Der beste Weg, Sardinien zu entdecken ist: der Nase nach. Es ist eine grandiose Insel für spontan Reisende. Eine, die so viele unbekannte Ziele bietet, dass es ein Schafsleben braucht, sie alle zu bereisen.

Eine Insel für alle, die sich neue Eindrücke wünschen. Die in die fremde Kultur eintauchen mögen. Deren Horizont noch nicht weit genug ist.

Gola-Su-Gorroppu-169-800x533Idyllische Landstrassen und Serpentinen ohne Verkehr, unbewohnte Bergregionen, menschenleere Strandabschnitte – und zwar an all den Orten, die das Reisebüro nicht als erstes auswirft.

Wie findet und erreicht man die? Bus & Bahn auf der Insel sind gar nicht so schlecht. Schnell Internetzugang suchen und einfach via GoogleMaps nach der nächsten Verbindung schauen.

Die Bahn verbindet die grösseren Städte (ausser Nuoro) und setzt Euch an Knotenpunkten ab. Den Bus kann man prima als „Zufallsgenerator“ verwenden. Fahrt einfach so lang mit, bis es Euch irgendwo zusagt, oder Ihr nicht weiterkommt. Bleibt dort.

Der Mietwagen ist die ultimative Freiheit und bringt Euch an Orte, die kaum ein Tourist betritt. Viele nehmen den Mietwagen allerdings, um sich innerhalb ihres Touridorf-Naherholungsgebietes von A nach B und zum Flughafen und zurück zu bewegen.

Dabei muss man nur mal zwei, drei Stunden geradeaus und um Kurven fahren und gelangt in unbekannte Regionen.

Also los, schaut doch mal, ob ihr die Ziele auf den Bildern erkennt.

tacchi-ogliastra-IIOder hakt mal ab, welche dieser kleinen Perlen von A-Z Ihr kennt oder schon gesehen habt: Alghero – Berchidda – Carloforte – Desulo – Esterzili – Fonni – Gairo Vecchio – Ingurtosu – Jerzu – LaconiMasua – Nuchis – Orotelli – Posada – Quartucciu – Isola Razzoli – San Sperate – Tuili – UlassaiVillacidro – Zerfaliu …

Das ein oder andere Unbekannte dürfte dabei sein. Wir versprechen: Jeder dieser Orte birgt eine kleine Besonderheit, eine Geschichte, etwas Ungewusstes.

Um sich darauf einzulassen, muss der Urlauber natürlich ein bisschen aus seiner Komfortzone heraustreten. Vielleicht sogar schon VOR dem Urlaub.

Der geneigte Urlauber hat die Tendenz, sich in den Ferien um nichts kümmern zu wollen. Und damit einen latenten Hang zum all-inclusive, zum Vorausbuchen und vor allem dazu, alles im voraus organisieren zu wollen.

tuili-bei-tagAuf Sardinien klappt hingegen alles etwas besser, wenn man es kurzfristig und persönlich bespricht:

Morgen mit dem Schiff rüber nach Asinara? – Ja unbedingt! Gerne! – heißt es spontan. Schreibt Ihr allerdings im Februar eine Mail, um die Segeltour für den 28. September zu buchen, könnte es haarig werden: Öh, ja das geht, aber vielleicht ist da auch Herbststurm. Ruf ein paar Tage vorher nochmal an, dann machen wir was aus …

Schonmal den Trenino Verde von Zuhause aus buchen? Das wird mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit vom Betreiber verbummelt. Besser: Vor Ort zum Schalter gehen und eins für morgen oder übermorgen kaufen.

Sich einer Trekking- oder Klettergruppe anschließen? Über die Ziele entscheiden die Guides oft erst ein bis zwei Wochen vorher, bei wetterabhängigen Touren auch kurzfristiger.

Macht ja aber nichts – dann geht’s halt nicht auf den Monte Corrasi, sondern zur Pedra Longa. Oder einen Tag später, wenn das Gewitter durchgezogen ist, hinauf.

Cala-Fuili-von-obenDie Reisekomplettanbieter dieser Welt hingegen kümmern sich wenig darum, wie Sardinien tickt. Sie schnüren tourifreundliche Pakete – die allerdings häufig ein Achtziger-Jahre-Hotelschuppen mit kontinentalem Frühstück und Shuttle zu den nächsten Stränden und Bustouren zu den Standardzielen in der Umgebung beinhalten. Die Exkursionen sind ganz nett, aber irgendwie Standard. Ist das dann auch Sardinien?

Das Dumme ist: Irgendwie ja. Denn selbst die Minimalausstattung der Insel an den Hotspots ist schon so schön, dass manch einer gar nicht ahnt, dass er gerade mal an den oberflächlichen 20% kratzt.

Und wenn man schon zufrieden ist, ist gar kein Thema mehr, ob sich in kleiner Entfernung eine neue, unbekannte Welt oder noch was Besseres aufgetan hätte.

Nur dem Nicht-Planer und dem, der sich Freiheiten erlaubt, eröffnet sich die Chance auf eine der Inselperlen: Kleine typische Hotels, urige Agriturismi und erstaunlich gute traditionelle Restaurants auch noch in den kleinsten Dörfern. Und alles mit Sicherheit nicht teurer als ein im voraus buchbares Paket.

Carloforte-sArchittuDas schwarze Schaf kennt eine wichtige Grundregel, mit der auf der Insel eigentlich immer alles klappt:

Relax. Entspann Dich. Schalte ein, zwei Gänge runter. Alles klappt irgendwie. Denn im Improvisieren und Sachen dann richtig gut machen – darin sind die Sarden quasi Weltmeister.

Und Du? Lass das Ungeplante, das Unbekannte zu.

Egal ob die Fähre in Livorno 30 Minuten später ablegt – verbringe die Wartezeit damit aufs Meer zu schauen.

Egal, ob sich bei der Ankunft alle um den ersten Platz an der Treppe zur Autodeck kloppen – schau aus dem Cafe an Deck beim Anlegen zu und stelle fest, wie schön die Einfahrt nach Olbia am Morgen ist.

Nimm Dir vor, zu der tollen Isola Tavolara überzusetzen oder auf das Capo Figari bei Golfo Aranci zu trekken und die nächste Fähre von oben anzusehen.

Egal, ob Du Dich auf dem Weg zum Hotel irgendwie verfährst – schau, was Dir bei Deiner Irrfahrt begegnet, und steuere zur Not die nächste Bar an.

Laveria-IngurtosuEgal, ob das Hotelzimmer vielleicht nicht ganz so schön ist – draußen erwartet Dich die ganze Pracht der schönsten Mittelmeerinsel überhaupt.

In diesem Sinne: Entspannten Urlaub!

Dein schwarzes Schaf.

 

 

 

 

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