Mamoiada, ein Dorf in der Barbagia. Das „Dorf der Mamuthones“ und der Masken. Randvoll mit antiken Traditionen und Kultur. Aber auch mit frischen Ideen, Unerwartetem und verborgenen Schönheiten.
Mamoiada gilt zudem als eines der gastfreundlichsten Dörfer Sardiniens. Es ist fester Bestandteil der Kultur der knapp 2700 Einwohner, dafür Sorge zu tragen, dass Gäste sich wohl fühlen.
„Wir können nicht anders, als Menschen in unserer Mitte willkommen zu heißen.“
(ein Einwohner aus Mamoiada)
Ich bin sicher nicht der erste Mensch, der spontane, aber auch innige Freundschaften in dem Dorf geschlossen hat. Auch wegen der Freunde und der familiären Atmosphäre kehre ich immer wieder gern zurück und entdecke dabei etwas neues. Gerade erst war ich wieder da, habe mich ein paar Tage rund um das Fest von Sant’Antonio von der tollen Stimmung im Dorf einfangen lassen. Und mich na klar durch die Köstlichkeiten / prelibatezze des Ortes gefuttert. Okay, zugegeben: bei Festen wird vor allem getrunken 😉
Mamoiada ist auf den ersten Blick unscheinbar. Doch sobald du ein, zwei, drei Tage und Nächte verweilst, werden sich dir die Qualität und die innere Schönheit des Dorfes erschließen.
Wer das Dorf im Nuorese in seine Reiseroute durch die Insel aufnimmt, ist in Sachen „landestypischer Urlaub auf Sardinien“ ganz weit vorne.
Hier folgt eine kleine Liebeserklärung, Reiseempfehlung und handfeste Tipps für deinen Kurzurlaub in Mamoiada. Du kannst natürlich auch länger bleiben 😉
Auch deshalb hab ich als schwarzes Schaf Mamoiada so gern: Weil es sich nicht darum schert, wann anderswo Hauptsaison ist 🙂
Die besten Zeitpunkte, um Mamoiada zu besuchen sind die Feste des Ortes. Sie sind Garanten für magische Momente und intensive Urlaubserlebnisse. Und sie finden fast alle in der puren Neben- oder gar Nicht-Saison statt. Für alle Feste gilt: Am besten bleib gleich ein paar Tage, dann verpasst du nichts.
Der kulturell gesehen vielleicht wichtigste Termin in Mamoiada: das Fest zu Ehren des Heiligen Antonius markiert auch den Beginn des sardischen Maskenkarnevals. Am 17. Januar ist „Sa Prima Essida“ und die zwei Gruppen der traditionellen Karnevalsfiguren Mamuthones e Issohadores ziehen durch das Dorf, zu den etwa 40 Feuern, die entzündet werden:
Wenn die beiden Gruppen dann durchs Dorf ziehen, schaffen der Klang der schweren Glocken, das Gemurmel der Leute und das Knistern des Feuers eine ganz magische Atmosphäre. Impressionen findest du z. B. auf dem schwarzschafigen Instagram-Profil.
Das Schöne: Sant’Antonio ist immer noch ein echtes Dorffest, das die Einwohner hauptsächlich mit sich selbst feiern, um ihre Traditionen zu pflegen. Die vielen Leute auf der Straße sind zu einem guten Teil Dorfbewohner, Freunde, Familien, die alle draußen sind. Auch wird der religiöse Teil mit einiger Ernsthaftigkeit begangen: Am 16. beginnend mit Su Pesperu, wenn das große Feuer vor der Hauptkirche gesegnet wird.
An einem wechselnden Termin (40 Tage vor Ostern) feiert Mamoiada mindestens von Sonntag bis zum Karnevalsdienstag / Martedì Grasso (nächster Termin 23./25. Februar 2020). An beiden Tagen findet der Umzug der Mamuthones und Issohadores statt, Dienstag nacht gibt es außerdem noch Fave e Lardo (Bohnen und Speck) auf dem Platz vor dem Rathaus.
Der traditionelle Karneval in Mamoiada ist mittlerweile ein echter Publikumsmagnet. Mach dich darauf gefasst, dass auch halb Sardinien, Gäste vom Kontinent und ausländische Touristen das Fest erleben wollen. Aber das ist ja eigentlich eine schöne Sache. Ich hab mir sagen lassen: Die Mamoiadini freut es. Privat ist das Fest selbst sicher nicht – aber das hat Karneval ja irgendwie so an sich. In Köln feiern mittlerweile ja auch Japaner.
