Na, Sardinien-Urlaub schon gebucht? Oder fest im Blick? Glückwunsch! Denn wenn du dir Ferien abseits von Mainstream und Massen-Tourismus wünscht, bist du mit Sardinien per se gut bedient!

Sardinien ist mitten in Europa immer noch ein kleiner Geheimtipp. Die Insel hat keine riesigen Bettenburgen, ist für Individualreisende ein bezahlbares Urlaubsziel und einige Regionen sind sogar weitgehend frei von Touristen.

Aber halt! Denn genau das Gegenteil stimmt auch: Bestimmte Regionen und „Hotspots“ sind besonders beliebt und platzen in den Sommermonaten (etwa von Juni bis September, Hochsaison = August) aus allen Nähten.

Costa Smeralda, der Inbegriff des Sardinien-Sommer-Luxusurlaubs
Costa Smeralda, Inbegriff des Sardinien-Sommer-Luxusurlaubs

Das macht sich auch in den Preisen für Fähren, Flüge, Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants, Parkplatzgebühren, Eintritte bei Sehenswürdigkeiten etc. bemerkbar.

Da beißt das Schaf keinen Grashalm ab: Wer im Sommer Strand- und Party-Urlaub an der Costa Smeralda oder den anderen beliebten Küstenstreifen machen will, kommt nicht drumrum, einen satten vierstelligen Betrag (mit gehobenem Anspruch auch mehr) einzuplanen.

Diese Art zu Urlauben ist natürlich durchaus legitim – stell dich einfach darauf ein, dass Privatsphäre echter Luxus sein wird und bezahlt werden muss.

Wer sich aber abseits des üblichen Tourismusangebots an den Hotspots bewegt, stellt bald fest, dass Sardinien eigentlich gar nicht teuer ist. Und Platz hat es auf der Insel auch zur Genüge.

Gewusst, wie, wann und wo!

Das schwarze Schaf hat fünf individuelle Reiseideen zusammengestellt, wie du einen entspannten und abwechslungsreichen Sardinien-Urlaub 2019, nah an Natur und Kultur, an Land und Leuten, erleben kannst!

Fünf schwarzschafige Reiseideen

Sich in einem Ferienort, womöglich einer Ferienanlage mit Hunderten anderer Touristen festzusetzen, ist quasi der Horror jedes Individualreisenden – und der des schwarzen Schafs! Tourimenü und Animationsprogramm? Nein danke. Es unterhält sich im Zweifel besser selbst oder mit Einheimischen.

Wo ist aber nun dieses „Abseits“ – des Üblichen, der ausgetretenen Pfade, des St(r)andardprogramms?

Das schwarze Schaf kann helfen!

Urlaubsidee 1: zu den Nationalparks der Insel

Cala Scombro di dentro auf der Isola Asinara
Cala Scombro di dentro auf der Isola Asinara

Die Sarden lieben ihre Insel. Und sie tun einiges dafür, sie zu schützen. So gönnt man sich drei Nationalparks (parco nazionale), die wert sind, sich intensiv mit ihnen zu beschäftigen.

Für alle, die dem Meer zugeneigt sind, hat Sardinien fünf marine Schutzzonen (AMP – aree marine protette), die alle per Fähre, Ausflugs- oder Charterboot erreichbar sind.

Und das ist noch längst nicht alles, liebe Naturfreunde. Die Insel ist voll von regionalen und lokalen Naturparks (parco naturale) und Naturschutzzonen (aree naturali protette).

Wellen aus Gestein
Wellen aus Gestein – geniale Landschaften im Parco di Porto Conte

Hier mal nur die vier regionalen Naturparks:

  • Parco di Porto Conte – Westküste bei Alghero. Reicht vom imposanten Capo Caccia rund um die Bucht von Porto Conte bis zur Punta del Giglio. Hier kannst du diverse Wildtiere beobachten; hier fliegen hin und wieder auch Geier oder Adler.
  • Parco del Gutturu Mannu – Im Süden, westlich von Cagliari. Eines der größten geschützten Waldgebiete des Mittelmeers, in dem auch der seltene Cervo Sardo / sardische Hirsch lebt. Den meisten Touristen unbekannt und entsprechend wenig frequentiert.
  • Parco del Molentargius – Saline – In Cagliari direkt hinter dem Poetto. Die flachen Salzseen sind Brutgebiet des fenicottero rosa, dem Rosa-Flamingo, der hier alljährlich im Frühling zu Tausenden anreist. Eine relativ große Kolonie lebt hier sogar ganzjährig.
  • Parco di Tepilora. Im Hinterland von San Teodoro / Posada. Ein neu gegründeter Park, der mit Trekkingpfaden unterschiedlicher Kategorie ausgestattet ist und durch die typische Landschaft der südlichen Gallura aus Granitfelsen und bewaldeten Hügeln führt.

