Ja, das schwarze Schaf möchte sich festlegen: Die Buchten des Supramonte marino gehören zu dem Schönsten, das es auf Sardinien gesehen hat. Ach, was soll der Geiz: Wenn Europa irgendwo »am schönsten« ist, dann doch wohl am südlichen Golfo di Orosei! Diese Einigkeit von Meer und Berg, dieses tief leuchtende und doch so kristallklare Türkis … ein Träumchen!
Viele, die auf Sardinien urlauben, wollen da hin. “Einmal die Höhlen der Cala Luna sehen! Einmal die Felsen der Cala Goloritzè!” Die paradiesischen Buchten im Supramonte werden immer beliebter. Falls auch du sie auf der Liste hast, hat das schwarze Schaf ein paar Tipps und Informationen für dich.
Denn 2020 gibt es auch im Paradies für einige Strände neue Bestimmungen und teilweise Zugangsbeschränkungen.
Warum? Nun, Corona und die neuen Verhaltensregeln sind das eine. Das andere ist, dass der Tourismus die fragile Natur leider ziemlich stört. Kurioserweise halten viele Strände für eine Art “Swimmingpool” und nicht für einen Teil unseres Ökosystems. Die ungebremste Attraktivität führt zu dem sehr großen Missverständnis, dass diese Strände eine Touristenattraktion seien, die man nach Herzenslust zerurlauben und verinstagrammen dürfe, wie man lustig sei. Hm …
2020 könnte es zwar theoretisch ein bisschen weniger touristisches Aufkommen geben. Dummerweise wollen aber trotzdem alle an die gleichen “Hotspots” reisen – und damit überladen selbige vermutlich wie in einer ganz normalen Hauptsaison. Die Tendenz ist jetzt schon da, und das gilt nicht nur für den Golfo di Orosei.
Darum krönt dieser Artikel auch nicht einfach die “schönsten Strände im Golfo di Orosei”, sondern schaut sich jede einzelne der Buchten genau an und gibt Tipps und Infos von der Anreise bis zum korrekten Verhalten. Und hat ein paar Ideen für sportliche Aktivitäten, von Klettern über Kanufahren bis zum Trekking – was ja eher Nebensaison-Themen sind. Zur Reisezeit gleich auch noch ein paar weitere Infos.
Bitte bedenke: Du machst Urlaub in einem Naturschutzgebiet. Eigentlich ist es sogar ein Nationalpark – der Parco nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu, der allerdings nicht offiziell in Betrieb ist. Dieses bürokratische Detail soll uns aber nicht daran hindern, achtsam mit diesem Stück Welt umzugehen – damit es so schön bleibt, wie es ist.
Schauen wir uns die Buchten nun mal näher an. Dazu müssen wir erstmal hinkommen:
Ein Trekking ist definitiv die schönere Art der Annäherung, denn die Landschaft der Supramonte ist wahnsinnig spannend und wild! Aber:
Kurze Antwort: Nebensaison. Aus mehreren Gründen.
Soooo, und endlich schauen wir uns die Buchten im einzelnen an 🙂
Wir beginnen im Norden, kurz hinter Cala Gonone – das ist der touristische Ableger von Dorgali – das wiederum ein tolles, authentisches Dorf eingangs des Supramonte ist.
Du erreichst die erste Bucht ab dem Touristenort Cala Gonone entweder über einen langen Spaziergang oder auf zwei oder vier Rädern. Ein großer Stein heißt Dich willkommen, eine steile Steintreppe mit Holzgeländer führt hinunter. Der Strand besteht aus weiss-grauen, vom Wasser weich gewaschenen Steinen, große Felsen liegen im Wasser. Hohe Felswände geben einen Vorgeschmack, auf das, was entlang der Küste noch kommt.
Die Cala Fuili ist an stürmischen Tagen, speziell in der Nebensaison spektakulär schön. Sie ist generell ein bisschen windig und wellig – damit aber auch sehr frisch und eine echte Fotoschönheit.
An den Wänden zu beiden Seiten der Bucht wird gern geklettert – sie sind vermutlich die am leichtesten zu erreichenden Kletterwände des Supramonte.
Hinter der Bucht beginnt der Küstenpfad zur Cala Luna mit Abstecher zur Grotte del Bue Marino.
Der Weg “nach hinten”, also in Richtung Berg, ist kein Pfad, sondern ein ausgetrocknetes Flussbett (gutes Schuhwerk!) und endet spätestens an der Codula Fuili, die man besser auch von oben erreicht.
Die Grotte heißt so, weil hier früher viele Mönchsrobben / foce monache lebten, die im sardischen Volksmund Su Oe Marinu, italienisch: Bue Marino, wörtlich übersetzt “Meeresochse” (nicht mit den Seekühen zu verwechseln) genannt wird. Die Zweige der Grotte erstrecken sich auf insgesamt 20 Kilometer, von denen aber nur 5 Kilometer erforscht sind.
