Der Sommer auf Sardinien ist bekanntlicherweise ja super. Nun hat das schwarze Schaf einen ganz speziellen Vorschlag: Vergiss für einen Moment die Strände (ja, sind toll, laufen nicht weg) und begebe dich rund um die Sommersonnenwende und die längsten Tage des Jahres auf eine Rundreise – zu ganz ursprünglichen Orten, nah an der sardischen Natur und Kultur.

Seit Menschen den Himmel aufmerksam beobachten, fasziniert sie das, was da oben vor sich geht.

Und so sind die Sonnenwenden im Sommer und im Winter oft an Feste und Riten geknüpft. In ganz Europa ist die Sommersonnenwende ein spannender Tag: von Midsommar in Schweden bis zum Spektakel in Stonehenge.

Und auch auf Sardinien.

Du musst nicht nach Stonehenge fahren, um mystische Orte zu finden. Pranu Muteddu wäre auch eine Idee.

Einige Orte auf der Insel sind ganz speziell, bemerkenswert und geradezu mystisch. Denn wenn wir sie lassen und offen für die nuraghische Kultur sind, können sie sogar uralte, verborgene Sinne ansprechen und wecken.

Sommersonnenwende: der längste Tag

Zur Sommersonnenwende / solstizio d’estate am 21. Juni erreicht die Sonne im Jahresverlauf ihren Höchststand über dem Horizont. Sie kehrt ihre Bewegung um und die Tage werden wieder kürzer.

Einige Menge Riten und Gebräuche orientieren sich auf Sardinien an der Sonne als dem Quell des Lebens. Sie sind auf der Insel geboren aus der nuraghischen Kultur und an antike Wasserkulte (auch ein Lebenselixier) und nicht personifizierte Naturgötter geknüpft.

Tipp: Wenn du die Stätten besuchst, ist gut etwas über die nuraghische Kultur zu wissen. Einen Einstieg findest du in meinem Artikel Eine Zeitreise durch die nuraghische Kultur auf diesem Blog.

Einige der antiken sardischen Kulte wurden christianisiert. Andere wurden von fremden Mittelmeervölkern herangetragen und adaptiert. Und auch heute folgt man, zum Beispiel verbunden mit Musik, Lyrik oder Yoga, dem Ruf der alten Stätten und holt sie in die Neuzeit.

Das ist alles auch gar nicht nur was für Esoteriker und Astrologiefreunde – auch Astronomen, Naturfreunde und schwarze Schafe entdecken hier ihren Lieblingsplatz Sardinien neu und lernen vielleicht sogar etwas neues.

Hier ein paar Orte und Anlässe, zu denen ein Ausflug lohnt:

Brunnenheiligtümer (pozzo sacro)

Heilige Brunnen sind meistens auf die Sonne ausgerichtet, einige auch auf den Mond, einige zur Sommer- und Wintersonnenwende, andere zur Tag-Nacht-Gleiche / equinozio im Frühling (20./21. März), Herbst (22./23. September). 

Diese Orte werden dann geradezu mystisch und die Jahrtausende alte Kultur der Insel blitzt eindrucksvoll durch und erlaubt eine Verbindung mit der Vergangenheit.

Erstes Top-Ziel ist Su Tempiesu in Orune – ein Brunnentempel. Und das nicht nur zur Sommersonnenwende.

Die Quelle von Su Tempiesu
Die Quelle von Su Tempiesu in einem Tal bei Orune

Grundsätzlich ist ein Brunnenheiligtum oder Heiliger Brunnen / pozzo sacro oder Brunnentempel / tempio a pozzo Wasserkulten gewidmet. So auch dieser.

In dem heiligen Brunnen oder genauer: Der Quelle mit einem Tempel drumherum, wird das Wasser im Inneren des Tempels zur Sommersonnenwende von der Sonne angestrahlt. Allerdings bereits zum Sonnenaufgang, etwa um halb sieben morgens. Wer das sehen will, muss also erstmal sehr früh aufstehen und dann den Zugang außerhalb der Öffnungszeiten erfragen. Hin und wieder werden spezielle Führungen angeboten.

Aber auch an allen anderen Tagen ist das Heiligtum großartig – ich war sogar mal im Februar da, dann ist er wirklich etwas Besonderes.

Die nächste gute Adresse ist das Brunnenheiligtum / pozzo sacro Santa Cristina in Paulilatino.