Für jeden Park ein, zwei Tage, plus Reisezeit und Puffer – schon sind die Urlaubswochen gut gefüllt!

Urlaubsidee 2: Kulinarisch Reisen

Ehrensache in feinen, kleinen sardischen Gasthäusern: natürliche, hausgemachte und exzellente Zutaten (hier im Domu Antiga in Gergei)

Geniesser kommen auf Sardinien unbedingt auf ihre Kosten – eigentlich egal wo. Im schicken Restaurant in Porto Cervo oder Puntaldia kann man natürlich gut essen. Aber eine Garantie gibt es dort nicht: Das schwarze Schaf bekam die schlechteste Pizza in einem Restaurant in Porto Rotondo, direkt an der Mole zwischen Yachten und aufgebrezelten Menschen – und zahlte für zwei Pizzen und zwei Bier satte 51 Euro. Das muss auf Sardinien wirklich nicht sein.

Denn im krassen Gegensatz dazu steht die ehrliche, grund-gute Küche der Einheimischen. In den kleinen sardischen Dörfern, Restaurants und Gasthäusern geht das Risiko, schlecht zu essen, gegen Null.

Das schwarze Schaf hängt sich sogar mal aus dem Fenster: Überall auf Sardinien isst du wesentlich besser und kreativer, als in den ausgesprochen touristischen Regionen. Zudem häufig günstiger und bei viel entspannteren Gastgebern.

Wenn du eine Genussreise machst, dann hat das schwarze Schaf ein paar gute Tipps für dich:

Also: Raus aus dem Touri-Einerlei, und rein in die sardischen Küchen!

Urlaubsidee 3: Kunstreise durch Sardinien

Das Museo Nivola in Orani zeigt die Werke des sardischen Künstlers Costantino Nivola

Die Kunst- und Kulturszene auf Sardinien ist erstaunlich vielfältig und breit. Naturgemäß ist alles kleiner und familiärer. Bist du also ständiger Gast großer internationaler Museen, darfst du auf der Insel gern ein Auge zudrücken, wenn ein Museum nur wenige Ausstellungsstücke zeigen kann oder hier und da eine behelfsmäßige Infrastruktur hat.

Eine mögliche Reiseroute der Kunst könnte so aussehen:

