Ein neuer Sardinien-Wanderführer ist auf dem Markt – der auch gleichzeitig ein Bildband ist: Mit „Sardinien – 30 Wandertouren, die dich ins Staunen versetzen“ verspricht der Kompass Karten Verlag auch nicht zuviel. Sardinien ist immer und quasi überall zum Staunen!
Schonmal vorab: Die Touren sind gut ausgewählt, gut beschrieben und geben einen tollen Eindruck von der Vielfalt unserer Lieblingsinsel.
Das schwarze Schaf hat sich den Bildband nicht nur angesehen und durchgestöbert, sondern auch ein wenig daran mitgearbeitet.
Es durfte für einige der Touren nochmal Altbekanntes neu entdecken und einige meiner Fotos sind in dem Bildband enthalten.
Das Buch ist eine Teamproduktion – wie alle Bücher der Reihe „Dein Augenblick“. Und das nicht nur hinter den Kulissen, sondern auch bei der Entstehung.
Die freie Autorin Lisa Aigner hat den Band recherchiert und zusammengestellt. Sie ist bereits für mehrere Bände des Verlags unterwegs gewesen und hat eine Vorliebe für Italien.
Ihre alpine Erfahrung trägt sicher auch zur Qualität des Sardinien-Bands bei, denn Wanderungen in den Bergregionen der Insel sind absolut nicht zu unterschätzen. Weitere Tourenbeschreibungen haben Astrid Sturm und Gerhard Stummvoll beigesteuert.
Verschiedene Fotografen / Fotografinnen sind auf den Touren selbst gewandert und haben das Buch mit tollen Fotos angereichert.
Unter anderem tummelte sich ein gewisses schwarzes Schaf auf einigen Touren in der Inselmitte und im Südosten … 😉
Ich freue mich mega, Teil dieser „modernen Seilschaft“ zu sein!
Hier die Liste aller beteiligten Fotografen und ihrer Instagram-Accounts:
Mirjam Salzburger @mirjam_miri – Miriam Weber @tresquesos – Thomas Kargl @maxlsbilderbuch – Ruben Becker @revierstrolch – Anton Schneider @antonsphotoworld – Petra Köster @pepix_outdoorfotografie – Christian Hutt @natur_pur_3008 – Kevin Oepen @kevinoepen_photo … und das schwarze Schaf kennt ihr bereits: Nicole Raukamp @pecoraneraeu
So – und nun aber zum Inhalt!
Die Tourenauswahl dieses Wanderführers legt einen Schwerpunkt auf Küstenwanderungen: Gut zwei Drittel der Touren sind direkt am oder über dem Meer.
Das ist durchaus touristentauglich, wird aber auch Sardiniens Vielfalt gerecht. Denn alle Küsten sind vertreten, dazu auch einige Touren im Hinterland.
Und so wird der geneigte Wanderfreund eingeladen, sich auf der Insel zu bewegen. Nicht nur körperlich, sondern auch geografisch. Gefällt mir.
Am spektakulärsten sind sicher die Treks an der Ostküste – und von hier führt der Band glücklicherweise auch in die höheren Berge des Supramonte und Gennargentu. Von der Cala Goloritzè über die Gola Su Gorropu bis zur Punta La Marmora wird quasi kein Highlight ausgelassen.
Besonders freuen mich die drei Wanderungen im Südwesten, an der Costa Verde bei Piscinas, am Capo Pecora und – als Verbindung von Kultur und Natur, das muss sein bei einer Sardinienreise – vom Tempio di Antas zur Grotte Su Mannau.
Es ist für alle etwas dabei:
Die Tourenbeschreibungen sind allesamt gut verständlich verfasst und zum Teil schön detailliert – mit Wegpunkten wie Bäumen oder prägnanten Felsen zur Orientierung.
Insgesamt gut ausgewählt, gut beschrieben, gut portraitiert, gut fotografiert.
Die topografischen Kartenausschnitte sind in einer sinnvollen Größe und nehmen jeweils eine ganze Seite auf einer Doppelseite ein.
Sie sind geeignet, um die Zusammenhänge zu verstehen – sowohl der Umgebung (wo ist der Ort, wie komme ich hin, welche Orte sind in der Nähe) als auch der Landschaft (Start und Ziel, Wegverlauf, topografische Informationen).
Außerdem gibt es gpx-Tracks zum Download – in der sardischen Landschaft nicht unwichtig. Jährlich gehen Touristen, die auf eigene Faust wandern verloren und zur eigenen Sicherheit sind diese sinnvoll. Wobei ich denke, dass man sich nicht auf sie verlassen sollte und nur dort wandern sollte, wo es dem eigenen Können entspricht.