Carnevale ist in jedem Fall ein wirklich guter Zeitpunkt, um in das Dorf (und das authentische Sardinien) einzutauchen und ein kurzweiliges, buntes Fest zu feiern.
Mamoiada als „Hauptstadt der Masken“ / Capitale delle Maschere. Nicht weniger will das MaMuMask – Festival Internazionale delle Maschere sein. Es ist ein junges, ambitioniertes Projekt und fand zum ersten Mal in 2018 statt. Die Idee ist genial: Mamoiada feiert die eigene Identität und Traditionen, in dem es sich mit Masken und Figuren aus anderen Orten Sardiniens und mit Gastländern verbindet.
Das ganze Dorf ist involviert und natürlich treten auch die Mamuthones e Issohadores auf. So viel buntes Leben! Dazu gutes Essen, guter Wein, Kulturevents, Kunst, Ausstellungen, Kunsthandwerk, Musik, Tanz, Gastfreundschaft – eben alles, was Mamoiada ausmacht.
Ende Juni ist ziemlich nah an der touristischen Saison Sardiniens. Was für die internationale Bekanntheit, die man anstrebt, ja nur gut sein kann.
Also, wenn du im Juni deinen Sardinien-Urlaub geplant hast, dann nichts wie nach Mamoiada! Impressionen und Infos zum Programm findest du auf www.mamumask.org
Ein besonders schöner Zeitpunkt, zu dem du Mamoiada besuchen kannst ist der Herbst. Die Weinernte ist hier wegen der hohen Lage relativ spät im Jahr, etwa Ende September, Anfang Oktober. Verbinde dich am besten mit Mamoja, dem Zusammenschluss der lokalen Weinbauern, um auch über Events informiert zu sein (Mamojà auf facebook / www.mamoja.it)
Das enogastronomische Highlight des Jahres: Sas Tappas, Teil der Festreihe Autunno in Barbagia / Herbst in der Barbagia, bei denen auch Mamoiada seine Tore und Türen öffnet. Quasi jeder ist jetzt auf Gäste eingerichtet, es gibt alles im Überfluss. Die Preise für die privat angebotenen Speisen sind sehr moderat, und die Portionen so dimensioniert, dass du mehrere Sachen probieren kannst.
Falls du lieber in eines der Restaurants möchtest, gilt es weit im voraus zu reservieren. Die kleinen Geschäfte und Laboratorien der Kunsthandwerker sind natürlich offen, wenn du etwas „echt Sardisches“ haben möchtest, dann bist du hier und jetzt richtig.
Das Tappas-Wochenende ist der Moment, in dem Mamoiada ernsthaft zu platzen droht. So ein kleines Dorf, und so viele Besucher! Ganz Sardinien scheint hier zu sein. Wer glaubt, im Winter wäre kein Mensch auf der Insel, kann sich hier vom Gegenteil überzeugen (inklusive Stau auf der hinführenden Landstraße). Der Trick ist: sehr früh kommen und lang bleiben.
Was ist mit den anderen Monaten? Sind ein Träumchen! Im Winter kommt manchmal sogar vor, dass Schnee auf den Weinhängen liegt. Der Frühling in der Barbagia, wenn alles Leben erwacht? Wunderbar! Im Sommer von dem Trubel an den Küsten ausruhen? Geht hier bestens.
Und alles, was du erlebst ist abseits der Feste richtig persönlich – da stehen keine zehn weiteren Leute bei der Weinverkostung, im Restaurant wird man dich liebend gern bewirten, und der Gastgeber oder Koch vielleicht an den Tisch, um Dir dein Menü zu erklären.
Außerdem ist Mamoiada verkehrsgünstig gelegen, nur ein paar Minuten zur Schnellstraße – und damit ist es auch ein prima Ausgangspunkt für Aktivurlaub in der Region, z. B. Trekking oder Mountainbiken im Supramonte. An schönen Tagen lockt auch ein Spaziergang durch die Gassen von Orgosolo mit seinen Murales, oder durch das hübsche Dorf Gavoi. Bei Regen besucht man die Kunst- und Kulturmuseen in Nuoro, das ist quasi gleich um die Ecke. Und selbst das nächste Meer ist nur rund 30 Autominuten entfernt.
Reisezeitpunkte sind also klar. Und dann bist du da. Wohin als Erstes?