  • Olbia » Bei Anreise mit dem Flugzeug ist die erste Anlaufstelle in Sachen Kunst die „Artport Gallery“ im ersten Stock des Flughafens. Geht natürlich noch besser zur Abreise, falls man Zeit bis zum Abflug totschlagen muss.
  • Sassari » Eingebettet in den öffentlichen Park steht ein Gebäude, der Padiglione dell’Artigianato Sardo. Hier wirkte der Bildhauer Eugenio Tavolara und schuf Skulpturen und Reliefs, die zum Beispiel die Cavalcata Sarda darstellen. Das Kunstmuseum der Stadt Museo Sassari Arte (MUS’A) widmet sich vorwiegend älteren Werken.
  • Banari » In diesem eher unbekannten Dorf zeigt die Fondazione Logudoro Meilogu in dem 2016 renovierten Kunstmuseum Ausstellungen zu internationalen Themen. Durchaus erstaunlich, was da mitten auf dem Land quasi von privat auf die Beine gestellt wird.
  • Tinnura » Der Bürgermeister wollte ändern, dass an seinem schmucklosen Dorf an einer Durchgangsstraße alle vorbei fuhren und niemand hielt. Seine Idee: Wandmalereien. Die Dorfbewohner machten mit und verwandelten Tinnura in einen Ort, an dem man gern verweilt (zum Beispiel in der Weinbar A casa mia).
  • Orani » Das Museo Nivola zeigt die sorgsam ausgewählten Werke eines der wichtigsten, zeitgenössischen, sardischen Künstlers: Costantino Nivola (1911–1988). Wechselnde Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen ergänzen das Konzept.
  • Nuoro » Das MAN Museo d’Arte Provincia di Nuoro versteht sich als der Motor für moderne und sardische Kunst und ist tatsächlich eine der wichtigsten Institutionen auf der Insel. Die Stadt beherbergt außerdem das Museum TRIBU, und einiges an Kunst im öffentlichen Raum, z. B. auf der Piazza Sebastiano Satta oder die Graffiti im Viale Sardegna.
  • Orgosolo » Fast schon weltweit bekannt ist das Dorf in der Barbagia, berühmt geworden durch seine Murales, die Ende der Sechziger Jahre mit Beginn der Anarchiebewegung in Italien entstanden und das Dorf zu einem Freilichtmuseum machen. Gesellschaftskritik, Krieg und Frieden, aber auch traditionelle sardische Themen schmücken die Wände der Häuser. Auch Pedrales – durch Farbe und Motive zum Leben erweckte Steine sind zu sehen.
  • Atzara » Das Museo d’Arte Moderna e Contemporanea «Antonio Ortiz Echagüe» hat vielleicht einen merkwürdigen Namen, ist aber erstaunlich gut kuratiert und sortiert und präsentiert zeitgenössische Kunst. Hin und wieder werden auch Workshops mit lokalen Künstlern organisiert.
  • Belvi » Der Ort mitten im südlichen Gennargentu versteht sich als Museo all‘Aperto di Arte Contemporanea / Freilichtmuseum für moderne Kunst. Ein Kunstpfad führt dich durch das Dorf und zu seinen Künstlern.
  • Ulassai » Der Ort ist ein Museo d’Arte Contemporanea a cielo aperto, also ein Freilichtmuseum für moderne Kunst. Genauer gesagt, für die der hier heimischen Künstlerin Maria Lai (1919–2013). Das meiste kannst du auf eigene Faust erkunden. In der Stazione Dell’Arte gibt es Bilder und filigrane Exponate der Künstlerin und eine informative, sachkundige Führung.
  • Cagliari » Neben den großen Museen der Stadt (allen voran z. B. die Galleria Comunale d’Arte in den Giardini Pubblici) tragen viele private Kunstprojekte ihren Teil zum künstlerischen Leben in der Inselhauptstadt bei. Sie heißen EXMA, Lazzaretto, X-MEM, Cartec, Camù … Cagliari hat auch eine ausgesprochen kreative Streetart-Szene.
  • San Sperate » In dem Dorf nördlich von Cagliari, findest du rund 350 Kunstwerke unter freiem Himmel: Murales, Street Art, Graffiti, Skulpturen, Zeichnungen, Fotos, Arrangements von Gegenständen. Das Highlight ist sicher der Garten von Pinuccio Sciola (1942–2016), der die Kunst im Dorf initiierte. Seine klingenden Steine begeistern.
  • Villacidro » Kleiner Umweg zum Magmma (Museo d’Arte Grafica del Mediterraneo Marchionni) ist ein kleines aber feines Museum für grafische Kunst im Mittelmeerraum.
  • Iglesias »Die private Schule für Moderne Kunst initiiert regelmässig Kunstaktionen und -projekte (Guerilla Trekking, Giuseppefraugallery, Progetto Civica) um mit Kunst auf Missstände in Sardinien und vor allem der krisengeschüttelten Provinz Sulcis-Iglesiente aufmerksam zu machen.
  • Calasetta » In der Tradition der Werke von Ermanno Leinardi (1933–2006), der in Calasetta wirkte, zeigt das Museum experimentelle grafische Kunst

Urlaubsidee 4: Segelurlaub

Inbegriff der Traumbucht: Cala Goloritzè, vom Meer aus gesehen
Inbegriff der Traumbucht: Cala Goloritzè, vom Meer aus gesehen

Ein Segelurlaub ist definitiv eines der schönsten Dinge, die das schwarze Schaf jemals gemacht hat: Segeln vor Sardinien schenkt Freiheit und Glücksgefühle – mehr als man sich vorstellen kann.

Ob das unglaubliche Türkiswasser in den kleinen Buchten des Maddalena-Archipels, die wahnsinnige Kulisse des Supramonte oder des Capo Caccia, Delfine vor dem Bug vor dem Capo Falcone, oder Hafenflair und Dolcevita in Cagliari oder Carloforte: Sardinien ist eines der vielseitigsten und atemberaubendsten Segelreviere, die ich kenne.

