab in die traumhaften Farben des Meeres. Dies ist ein grandioser Platz, bis zum Sonnenuntergang. Und falls es grad ein windiger Abend ist: den Wellen zuzusehen, wie sie an den Felsen brechen ist eine der schönsten Nebensaison-Beschäftigungen.
Halbwild-geduldet: Camper am Capo Pecora, Westküste
Mari Ermi / Is Arutas / Cabras / Westen » Nützt nix, das schwarze Schaf MUSS zu seinem Lieblingstrand, Mari Ermi – sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison ein entspanntes Plätzchen Welt. An klaren Tagen siehst du traumhafteste Farben beim Sonnenuntergang. Wenn der berühmte Reiskornstrand Is Arutas zu voll ist, findet sich am äußeren Ende von Mari Ermi der gleiche grobkörnige Sand. Und vor allem immer ein ruhiges Plätzchen, sowohl am Strand als auch in den Parkbuchten. An windigen Nebensaison-Tagen ist dieser Küstenabschnitt wiederum voll – hier ist quasi Nordseefeeling und Kiter aus ganz Sardinien, ach was, der ganzen Welt, lieben diesen Strand. Dann stehst du gut etwas weiter bei Porto S’Uedda (das Meer hat dort Unterwasserriffs, die Wassersportler nicht mögen, also ist dort auch an Land mehr Platz). Du findest dort ein weites Areal hinter den Dünen, das als Parkplatz genutzt wird. Mit etwas Vorsicht hinstellen. Rechne auch mit Kontrollen. Uns hatte die Polizia Locale beim Capu Mannu weiter nördlich verjagt, innerhalb von 10 Minuten mussten wir den Platz räumen. Hier hat man uns sehr freundlich gegrüßt und gewähren lassen. Manchmal ist es auch einfach Glück und/oder du triffst auf einen gut gelaunten sardischen Ordnungshüter. Rechne mit allem.
Sonnenuntergang bei Porto S’Uedda, gleich hinter Mari Ermi
Ulassai / Gairo / Tacchi d’Ogliastra / Osten » Noch einmal „Küstenwechsel“ – warum nicht?! Die Anfahrt quer durch die Berge dauert ein Weilchen. Quasi endlose Serpentinen durch Sardiniens Bergwelt, etwas tricky zu fahren, aber eine schöner als die andere. Entspannte Stopps in Laconi, in Sadali, ein
Trek in den Wäldern von Seulo und Seui. Besonders angetan hat es dem schwarzen Schaf aber der südliche Gennargentu mit den „Tacchi d’Ogliastra“. Tolle Dörfer, die dich die ganze Vielfalt Sardiniens erahnen lassen: Ulassai mit Gegenwartskunst unter freiem Himmel , Osini mit der Scala di San Giorgio (fahre noch ein Stück weiter und du findest mit Sicherheit ein stilles Plätzchen für deinen Camper) und Gairo Vecchio, das nach einem Erdrutsch verlassene Dorf.
Gairo Vecchio – wie aus einer anderen Zeit
Gennargentu » Die Rundreise um die höchsten Berge Sardiniens ist für viele beim ersten Mal eine Offenbarung. So ganz anders. Wälder, Berge, nix vom Meer zu sehen. DAS soll Sardinien sein? Oh ja! Und der Gennargentu ist so weit und endlos, dass das schwarze Schaf das Gefühl hat, immer wieder her kommen zu müssen. Und ihn doch nicht ansatzweise zu erfassen. So auch diesmal. Wunderbare Plätze findest du rund um den Lago del Alto Flumendosa und wenn du den Schildern zur Perda Liana folgst. Seui, Seulo, Gadoni … es sind so viele tolle Plätze, dass das schwarze Schaf sich fast nicht entscheiden kann und am Ende in Aritzo im Restaurant S’Iscrisione erstmal den Bauch vollschlägt und in der nächstbesten Bar mit Einheimischen bis spät abends ins weinselige Quatschen gerät.