Empfehle ich sonst in anderen sardischen Dörfern den Gang in die nächste Dorfbar, ist das in Mamoiada anders.
Die beste Adresse, um mit dem Ort warm zu werden, ist das Museo delle Maschere Mediterranee an der Piazza Italia.
Das Museum ist klein, aber fein: Es erklärt die Ursprünge des traditionellen Maskenkarnevals in Mamoiada mit den Mamuthones und Issohadores. Dann erklärt man dir verschiedene weitere Figuren und Masken aus der Barbagia, und schlägt dann einen großen Bogen in den Mittelmeerraum und die Alpenregion, wo sich Karnevalstraditionen finden, die denen in Sardinien gar nicht so unähnlich sind.
Aber der absolute Vorteil des Museums: Man versteht sich selbst als Dreh- und Angelpunkt für den gesamten Ort. Liegt daran, dass es die erste Anlaufstelle für viele ist: es liegt zentral, ist schnell auffindbar, und ist bei Reiseveranstaltern und in Reiseführern durchaus präsent.
Ein Vorteil auch für dich, denn man kennt man alles und jeden, und hilft dir gern mit supernetten Guides, erste Sprachhürden im Dorf zu überwinden. Im Museum (und in anderen Geschäften, Restaurants, etc) bekommst du auch die „Mamomap“ – eine übersichtliche Karte mit den wichtigsten Aktivitäten (die Mamomap gibt es auch online als PDF).
Natürlich wird man dir erstmal den Museumsbesuch empfehlen, und das ist eine gute Idee. Neben dem Maskenmuseum gibt es noch zwei verschwisterte Museen:
Ich bin persönlich zwar kein Freund von Kombitickets, aber in Mamoiada hat das durchaus Sinn, weil die einzelnen Museen klein sind und nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Besuchst du alle drei zusammen, bist du relativ schnell profund über das Dorf informiert. Außerdem gibt’s mit dem Ticket einen Preisnachlass im Aquarium von Cala Gonone und im Kunstmuseum Nivola in Orani (letzteres sehr empfehlenswert).
Für alle, die Italienisch verstehen, ist auch das Portal mamoiada.org eine umfangreiche und gute Quelle, um sich vorab über Mamoiada, seine Bräuche, Traditionen und die Masken zu informieren.
Und dann heißt es: in medias res! Verschiedenste Reiseerlebnisse stehen dir bevor!
Der Ort hat mehrere Kunsthandwerker / Artigiani, die die Holzmasken des Mamuthone herstellen. Sie sind der Tradition verpflichtet. Eine Original-Mamuthone-Maske ist immer schwarz, aus leichtem Holz – angepasst auf ihren Träger. Der Ausdruck der Mamuthone-Maske ist höchst individuell.
Die Handwerker waren oder sind oft selbst Mamuthones und wissen, worauf es bei der Fertigung ankommt.
Wer eine Maske macht, ist nicht nur Handwerker, sondern auch Künstler. Der Werkstoff „Holz“ inspiriert, ob in Farbe, Form oder Aussehen. Sie lassen sich ihre Freiheit nicht nehmen und zuweilen entsteht auch mal eine ganz neue Maske, oder eine, die die natürliche Farbe behält oder gebeizt wird, weil jemand das für sich zuhause so haben möchte. Auch Holzlampe oder ein kleiner Beistelltisch in Form einer Maske wurden schon gefertigt.
Das ist die Überraschung überhaupt: Mamoiada ist das Weindorf schlechthin auf Sardinien.
Rund 200 Familien bauen in Mamoiada Wein an, die meisten für Familie, Freunde, Dorffeste. Aber aktuell füllen 27 (!) Cantine / Weingüter unterschiedlicher Größe ihre Weine ab (Infos bei der Vereinigung der lokalen Winzer, Mamoja). Das ist quasi ein Weingut pro 100 Einwohner … 😉
Kuriosum: Fast ausnahmslos alle widmen sich dem lokalen Rotwein, Cannonau. Allerdings mit unterschiedlichen Ansätzen und Ausrichtungen, häufig abhängig von der Natur und natürlich den Gegebenheiten der jeweiligen Weinlage.