Der Niedergang zum Brunnenheiligtum Santa Cristina

Er ist ein archäologisch und architektonisches Wunderwerk für die damalige Zeit, vor mehreren Tausend Jahren.

Auch in der Neuzeit soll etwa alle 18 Jahre und 6 Monate soll der Vollmond im Brunnen reflektiert werden – entweder zur Sommer- oder Wintersonnenwende. Ob der Zeitpunkt ausgerechnet in diesem Jahr gekommen ist? Dazu wende dich gern an den Astronomen deines Vertrauens 😉

Rund um die Sommersonnenwende werden oft spezielle astronomische Führungen angeboten – allerdings eher aus touristischen Gründen – weil nämlich viele Urlauber da sind und Santa Cristina zu recht als Top-Sehenswürdigkeit gilt. Also will man denen natürlich gern die astronomische Bedeutung erklären (einen Artikel von meinem Besuch in Santa Cristina findest du hier).

Die Licht- und Schattenspiele im Brunnen sind im ganzen Sommer sehr sehenswert und die hochstehende Sonne erlaubt eine ausgiebige Beschäftigung mit der Stätte. Falls du Schatten brauchst, findest du ihn in dem Nuraghen ein Stück hinter der Pilgerstätte, die auch schattenspendende Bäume hat.

Das eigentliche, astronomische Event findet in Santa Cristina aber zur Tag-Nacht-Gleiche im Herbst (September) und Frühling (März) statt. Dann fällt ein Sonnenstrahl genau durch einen kleinen Kreis im Steindach des Brunnens. Manche sagen, zur Wintersonnenwende sei es ein vollends magischer Ort.

In jedem Fall ist der Winter für Menschen, die ein bisschen Gespür für derlei Dinge haben, wirklich schön. Du bist ungestört und kannst der Energie des Ortes sehr intensiv nachspüren.

Noch ein Ort, dem man eine Verbindung zu Himmelskörpern nachsagt, ist der Altar von Santo Stefano bei Oschiri.

Bis heute nicht ausgiebig erforscht, ist er der einzige Felsenaltar seiner Art auf Sardinien. Er soll den wenigen Archäologen zufolge, die sich mit ihm beschäftigten, nicht weniger als das Universum erklären.

Nach der Sonne ausgerichtet sollen auch einige Menhire und Bauten von Pranu Muteddu bei Goni sein.

Die Steinreihen sind sehr sehenswert und auch wenn man etwas länger braucht, um den Ort im Südosten Sardiniens zu erreichen, lohnt es sich. Zumal die Gegend sehr untouristisch und die Natur dort einfach nur schön ist.

Apropos Natur:

Zufällig und auf natürliche Weise entstanden und vom Menschen für Rituale genutzt oder klug dafür erweitert, sind Ziele wie diese auf Sardinien:

Naturmonumente auf Sardinien

Der Voragine di Tiscali. Was für ein sagenhafter Ort!

Du brauchst einen guten, ortskundigen Guide, um den Eingang zu finden und hinein zu gelangen. Wenn du mit Kletter- und Abseiltechniken vertraut bist, kannst du auch von oben in die riesige Grotte einsteigen.

Die Grotte trägt im lokalen Sprachgebrauch den Namen Sa conca e’ sos troccos und wird auch „Kathedrale des Supramonte“ genannt. Zur Sommersonnenwende (und fast im ganzen Juni) erhellt ein mehrere Meter breiter Lichtstrahl eine Art Brücke. Man vermutet, hier gab es einmal einen Wasserlauf.

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Voragine di Tiscali – tolles Lichtschauspiel im Juni

Das schwarze Schaf kann sich an nichts Beeindruckenderes erinnern, das es jemals auf der Insel erlebt hat – hier sein Live-Bericht aus dem Voragine di Tiscali.

Auch die Feenhäuser / Domus de Janas der Insel – in Stein gehauene frühzeitliche Grabstätten – können ganz mystische Orte sein. Gerade jetzt in der Sommerhitze ist ihr kühles Inneres zudem eine wahre Wohltat!

Ein Ort, der es dem schwarzen Schaf besonders angetan hat, ist die Nekropole Prunittu bei Sorradile. Sie sieht schon märchenhaft aus. Und ist zudem frei zugänglich für alle, die den Einstieg finden.