Revierinformationen zu Sardinien:

  • Übersicht der Häfen und Ankerbuchten (alle vom schwarzen Schaf selbst ersegelt).
  • In der Kategorie „Aktivurlaub > Segeln“ findest Du weitere Infos zu Wind und Wellen. Und natürlich auch ein paar schwarzschafige Törnberichte.
  • (Randnotiz: Ich helfe euch gern bei Charter und Törnplanung, schickt einfach eine Mail).

Wer kein Boot chartern will oder am Ende gar nicht seefest ist, schafft aber vielleicht einen Tagesausflug (zum Beispiel in das Arcipelago di La Maddalena. Ein schönes Boot, ein guter Skipper und ein guter Wind – fertig ist das kleine Glück auf dem Meer.

Urlaubsidee 5: Hirten – und Schafe!

Last but not least, die Idee für Deinen Sardinien-Urlaub, die dich mit 100-prozentiger Sicherheit ganz nah an Land und Leute bringt: Bewege dich auf den Spuren des Hirtentums.

Die Sarden sind ein Volk von Hirten / pastori und Landwirten / agricoltori, contadini. Bis in die Neuzeit haben sich in den sardischen Dörfern Traditionen rund um Mensch und Tier und Land gehalten. Der Beruf des Hirten ist ehrbar und auch heute gibt es junge Männer, die ihn aus Überzeugung ergreifen.

Tosatura, die jährliche Schafschur findet immer Ende Mai / Anfang Juni statt
Hirten und Schafe gehören zu Sardinien

Das Landleben zu romantisieren, ist allerdings gerade auf einer Insel wie Sardinien nicht angebracht: Auch heute arbeiten die Hirten noch mit einfachsten Mitteln, mehr als zehn, zwölf, vierzehn Stunden am Tag, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter.

Sicher, es gibt auch moderne Schafhöfe und landwirtschaftliche Betriebe, zum Beispiel im Oristanese, rund um Arborea. Das Gros aber sind Familienbetriebe mittlerer Größe, die meisten finden sich im Medio Campidano, im Logudoro und Sassarese. Dazu die vielen Schaf-, Ziegen- und Kuh-Hirten im Nuorese, in der Barbagia und im Gennargentu. Sie sind die Einzelkämpfer, würden aber im Leben nichts anderes tun wollen.

Für einen wahrhaft schwarzschafigen, alternativen Sardinien-Urlaub gibt es mehrere Ideen – und jede bringt dich in kleine, untouristische Dörfer mit sagenhaft gastfreundlichen Menschen:

  • „Sa Tramuda“: von den Bergen bei Fonni bis in die Ebene bei Oristano – Du reist auf einer Route, die früher Start und Ziel der Transhumanz, also dem Weidewechsel zwischen Meer und Berg, zwischen Sommer und Winter, war. Die traumhafte Landschaft des nördlichen Gennargentu ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Du erlebst Orte wie Tiana, Ovodda (wo es noch eine alte Wassermühle gibt, in der Schafwolle gereinigt und verarbeitet wurde), Ortueri, Ula Tirso, Fordongianus … Stelle dir dabei vor, wie es wäre, das zu Fuß und im beginnenden Herbst zu machen. Noch echter ist es etwa Ende Mai, wenn die jährliche Schafschur / Tosatura stattfindet. Dann finden überall dort, wo Schafe sind, kleine private Feste mit den Schäfern und Scherern statt.
  • Pranzo Pastore in der Barbagia – Das klassische Hirtenessen / pranzo pastore gibt es mittlerweile inselweit, sogar in touristischen Gebieten, das ist dann schnell gegessen (im wahrsten Wortsinn). Was die Qualität des Essens und die Nettigkeit der Menschen anbelangt, ist das sicher trotzdem prima. Das schwarze Schaf empfiehlt dennoch, ein paar Tage ins Nuorese und in die Barbagia zu reisen und in die Hirtenkultur einzutauchen. Niste dich ein paar Tage zum Beispiel in Fonni, Orgosolo, Dorgali, Oliena, Urzulei ein. Hier ist die antike Tradition noch am lebendigsten und du wirst den Unterschied merken. Die Landschaft in der Inselmitte ist beeindruckender und unberührter, die Methoden oft noch antik und ganz natürlich. Als Konsequenz ist auch die Qualität der Speisen – Pecorino, Ricotta, Schinken, Salami, Pane Carasau, gegrilltem Ferkel oder Lamm, Wein, etc – noch einen Tick höher. Die Hirten sind oft noch so, wie man sie sich vorstellt: bärtig, grantig und wortkarg, tauen aber in Gesellschaft und bei einem guten Cannonau auf. Am besten ist ein pranzo pastore im Rahmen einer Exkursion durch die Landschaft, vielleicht vor einem Cuile, einer alten Hirtenhütte, als Belohnung für die Anstrengung. Und manchmal stellen sich ein paar Männer zusammen und singen den Canto a Tenore. Ein unvergessliches Erlebnis.
  • Urlaub im Agriturismo – Viele verstehen den Begriff Agriturismo als ein abendliches, rustikales und häufig ausschweifendes Fressgelage. Dabei ist der klassische Agriturismo ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb / azienda agricola mit ein paar landestypisch eingerichteten Zimmern und einer kleinen, aber feinen Küche. Historisch betrachtet, war das auf Sardinien sogar die allererste Form des Tourismus – als vor allem Studien- und Kulturreisende auf die Insel kamen. Auch heute bist du in einem Agriturismo sehr nah an Land und Leuten. Einige schöne Betriebe sind auch in relativer Küstennähe zu finden (wobei Schafe natürlich selten am Strand sind, insofern orientiert man sich sinnigerweise ein paar Kilometer ins Hinterland). Hier geht es zur Liste der schwarzschafigen Agriturismo-Empfehlungen.