Ich selbst habe tatsächlich schon alle 30 Touren mehr oder weniger genau abgedackelt und kann ihn für Aktivurlauber, die während der Ferien auf den schönsten Treks der Insel unterwegs sein wollen, absolut empfehlen. Insbesondere, weil sie wirklich gut verständlich sind.
Die letzte Tour, die mir fehlte, bin ich zufällig parallel zum Erscheinen des Wanderführers gelaufen: Punta Gurturgius und Punta Su Mutucrone im Montalbo di Siniscola. Ich kann bestätigen, dass diese mit „schwer“ gut kategorisiert und wirklich nicht einfach ist.
Wer noch nie auf Sardinien wandern war oder befestigte Wege gewohnt ist, der sollte die Einordnung durchaus ernst nehmen und sich gut vorbereiten. GPS ist dann wirklich keine schlechte Idee.
Zum Beispiel ist bei der Capo-Testa-Umrundung ein regelmäßiger Kontrollblick sicher sinnvoll, da es keine festen Wege gibt und man sehr leicht irgendwo landet, wo man nicht ohne weiteres wieder herauskommt. Allerdings ist eben darum auch gleichzeitig wichtig, die Augen nicht ständig auf einem Gerät, sondern auf dem felsigen Pfad zu behalten – und zu schauen, wo man seine Füße hinsetzt. Speziell wenn man auf eigene Faust unterwegs ist (siehe auch meinen Artikel hier).
„Meine“ Touren (Giara di Gesturi, Montera Pittaine, Capo Ferrato, Castello di Quirra, Monte Ferru / Is Seddas, Perda ‚e Liana) sind alle gut machbar. Ich bin einige allerdings im Juli gegangen und mag hier meine Anti-Hitze-Strategien für Wanderungen im Sommer einstreuen.
Fazit: Das Buch hat sowohl den inhaltlichen als auch den Praxistest des schwarzen Schafs bestanden.
Gibt es denn auch etwas, das nicht passt, an diesem Buch? Wenn ich muss, dann würde ich drei Kleinigkeiten hervorheben:
Ich persönlich finde ja, neben dem Team, das diesen Wanderführer gezaubert hat, ist auch das Buch selbst ein toller Sparringspartner für mein eigenes Sardinien-Reisebuch, das ich mir hier mal ganz frech erlaube, mit zu empfehlen:
Der Wanderführer ist tatsächlich eine tolle Ergänzung. Ich wollte ja ursprünglich mal selbst einen schreiben, habe aber großen Respekt davor. Erstens ist es sehr viel Zeit, die dafür ins Land geht, wenn man wirklich jede Tour aktuell laufen will. Zweitens ist es eine Heidenarbeit, die Touren so zu beschreiben, dass die Wanderer vor Ort etwas damit anfangen können und sich nicht verlaufen.
Zudem bin ich bei der Vorbereitung (wie so oft) vom Hundertsten ins Tausendste gekommen und konnte mich nicht entscheiden. Daher habe ich letztlich einen alternativen Reiseführer geschrieben, mit einem Schwerpunkt für Aktivurlauber, Kultur- und Naturfreunde, mit Reiseberichten für das ganze Jahr.
Darum bin ich sehr froh, dass dieser Sardinien-Wanderführer, an dem ich auch noch mithelfen durfte, mein Buch so schön ergänzt!
Ihr geht von der Inspiration und den Informationen direkt zur Praxis über und lasst euch direkt an spannende Orte bringen – zum Beispiel zum Naturdenkmal Perda Liana:
Die wunderbare kleine Wanderung ist zu jeder Jahreszeit machbar. Und auch einige andere Touren sind gut beschrieben – wie zum Beispiel eine weitere im Gennargentu, auf den höchsten Berg der Insel Punta La Marmora oder zur Schlucht Su Gorropu.
Vor allem die einleitenden Seiten, die uns Wanderern ein paar Gedanken zum nachhaltigen Reisen und vorsichtigen Umgang mit der Natur mitgeben, passen genau zu meiner eigenen Philosophie.
Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch – Kompliment an Verlag, Autorin und meine Mit-Fotograf/-innen!
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du an den Wanderführer oder beide Bücher kommst. Hier die verschiedenen Bestellwege – such dir einfach den aus, der für dich am besten passt!
Wenn du beide haben willst, ist am besten, wenn du mit den ISBN zum Buchhändler deines Vertrauens gehst und dort bestellst:
Alternativ kannst du sie auch bequem online bestellen, zum Beispiel bei genialokal.de (der lokale Buchhandlungen unterstützt):
Und zum Schluss hätten wir hier auch noch den amazon-Link (Anm.: Provisionslink mit einem klitzekleinen Obulus mit dem dieser Blog ein wenig querfinanziert wird), bei dem ebenfalls beide Bücher zu finden sind und bestellt werden können:
Und wenn euch das Buch gefallen hat (oder sogar beide) dann freuen wir uns mega über eine kleine Rezension 🙂
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