Nuraghen: Erinnerung an alte Kulte um einen Stier-Gott

Bei Mystik und Sonne denken auch viele langjährige Sardinienreisende spontan an Nuraghen und die Öffnungen in ihren Dächern.

Doch Nuraghen sind üblicherweise nicht beleuchtet – nicht nur nicht elektrisch (also nur die touristisch erschlossenen), sondern auch nicht vom Sonnenlicht. Die größeren Öffnungen in den Dächern sind ausnahmslos durch Einstürze entstanden. Alle eventuelle Mystik zur Sommersonnenwende ist also Zufall.

Aber darum sind sie gerade jetzt im Sommer wunderbare Ziele für (Hobby-) Fotografen. Denn steht die Sonne an den Tagen rund um die Sonnenwende in den ansonsten dunklen und schattigen Bauten im Zenit, wird im Inneren so manches Nuraghen das Licht angeknipst. Und dann kommt schon eine spezielle Stimmung auf.

Einige Ausnahmen in Sachen Mystik gibt es aber auch in der Welt der Nuraghen.

Im Nuraghen Ruju bei Torralba fällt zur Sommersonnenwende ein Lichtstrahl oben zunächst leicht ein, wandert dann langsam die Wand hinab, und etwa um 10:45 Uhr landet er genau in der Mitte einer Nische.

Die vergänglichen Formen, die der Sonnenstrahl während seiner Wanderung durch den Nuraghen je nach Einfallswinkel auf die Wand zeichnet, erinnern an Stiere. Dies wiederum lässt den Schluss zu, dass es sich bei diesem Nuraghen auch um eine religiöse Kultstätte für einen Stiergott / Dio Toro gehandelt haben kann. 

Der Eingangskorridor der zweiten Kammer ist übrigens auf den Sonnenlauf zur Wintersonnenwende ausgerichtet, vom Sonnenaufgang bis zum Höchststand.

Beim Nuraghen Santa Barbara bei Villanova Truschedu ist das Luce del Toro, das Licht des Stieres, noch viel eindeutiger. Zur Sommersonnenwende steht die Sonne übrigens im Sternbild Stier.

Im Nuraghen Aiga bei Abbasanta fällt rund um die Sommersonnenwende durch die Öffnung des Turmes ein Lichtstrahl genau in eine kleine Ecke auf einen Stein in einer Nische. Viele kommen hierher, um sich genau dorthin zu setzen und die geballte Sonnenenergie zu tanken. Zur Wintersonnenwende fällt die Sonne niedriger ein und leuchtet die Nische vom Eingang aus an. 

In manchen größeren Nuraghen und solchen mit mehreren Türmen gibt es häufig Räume mit mehreren Fensteröffnungen, den stanze del sole / Sonnenzimmern. Zum Beispiel am Nuraghen Seruci in Gonnesa oder Arrubiu in Orroli. Hierin gibt es sehr schöne Lichtspiele der Sonne.

Sonnenzimmer, stanza del sole, im Nuraghen Seruci bei Gonnesa
Sonnenzimmer, stanza del sole, im Nuraghen Seruci bei Gonnesa

Nicht unerwähnt lassen will das Schaf, dass einige Archäologen einen Zusammenhang zwischen ursprünglicher Konstruktion und Astronomie anzweifeln. Die Phänomene der „Stierlichter“ wurden vermutlich nachträglich, in einer Spätphase der nuraghischen Kultur eingearbeitet. Oder sie können sogar Zufall sein.

Ach, und einige meinen, in bestimmten Anordnungen von Nuraghen von oben Sternbilder zu erkennen. Möglich ist in diesem Universum bekanntlich alles.

Nun noch zu einigen Traditionen, die mit der Sommersonnenwende und den langen Tagen im Sommer zusammenhängen.

Festa di San Giovanni: Rituale rund um den längsten Tag

Das christliche Europa (speziell im Süden) feiert kurz nach der Sommersonnenwende das Fest zu Ehren des Heiligen San Giovanni: Der 24. Juni gilt als Tag der Geburt von Johannes dem Täufer. Entsprechend viele christliche Feste finden sich in katholischen Ländern. Auf Sardinien wurden diese aber auch mit heidnischen Ritualen verbunden: Feuer, Prozessionen, Beschwörungen.