Wahnsinnig schön: Sonnenunter- und Mondaufgang bei Seulo
Monti Russu / Rena Majore / Norden » Weite Tour nach Norden. Das schwarze Schaf trifft surfende Freunde und die lieben die Nordküste Sardiniens. Angefangen bei Porto Pollo. Dort lässt es sich auch gut stehen und leben, aber der Platz ist in der Kite- und Surfsaison so voll, dass wir uns in ruhigere Gefilde bewegen. In der Cala Piscina sind echte Könner auf den bis zu vier Meter hohen Wellen. Bei Rena Majore sind die Brecher „piu dolce“, „etwas weicher“ – ein sardischer Freund schnappt sich sein Board und tobt sich eine Stunde zwischen den Wellen aus. Wir schauen ihm und zwei Kitern bei einem entspannten Ichnusa zu. Zum Abend suchen wir uns einen sicheren Platz fürs Barbecue – die Feuergefahr ist nach der Trockenheit des Sommers auch in der Nebensaison groß. In den Buchten links und rechts von Monti Russu findest du Schotterwege und Parkplätze – einige direkt an der Straße und so manche mit Meerblick. Stell dich nicht auf die Dünen und sei vorsichtig, dann wird dich hier auch niemand verjagen.
Auch mit dem Camper da: Kitesurfer am Strand von Rena Majore
Monte Pirastru / Nughedu di San Nicolò / Norden » Als die Freunde nach Alghero gebracht und von dort abgeflogen sind, gönnte sich das schwarze Schaf einen Abstecher ins Hinterland von Sassari. Hier ist die Nebensaison so unendlich friedlich und ungestört. Südlich von Ozieri liegt abgeschieden und weitgehend unbeachtet der Ort Nughedu di San Nicolò. Wenn du schöne Landschaften in aller Ruhe genießen willst und abends einen echten gewachsenen Ort mit ganz normalen Menschen erleben willst, bist du hier genau richtig. Eine Wohltat nach den touristischen Gebieten … Die durchziehende Gewitterfront war traumhaft schön – aber, es hat wieder nicht geregnet, wie in einem Fluch in diesem Sommer … arme Insel, arme Hirten …
Landschaft bei Nughedu San Nicolo
Ich fahre noch weiter und tausend Plätze bleiben unerwähnt …
Von wegen einsam im Zelt: um 8 Uhr morgens haben Touris in 2 Metern Entfernung ihr Geraffel aufgebaut …
Die schwarzschafigen Highlights sind ja längst noch nicht alles … hier noch ein paar määäähr Ideen für deine Rundreise.
Die kleine Liste stammt von Lucio, einem Wohnmobil-Vermieter auf Sardinien. Hier geht es zu seinen und weiteren Insidertipps für Camper. Die Links bei den Orten führen zu vertiefenden Artikeln auf unserem Blog:
Und nun viel Spaß mit Camper und Wohnmobil auf Sardinien!
Werblicher Hinweis: Aus diesem Beitrag verlinken wir auf die Seite eines Partnerunternehmens, für dessen freundliche Unterstützung wir uns herzlich beeehdanken. Die journalistische / inhaltliche Unabhängigkeit unseres schwarzschafigen Blogs blieb und bleibt zu jeder Zeit unberührt!
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Mathias Gasser
8. November 2017 at 17:18Schöner Beitrag mit ein paar guten Tipps. Leider für uns gerade etwas zu spät. Unsere Inselrunde war aber auch so wunderschön. Fakt ist es gibt wirklich viele tolle Plätze – einen wirklich herausragenden der nicht erwähnt ist, finde ich übrigens den Parkplatz auf der Giara di Gesturi, von Tuili her hinauf.
Grüsse Mathias
nicole
8. November 2017 at 20:29Jaaaa, wir mussten erstmal zuende reisen – und dann das ewig viele Material „sichten und verdichten“! Völlig richtig … da sind noch so viele unerwähnte und tolle Plätze 🙂
Maria Gossen
13. August 2021 at 07:21Hallo!
Wir wollen Mitte September mit unserem Womöglich Sardinien besuchen, nachdem wir mehrfach ein Segelboot gemietet hatten und Sardinien von der Küstenseite kennengelernt haben. Die Frage ist, brauchen wir zum Befüllen des Wassertanks einen speziellen Filter, damit keine Schwebstoffe den Tank verunreinigen?
Lieben Dank für die Info
Maria
pecora nera
13. August 2021 at 08:28Hallo! Davon habe ich keinen blassen Schimmer 😉
In meinem Bootstank habe ich Mikrosilber-Tabletten, vielleicht hilft das ja auch im Wohnmobil?
Ansonsten fragt ihr das besser unter Campern (z. B. ist die facebook-Gruppe „Camping auf Sardinien“ ganz hilfsbereit).
Viel Spaß auf Sardinien!