Und und und … für den Moment mag das genügen.

Denn zum Schluss gibt es noch zwei schwarzschafige Weisheiten, die dir helfen können, entspannt zu bleiben und dein Reisebudget zu schonen:

Schwarzschaf-Weisheit 1: Reise in der Zeit!

Naja, nicht direkt. Aber sei flexibel, was deine Reisezeit betrifft: Sardinien ist ein Urlaubsziel für das ganze Jahr!

Die Nebensaison (also ab ca. Mitte / Ende September bis Anfang / Mitte Juni) ist herrlich entspannt.

Blühen im Mai: pinke Mittagsblumen am Meer
Blühen im Mai: pinke Mittagsblumen am Meer

Speziell Aktivurlauber finden in der Nebensaison optimale Bedingungen zum Trekking, Wandern, Klettern, Mountainbiken oder gar für ein sportliches Training.

Der Sommer ist was für Anfänger. Dass in der Hauptsaison alles voll ist und abkassiert wird, liegt in der Natur der Sache: Da die meisten Reisenden bei Sardinien nur an Sommer- und Strandurlaub denken, konzentrieren sich auch die meisten Betreiber ausschließlich auf diese Zeit.

Die Folge: Betriebe in den touristischen Küstenregionen müssen in den zwei, drei Monaten Hauptsaison den Betrieb im ganzen Jahr durchfinanzieren. Viele schließen danach sofort. Das nennt sich Kostenoptimierung, und geht zu Lasten der Vielfalt und der Authentizität.

Die Nebensaison verspricht Entspannung und Erholung.

Schwarzschaf-Tipp: Wenn du auf die Schulferien festgelegt bist, schau, ob die Osterferien im Frühling oder die Herbstferien eine Alternative sein könnten.

Spektakuläre Farben: das Meer in der tiefen Nebensaison …

Das grüne, blühende Sardinien im Frühling ist optisch der Hit und während es in Nordeuropa noch Daunenjacke heißt, sitzt du in Cagliari auf der Piazza im T-Shirt.

Der Herbst ist auch für Badeurlauber oft noch eine herrlich warme Alternative. Windige Tage verbringt man auf einem ausgedehnten Strandspaziergang oder beim Trekking im Hinterland, regnerische Tage in einem der spannenden Museen der Insel, einem Café, einer belebten Trattoria …

Der Winter ist zugegeben etwas für Fortgeschrittene – aber der Mix aus Winterfarben und Schnee in den Bergen, aus Geselligkeit bei sardischen Festen und Einsamkeit für eine persönliche Auszeit, dazu eine tiefenentspannte Insel: Das ist durchaus eine Alternative zum nordeuropäischen Nassgrau.

Schwarzschaf-Weisheit 2: Reise durch das Land!

Bleibe bloß nicht an einem Ort kleben: Eine Sardinien-Rundreise ist das Beste, was du machen kannst! Schön entspannt, ohne große Organisation (das passt nicht zu der Insel). Verlass dich auf die sardische Gastfreundschaft!