Man glaubt(e) vor allem, dass in dieser Zeit besondere Pflanzen wachsen, die magische Kräfte verleihen würden. Wer diese in der Nacht des Heiligen pflückte, erhielt Hellsichtigkeit, Heilung oder die Liebe seines Lebens … Wurde aus ihnen ein Trank mit Weihwasser zubereitet und in einem Ritual eingenommen, brachte es Glück.

In Mamoiada (und vielen anderen Dörfern auf Sardinien) ist ein Ritual an die Heilpflanze geknüpft, die mit San Giovanni in Verbindung gebracht wird. Die Johanniskräuter / Erba di San Giovanni wurden das ganze Jahr über zu therapeutischen und pharmazeutischen Zwecken, aber auch gegen den bösen Blick eingesetzt. Bei dem Fest zu Ehren des Heiligen wird meist ein Feuer entzündet, über das Gläubige in einem Ritual springen. Dran glauben muss man aber schon – das ist kein touristisches Event, an dem jeder Hein und jede Else teilnehmen können.

Zum Trost: Die Feuer von San Giovanni sind natürlich trotzdem schön anzusehen, auch wenn man nicht am religiös motivierten Teil partizipiert. Aber Musik und Tanz (ballo sardo) fehlen bei fast keinem Fest, hier und da werden auch begleitende, kulinarische Events organisiert. Zwischen dem 21. und dem 24. Juni, oder an dem nächstgelegenen Wochenende wird vor allem in der Provinz Sassari gefeiert, aber auch in Cagliari, rund um Oristano, in Bosa, Dorgali, Escalaplano, Fonni, Gavoi, Seui, Calasetta, Isili, Oliena …

Je nach Ort wirft man übrigens Seile ins Feuer (früher waren das die, an denen zum Tode Verurteilte aufgehängt wurden) oder eine Figur, die Unreinheit und Krankheit symbolisierte. Das Feuer, hell und leuchtend wie die Sonne, sollte alles reinigen und das Böse fernhalten.

Elicriso, blüht im Juni goldgelb und ist an antike Rituale geknüpft

Das goldene Sonnenkraut Elicriso blüht ebenfalls in dieser Zeit, duftet intensiv in der Landschaft und der besondere Eigenschaften zugeschrieben wird, ist der Elicriso. Der Name leitet sich von den griechischen Wörtern helios (Sonne) und chrysos (Gold) ab. Sie ist aromatisierend, desodorierend, desinfizierend und altes Heilmittel für Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis sowie dermatologische Erkrankungen wie Ekzeme und Schuppenflechte.

Auch mit dem Elicriso gibt es sommerliche, religiöse Rituale, die aber sehr privat sind. Kein Wunder, soll die Pflanze doch magische Kräfte freisetzen.

Für die Sarden ist der Elicriso aber auch ganz praktisch mit dem Hirtentum und der Kultur verbunden: Sein Duft haftete den sardischen Hirten an, wenn sie von der Wanderung mit ihren Schafen zurückkehrten. Die Pflanze hielt Insekten wie Motten aus Lebensmitteln und Textilien fern. Bei Schweineschwarten erleichterte das Räuchern mit den Zweigen das Entfernen der Borsten, aromatisierte das Fleisch und hielt Fliegen fern.

Nun aber zurück ins ganz normale Leben und jaaaa, auch wieder ans Meer!

Dafür ist an den längsten Tagen des Jahres vor allem eine Inselseite besonders geeignet:

Sonnenuntergang an der Westküste

Im Westen geht die Sonne unter. Also fahre an die Westküste. Die ist jetzt im Sommer auch gar nicht so wild wie sonst.

Setze dich einfach mit einer Flasche Wein und einem kleinen Picknick an einen exponierten Platz – die Kaps der Insel sind dafür großartig – und genieße das Leben.

Vielleicht nicht zwingend das Capo Caccia, da zu viele Leute auf die gleiche Idee kommen. Außerdem sieht man es von der Stadtmauer in Alghero noch besser und es gibt das bessere Fotomotiv.

Ich mag noch besonders das Capo Mannu, das Capo Pecora oder das Capo Falcone bei Stintino. Alle sind mega entspannt, da die meisten Sommerurlauber schon auf dem Weg zum Essen sind, wenn die Sonne untergeht.

Auch die langen Strände sind für ein Sonnenuntergangspicknick sehr schön.