Zu besichtigen sind die ersten 900 Meter des südlichen Zweigs / Ramo Sud mit virtuos beleuchteten Stalagmiten und Stalagtiten. Die Tour endet an einem Strand in der Höhle, „Spiaggia delle foche“: Früher war das einmal das Kinderzimmer der Mönchsrobbe.
In der Grotte wurden auch Petroglyphen gefunden, eine Art antiker Graffiti im Stein gefunden, eine davon nennt sich “Danza del Sole / Sonnentanz” – was auf eine rituelle Nutzung der Grotte für religiöse Kulte hinweist.
Du erreichst den nördlichen Zweig der Grotte (nicht permanent geöffnet) auch über den Trekkingpfad von der Cala Fuili aus – der zuletzt aber sehr steil bergab geht, der Zugang zur Grotte ist nur über eine steile Treppe und einen Eisensteg direkt über dem Meer möglich – und die sind nicht jedermanns Sache.
Der Besuch der Grotte ist kostenpflichtig: Hauptsaison 15 Euro, Nebensaison 12 Euro; Öffnungszeiten variabel; Ticket inkl. Bootstour im Hafen von Cala Gonone – es gibt auch ein Kombiticket mit der Cala Luna.
Die Kulisse erinnert viele ein bisschen an Thailand: Die hohe Bergnase Su Masonzu dominiert die Bucht mit ihrem wundervollen Türkiswasser. Sie ist nicht aus Strandsand, sondern aus mittelgroßen Steinen, auf denen es sich aber dennoch gut liegen lässt. Eine Isomatte macht’s natürlich gemütlicher.
Das Besondere an der Cala Luna sind aber ihre natürlichen Höhlen. An den heißen Tagen oder nach einer langen sonnigen Wanderung sind die Grotten, die sich in der Bucht finden, für Picknicks sehr beliebt. Sie sind von Schwalben bevölkert und die Wände am Ende sehen so aus, als würden sie jedem Moment hochfahren und James Bond in einem Speedboat herausjagen …
In den Höhlen darfst du übrigens nicht übernachten oder grillen – es sei denn du wirst von einem autorisierten Guide begleitet. Das ist aber acuh schon die einzige Beschränkung für die Cala Luna.
Hinter der Bucht befindet sich ein kleiner See (der im Sommer auch Insekten anlockt, Mückenschutzmittel mitnehmen) und über Holzbohlen überquert werden kann. Der dortige Kiosk / Restaurant Su Neulagi ist schön schattig und saisonal geöffnet (etwas von April bis Oktober, abhängig von Wetter und Umständen).
Am einfachsten erreichst du die Bucht per Ausflugsboot von Cala Gonone aus, es gibt Kombitickets für die Cala Luna und die Grotta del Bue Marino. Die Cala Luna dürfte jetzt mehr denn je die Bucht sein, die das Gros der Besucher, die nicht zur Goloritzè oder Mariolu fahren, abfangen muss.
Der meistgenutzte Trek ist der erwähnte Küstenpfad von der Cala Fuili. Er führt dich auf einem mehr oder weniger evidenten, manchmal vom Wetter ausgewaschenen Pfad (nicht mit Flipflops machbar!!!) und über mehrere Auf- und Abstiege durch ich glaube insgesamt fünf Täler und auch ein gutes Stück abseits der Küste. Belohnt wirst du mit dem tollen halbmondförmigen (daher der Name, Luna / Mond) Panorama der Cala Luna. Hinunter geht es über eine steile Serpentine.
Sehr schön ist aber auch in der Randsaison das Trekking ab Teletotes – dazu fährst du auf der SS125 ein gutes Stück weiter ins Hinterland – kurz vor/nach dem Abzweig Urzulei ist das Trekking Teletotes ausgeschildert. Es führt dich durch die Codula Iluna (ein fast immer trockenes Flussbett) durch echt schöne Landschaften, mit ein paar Höhlen am Rande. Im Frühling trägt der Fluss etwas Wasser, was den Weg zu einer wirklich hübschen Angelegenheit macht. Wer trittsicher und gut ausgerüstet ist, kann das gut auf eigene Faust machen.
Eingerahmt von Felsvorsprüngen, der Berg mit dem Gipfel Punta Plummare ist 415 Meter hoch. Mega beeindruckend! Die Cala Sisine ist die größte Bucht – etwa 500 Meter breit und 100 Meter lang. Das ist auch ihr Vorteil: Man hat ob der schieren Größe hier durchaus auch in der Hauptsaison Platz und Ruhe.
Die Wanderung ist recht einfach und führt durch das trockene Flussbett des Riu Sisine. Der Trek war ursprünglich etwa eine Stunde lang, neuerdings ist er etwas länger, da er auch noch einen guten Abschnitt auf der Schotterstraße beinhaltet – die ab einem bestimmten Punkt mit einer Schranke versperrt wurde (da zu viele in Unkenntnis der Straßenverhältnisse versucht haben, mit dem Mietwagen hinauf zu fahren und es nicht geschafft oder sich festgefahren haben). Rechne mit gut zwei Stunden. Du erreichst die Schotterstraße vom Altopiano del Golgo (Anfahrt via Baunei).