Falls du aus beruflichen oder aus familiären Gründen auf die Hauptsaison festgelegt bist, ist dies ein guter Tipp für dich:

Schwarzschaf-Tipp: Wohne abseits der Küsten und abseits der beliebtesten, touristischen Gebiete.

Sardinien ist zwar groß, aber eben doch eine Insel. Sprich: Das Meer ist nie wirklich weit weg (es sei denn du urlaubst in Teti oder Aritzo – aber dann hast du vermutlich eh ein ganz anderes „Mindset“).

Mit einem Domizil im Hinterland (und da reichen oft schon 10, 20 Kilometer) kannst du sternförmig so viele Strände Sardiniens erkunden wie du willst, ohne die Lage mitzubezahlen.

Lanusei - Blick bis ans Meer
Lanusei – Blick bis ans Meer

Du hast also zwei Vorteile zum Preis von einem: 1. Das Reisebudget wird geschont (ein Ferienhaus oder B&B mit Meerblick an der Costa kostet in einigen Fällen fast das Doppelte verglichen mit einem im Hinterland an der Westküste). 2. Du verbringst so quasi automatisch einen authentischeren Urlaub. Denn auch die Sarden wohnen (historisch bedingt) eher im Hinterland – und so kommst du Land und Leuten sehr viel näher als in einem Touristenort.

Natürlich ist schön, mit Meerblick zu wohnen. Den gibt es aber manchmal auch im Hinterland, in einem B&B oder einer Ferienwohnung am Hang eines Berges.

  • Beispiel Westküste: Wohne in der Villa Asfodeli in Tresnuraghes mit Pool und Meerblick, oder in den Giardini Malaspina in Bosa, dort geht abends die Sonne hinter der schönen, alten Burg unter – und spar dir den Touristenort Bosa Marina.
  • Beispiel Ostküste: Wohne in dem „echten“ Ort Baunei (auf knapp 500 Metern über dem Meer in dem Hotel Bia Maore. Einige Zimmer und die Frühstücksterrasse haben einen Wahnsinns-Blick vom Berg über die Ebene bis ans Meer bei Arbatax (in den dortigen Resorts und Hotels wohnst du „unechter“ und zahlst häufig mehr).

Lass dir von einem alten Sardinien-Schaf sagen: Wenn man den ganzen Tag am Strand gefaulenzt, Sehenswürdigkeiten erkundet oder sich auf einer Exkursion verausgabt hat, ist auch der Blick auf ein stilles menschenleeres Tal wunderschön.

Der Sonnenuntergang über der bergigen, unberührten Natur Sardiniens, vielleicht in einem Agriturismo, mit einem guten Wein aus eigener Produktion in der Hand, im Hintergrund das Glockengeläut einer Schafherde, schenkt dir eine innere Ruhe, an die kein Strandhotel (erst recht nicht die mit sommerlichem Animationsprogramm) ran kommt.

Jetzt aber: Freue dich auf deinen Sardinien-Urlaub!

So oder so: Ein Sardinien-Urlaub wird eigentlich immer gut!

Das schwarze Schaf wünscht dir jedenfalls irrsinnig viel Spaß, abseits des Üblichen und des Touristen-Trubels!

1 Comment

  1. Julia

    18. März 2020 at 15:40

    Ich hatte den Sardinien-Urlaub schon fest gebucht für Mai diesen Jahres. Daraus wird jetzt wohl erstmal nichts. 🙁 Schade, aber es ist gerade einfach nicht zu ändern und verglichen mit anderen das geringere Übel. Bis es soweit ist bleibe ich zuhause und versuche die Zeit so gut es geht zu nutzen… Bleibt mehr Zeit für die Vorbereitung und zum Träumen. War vor ein paar Jahren schon mal auf der Insel. Hauptsächlich in Alghero, da wir nur ein paar Tage ein Mietauto hatten konnten wir nur die Küste von Stintino bis Oristano erkunden. Das war so traumhaft schön und hat richtig Lust auf Mehr gemacht!!! Aber aufgehoben ist bekanntlich nicht aufgeschoben. Bis dahin lassen sich auf deiner Seite bestimmt noch ein paar spannende Tipps finden. Die Idee mit der Unterkunft im Hinterland ist super, das werde ich gerne berücksichtigen! Vielen Dank dafür! Tanti Saluti – Julia

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