Sonnenuntergang bei Porto S'Uedda, gleich hinter Mari Ermi
Die längsten Tage – toll an der Westküste wie hier bei Porto S’Uedda

Der Bogen „S’Archittu“ südlich von Santa Caterina Pittinurri der tagsüber als Sprungplattform dient, scheint abends erstmal weniger spektakulär, aber ist auch ein fantastischer Platz für Romantiker.

Den besten Sonnenuntergang gibt’s hier im Sommer: Vom richtigen Punkt aus betrachtet (irgendwo eingangs / nördlich des oberhalb gelegenen Dorfes S’Archittu) steht die untergehende Sonne irgendwann genau im Bogen. Ich hab’s leider noch nicht geschafft, das zu fotografieren.

Und mit Blick auf die Sommersonnenwende ist es wohl eher Zufall, aber wen stört’s?!

An der Nekropole Montessu im Sulcis bei Villaperuccio siehst du an klaren Tagen von einigen Punkten bis zum Meer und die Landschaft und das Halbrund der archäologischen Stätte wird mystisch beleuchtet. Hier gibt es übrigens wieder Hinweise auf den erwähnten Stierkult bzw. Stiergott.

Auf dem Monte Sirai bei Carbonia, auf einer Hochebene im Südwesten Sardiniens gelegen, lässt sich der Lauf der Sonne von ihrem Aufgang bis zum Untergang fantastisch verfolgen.

Funde der dort befindlichen riesigen Ausgrabungsstätte sollen belegen, dass der Tempel als Himmelsobservatorium und eine Art Kalender der Jahreszeiten genutzt wurde. Das ohne Guide nachzuvollziehen wird anspruchsvoll.

Deine ganz eigene Mittsommernacht auf Sardinien

Wenn du willst, ist Mittsommer auf Sardinien genauso magisch wie an anderen „Kultorten“, die dafür berühmt sind. In freier Natur ist es eine magische Nacht.

Ganz wichtig: Suche dir einen lichtarmen Platz, weit weg von Städten und touristischen Strukturen.

Mach zum Beispiel eine Nachtwanderung auf einen der Gipfel der höchsten Berge der Insel im Gennargentu und bleib über Nacht. Wild campen ist auf Sardinien nicht erlaubt, speziell nicht an Stränden. Aber bei einer mehrtägigen Bergwanderung (am besten mit lokalem Guide) darfst du ein Biwak aufschlagen, musst am nächsten Morgen aber direkt weiter.

Entspannung pur: Punta Lamarmora an einem Sommerabend

In manchen Jahren ist zur Sonnenwende auch gleichzeitig Vollmond. Eine gewisse exponentielle Verwirrung kann nicht ausgeschlossen werden – wie Shakespeare in seinem Sommernachtstraum sagte:

“Lovers and madmen have such seething brains
Such shaping fantasies, that apprehend
More than cool reason ever comprehends.” 

„Verliebte und Verrückte sind beide von so brausendem Gehirn,
So bildungsreicher Phantasie, die wahrnimmt,
Was nie die kühlere Vernunft begreift.“

Wer weiß, vielleicht erhellt dich die Sonne, vielleicht verliebst du dich (mindestens in die Insel), vielleicht inspiriert dich Sardinien zu einem großen Werk.

Wann, wenn nicht Mittsommer, kann das Undenkbare gedacht und das Unmögliche möglich werden!

Das schwarze Schaf wünscht dir einen genialen, inspirierten Sommer auf der Lieblingsinsel!

(Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel wurde vor einigen Jahren erstveröffentlicht und zuletzt 2023 überarbeitet).

Ich bin Nicole, auch bekannt als »das schwarze Schaf auf Sardinien« (italienisch: pecora nera) und Gründerin dieses Blogs. Hier berichte ich von meinen Streifzügen im ganzen Jahr auf, durch und rund Sardinien. Im »richtigen Leben« bin ich Beraterin für Kommunikation und Tourismus sowie Content Creator.