Die Vielfalt ist erstaunlich. Kein Wein gleicht dem nächsten. Dem schwarzen Schaf begegneten bei diversen Degustationen allein in diesen paar Tagen ein paar neue „Freunde“ …
Nicht zu vergessen, natürlich der vino sfuso / offene Wein, der in kleinen Bechern kostenlos an den Feuern von Sant’Antonio ausgeschenkt wird (Leider immer noch in Plastik – ich hoffe, dass das schnell ein Ende hat, zu den Tappas gibt es bereits ein Plastik-Verbot). Auch ein Cannonau, na klar.
Wer jetzt mault, es gäbe ja gar nichts anderes, vor allem keinen Weißwein, nichts Frisches für den Sommer, dem wird in Mamoiada auch geholfen:
Ein guter Teil der Weingüter ist mittlerweile darauf eingerichtet, Gäste zu bewirten. Willkommen ist jeder, bevorzugt in kleinen Gruppen (Familien, Freunde, Geschäftsausflüge), aber auch wer allein oder zu zweit kommt, ist willkommen.
Wichtig und nett ist in jedem Fall eine Voranmeldung, bei kleinen Weingütern auch gern 1-2 Tage vorher, bei Gruppen mit mehr Vorlaufzeit (das schwarze Schaf ist gern bei der Organisation einer Weinreise behilflich). Denn in den Weingütern gibt es oft nur wenige Personen, alle primär Weinbauern, die mit ihrem Wein und dem Land beschäftigt und keine Tourismusbetriebe. Die Kosten für Degustationen sind moderat bis preiswert, und meistens begleitet von Pane Carasau, Schinken und Pecorino.
Zu bekommen sind die Weine Mamoiadas außerdem in der Weinbar LA ROSSA Enoteca am Ende einer der Hauptstraßen, an der Piazza Europa. Andrea wird euch gut beraten – am besten, du bleibst gleich auf ein Gläschen oder einen Happen und degustierst mehrere Weine. Im Geschäft bekommst du auch andere lokale Spezialitäten.
Und „lokal“ ist in Mamoiada tatsächlich ernst gemeint.
Kilometro zero / Kilometer Null (vielleicht auch mal fünf oder sechs) bedeutet: Enorm viele Lebensmittel und Produkte kommen direkt von Produzenten im Ort. Hier gibt es nur original handgefertigte Mamuthone-Masken. Der Cannonau (auch der lose Landwein) stammt sicher von einem der heimischen Weingüter. Das Porcetto / Ferkel oder Agnello / Lamm, das serviert wird, lebte ganz sicher glücklich auf den Weiden Mamoiadas.
Und na klar kommt der Pecorino vom Vorspeisenteller aus Mamoiada, zum Beispiel von dem jungen Schäfer Mattia Moro, und seiner Azienda agricola am Ortsausgang in der Località Badu Orgulesu (er hat ein kleines Ladengeschäft mit einem Schild „kilometro zero“ ist im Zentrum, im Corso V. Emanuele III).
Das schwarze Schaf meint: Wenn der „normale“ Pecorino und Ricotta auf Sardinien schon gut ist, dann ist das, was du an manchen Tagen bei Mattia bekommst, der sardische Käsehimmel. Liegt mit Sicherheit an seiner Passion für den Beruf, an seiner fast meditativen Arbeit, an dem respektvollen Umgang mit seinen Tieren und nicht zuletzt an den antiken Methoden, die in Mamoiada noch gepflegt werden (das Schaf beeehrichtet hier: »Der glückliche Hirte«).
Brot, wie das Pane Carasau, und die traditionellen Dolci / süßes Gebäck werden natürlich selbst gemacht, für die Frauen des Dorfes ist das eine Frage des Stolzes und der Ehre. Und selbstverständlich ist alles selbstgemacht, und sind die Zutaten aus der Region. Allein dass ich das zu fragen wage …
Also, wer darauf steht, sollte bei einer der beiden Frauen – die man schon fast Künstlerinnen nennen kann – vorbei schauen:
Der ein oder andere Händler oder Koch hat seine Bezugsquellen ausgeweitet und bezieht Produkte aus Nachbardörfern wie Fonni oder aus ganz Sardinien – einfach weil in Mamoiada nicht alles wächst. Aber das passt ja trotzdem prima ins Konzept „regional“ und zu einem nachhaltigen Urlaub. Ja, die Supermärkte im Ort haben natürlich auch „globalisierte“ Produkte – da liegt es an dir, ob, was und wo du kaufst.
Die vier (bald fünf) Restaurants in Mamoiada haben sich denn auch diesem regionalen Prinzip verschrieben und kochen regional-landestypisch.