2 Comments

  1. sigrid

    13. Juni 2016 at 16:00

    wieder etwas für den merkzettel, danke!
    wie immer eine wunderbare inspiration, deine berichte und erzählungen.
    es gibt nur ein problem damit: ich möchte dann immer gleich los……

    Reply
  2. Margarita Röckle-Heß

    8. September 2020 at 08:10

    Hallo Schwarzes Schaf,
    es grüßt Dich die Steinziege Agrimia. Komme gerade von der Insel zurück ins kühle deutsche Land.
    …. wieder mit neuen Eindrücken und Erkenntnissen!
    Ich bin mit einem Sarden verheiratet und habe deshalb immer wieder Gelegenheit die Gastfreundschaft zu genießen. … und zu forschen, zu suchen… auf den Spuren der Uralten unterwegs zu sein … und bin jedes Mal zutiefst beeindruckt!
    Es ist für mich umwerfend zu sehen, mit welcher Kenntnis und Motivation diese Uralten gebaut haben, wie sie mit dem Kosmos verbunden waren. Warum mich diese Pozzos, Nuraghen, Tombas,
    Domes de Janas so faszinieren, … keine Ahnung!
    Danke für Deine Infos. Sie haben mir Einiges bestätigt und Neues hinzugefügt. Spüre Deine Liebe zu diesem Land.
    Deshalb erzähle ich Dir, was ich bis jetzt in den Nuraghen, wo ich war, herausgefunden habe.
    Besser wäre es , das zu zeichnen. Ich versuche es mal in Worte zu fassen.
    Kurze Info vorweg: Ich bin seit vielen Jahren mit meinem Pendel unterwegs, um die Kräfte von Mutter Erde sichtbar zu machen. Letztes Jahr begann ich dann in Nuraghen zu pendeln und habe dies in diesem Jahr fortgesetzt. Viele Nuraghen waren das nicht, … aber! … ich fand in allen Nuraghen das gleiche Energiemuster. Ich beschreibe es Dir mal:
    Du trittst ein, 1. Pendelpunkt! Das Pendel ist in vollkommener Ruhe.
    Du gehst in den linken Außenturm: Das Pendel dreht sich links herum, also im Gegenuhrzeigersinn.
    Du gehst in den rechten Turm: Das Pendel dreht sich rechts herum, im Uhrzeigersinn.
    Die Kraft der Bewegung ist enorm , in beiden Fällen, und du bist an die Rotorblätter eines Helikopters erinnert. Wenn es die volle waagrechte, kreisende Bewegung erreicht hat, ist es so stark und schnell, dass ich es nicht mehr halten kann und abbrechen muss.
    Ich habe diese Energie-Struktur für mich in ein Bild gebracht und sie vor meinem inneren Auge verbunden. Dann hast Du die Struktur einer LEMNISKATE!
    Was das bedeutet, ist für mich ein Geheimnis. Ich kann es nicht wirklich deuten oder interpretieren.
    Dann gehe ich in den Hauptturm. Dort findest Du eine sanfte, ruhige, rechtsstehend Energie an. Manchmal auch die vollkommene Ruhe.
    Wenn 3 oder 4 Außentürme vorhanden sind, dann meine ich auch etwas erkannt zu haben. Aber da bin ich sehr vorsichtig mit einer Aussage. Vorläufig habe ich mich bei jeder Nuraghe auf den Eingangsbereich und den Hauptturm konzentriert.
    Ich hatte die Gelegenheit im Heimatdorf meines Mannes, die noch nicht ausgegrabene Nuraghe Maria Incantadu zu besuchen. Dort habe ich das Experiment gemacht die 4 Außentürme finden zu wollen, mit Hilfe des Pendels. Ich meine, es ist mir gelungen. Aber wie das so ist, wer will das glauben… und, stimmt die Realität mit meinem Pendelergebnis überein? Wer weiß? Ich werde es nicht herausfinden. Maria Incantadu schlummert tief und wird wohl vorläufig nicht ausgegraben werden. Das Geld fehlt, wie so oft. Außerdem ist die Nachbarnuraghe Nolza schon ausgegraben und das stolze Vorzeigestück der Region.
    Soweit zu meinen Erkundungen.
    Ist doch spannend, gell?
    Das mag jetzt mal genügen. Werde weiter forschen, im nächsten Jahr, sofern wir dorthin reisen dürfen. Plane gerade eine Gruppenreise Ende April bis Mitte Mai, mit meinem Mann und 7 Frauen, um auf den Spuren der Uralten zu wandeln. Wenn Du für mich noch einen Tipp hast, der Dir wichtig erscheint, bitte, sag’s mir. Danke!

    Mit sardischen Grüßen: SALVE!

    Margarita Steinziege

    Reply

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