Tatsächlich kannst du in Mamoiada nichts verkehrt machen. Alle Restaurants sind gut und empfehlenswert. Sie unterscheiden sich in Ambiente sowie menschlichen und gastronomischen Details:
Pasta? Selbstnatürlich immer noch von Hand gemacht. Ich habe mit ausgewählten Teilnehmern an einer „Cooking Class“ mit Mauro Ladu teilgenommen. Und so hat das schwarze Schaf tatsächlich das erste Mal Fregola selbst gedröselt. Mega einfach und auch schnell, wenn man den Dreh raus hat. Keine Ahnung, warum ich die immer gekauft habe … dann probierten wir uns an sardisch-piemontesischen Ravioli – crossover lässt grüßen. Hui, ich glaube, da weht demnächst ein anderer, kulinarischer Wind durchs Dorf!
Kilometer Null bedeutet in Mamoiada auch, dass du alles, was der Ort zu bieten hat, fußläufig erreichen kannst: Das Dorf ist wirklich nicht groß (nur anfangs ein bisschen unübersichtlich). Für Sportliche ist sogar das Gemeindegebiet im näheren Umland kein Problem. Nur Vorsicht: Es gibt keine Fußwege an den Provinzstraßen.
Theoretisch kannst du per Bus ankommen und dich vor Ort zu Fuß bewegen. Hin und wieder passiert es, dass Einheimische, die du nach Tipps fragst, dich auch direkt dort hin fahren. Irgendeine Lösung findet sich immer.
Du musst auf jeden Fall in Mamoiada anhalten. Der allerbeste Tipp, den das schwarze Schaf dir also geben kann: Bleib da, gib dem Dorf Zeit. Mamoiada möchte schon ein bisschen von dir erobert werden. Aber keine Sorge, das geht schnell: Sobald du dich dem Dorf auch nur einen Millimeter zuneigst, ist da so viel Wärme und Echtheit – und määähr!
Denn was zu 100% immer funktioniert: Sich den Menschen anvertrauen und die innere Schönheit Mamoiadas entdecken. Die lebt nämlich vor allem durch die 2.700 Einwohner, ihre Offenheit, ihre Gastfreundschaft.
Was nicht funktioniert: hinfahren, gucken und hoffen, vom äußeren Charme überwältigt zu werden. Seien wir ehrlich: Das Dorf ist äußerlich keine Schönheit. Es wandelt sich langsam, an einigen neuralgischen Punkten, und dann wird’s gleich richtig nett. Aber das Gros ist ziemlich roh und unverputzt und nur wenig ist architektonisch wirklich genial…
Wer vielleicht auch den Touristen-Anfängerfehler macht und in der mittäglichen Ruhezeit durch den Ort tigert, hat es schwer, herauszufinden, was sich hinter den Fassaden verbirgt. Auch an Regentagen erschließt sich die innere Schönheit des Dorfes nicht sofort.
Es würde Mamoiada extrem gut tun, seine Qualität und Wärme auch nach außen sichtbar zu machen, so dass der Gast sofort weiß: Hier ist es nett, hier mag ich bleiben.
Wer in Mamoiada mindestens mal eine oder zwei Nächte bleibt, macht alles richtig. Hier einige Adressen:
Mit ein paar Tagen Ferien in Mamoiada kannst du schlicht nichts verkehrt machen.
Ich gebe dir sogar meine Schwarzschaf-Garantie: In zwei drei Tagen in Mamoiada hast du mehr echtes Sardinien, mehr außerordentliche kulinarische und zwischenmenschliche Erlebnisse, mehr magische und echte Momente als in jedem beliebigen Touristendorf an der Küste.
Und jetzt nix wie hin – die Mamoiadini erwarten dich 🙂
Ich bin Nicole, auch bekannt als »das schwarze Schaf auf Sardinien« (italienisch: pecora nera) und Gründerin dieses Blogs. Hier berichte ich von meinen Streifzügen im ganzen Jahr auf, durch und rund Sardinien. Im »richtigen Leben« bin ich Beraterin für Kommunikation und Tourismus sowie Content Creator.
Ich bin Nicole und mein alter Ego ist ein schwarzes Schaf (ital.: pecora nera). Wir bloggen und blöken aus Sardinien im ganzen Jahr über alles, was uns gefällt und bewegt :)
Das schwarze Schaf hat übrigens noch ein Buch geschrieben, über seine „alte“ Heimat:
Design by ThemeShift.