Der Trek zwischen den Felswänden ist super und für Frühaufsteher als Tagestour inklusive Badestunden gut machbar. Im Winter kann es bis Sonnenuntergang knapp werden. Die Sisine lassen viele Ausflugsboote übrigens links liegen, weil sie vermeintlich weniger schön ist, als die anderen. Was gar nicht stimmt, aber das erzähle ich ja keinem.
Biriola (auch Biriala / Billaricóro) bedeutet »die Wilde« und das stimmt angesichts der unzugänglichen Landschaft oberhalb der Bucht. Ist man einmal da, ist die Bucht wirklich sehr hübsch und gemütlich, du liegst auf glatt geschliffenen Kieselsteinen und eingerahmt von hohen Felswänden, vor dir das Wasser in allen möglichen Farbschattierungen, ein kleiner Felsbogen, Su Achileddu.
Der Trek ist nur etwas für Experten, der “normale” Urlauber erreicht die Cala Biriola am besten von der Seeseite, mit folgenden Einschränkungen:
Der Trek zur Cala Biriala (Start am Altoplano del Golgo, Baunei, Pfad ist an der Schotterstraße bei Ololbissi ausgeschildert) ist definitiv nur möglich mit guter Trekkingausrüstung und Vorbereitung. Dringend empfohlen mit einem ortskundigen Guide, denn die Abzweige auf dem Weg (der naturbelassen und auf seinem Verlauf wenig bis gar nicht markiert ist). Man kommt an einige Punkte, an denen man allein nicht wüsste, wo es weiter geht. Gerade zum Schluss einige unsichere Abschnitte. Du musst ohne Ausrüstung klettern können und höhensicher sein. Auch den Einstieg zum Abstieg in die Bucht findet nicht jeder und die Gefahr, hier irgendwo stecken zu bleiben oder sich zu verlaufen, ist ziemlich groß.
Der Wald oberhalb der Biriola ist großartig: Viele alte Wacholderbäume und Steineichen haben die Abholzungen im Supramonte überlebt – auf Dauer war es den Arbeitern wohl zu anstrengend hier. Ein paar alte Köhlertreppen / Iscala ’e Fustes finden sich hier trotzdem, sie haben die Zeiten überlebt und werden jetzt von den Guides gepflegt und instand gehalten.
Eine kleine, flache und in diesem Fall wirklich nur über das Meer erreichbare Bucht, ganz nah an der Felswand mit dem genialsten Türkiswasser überhaupt. Klar badet die Venus hier! Und ein schwarzes Schaf. Es ist ganz sicher meine Lieblingsbucht im Supramonte.
Da sie kein wirklicher Strand im klassischen Sinne ist und nur saisonal Platz zum Liegen wäre – und man außerdem eh nur mit dem Schlauchboot ankommt und viele die Bucht gar nicht finden, gibt es auch keine großen Beschränkungen für den Zugang. Und wenn man sieht, dass es voll ist, fährt man halt erstmal weiter und hält auf dem Rückweg.
Für mich eine der schönsten Grotten Sardiniens – allein wegen ihrer Lage, etwa sieben Meter über dem Golfo di Orosei. Auch drinnen finde ich persönlich die Grotte tatsächlich deutlich schöner als die Bue Marino – mal abgesehen von dem Fakt, dass über unterseeische Zugänge auch hier die Mönchsrobbe lebte.
Die Grotta del Fico hat ihren Namen von einem riesigen Feigenbaum / fico, der über dem Eingang befand und dessen Wurzeln bis in die Grotte ragten. Leider beförderte ihn in den Achtziger Jahren ein Erdrutsch ins Meer. Mit einem multilingualen Audio-Guide erkundest du ca. 800 Meter der Grotte, deren Highlight ein fossiles Flussbett ist. Leider sind einige Stalagmiten und Stalagtiten schon zerbrochen und die Grotte ist geologisch nicht mehr aktiv.
Die Grotte ist ausschließlich über den Seeweg erreichbar, der Eingang der Grotte ist direkt über dem Meer und an welligen, windigen Tagen braucht es mit dem steten Schwell einige Anläufe, um sicher auf den Steg zu kommen. Darum ist die Besichtigung auch immer abhängig von Wetter und Seegang. In “normalen Jahren” sogar ganzjährig in der Neben- und Nichtsaison – allerdings nach Absprache (mindestens einen Tag vorher anfragen). Fachbesucher wie Höhlenforscher und Speleologen können sich immer gern an die Betreiber wenden, um einen individuellen Besuch zu vereinbaren.
Über Land wäre die Grotta del Fico theoretisch mit Klettertalent und -ausrüstung erreichbar – aber wer hier klettert, macht das üblicherweise nicht wegen der Grotte, sondern klettert eben 😉
Die Cala Mariolu ist ungefähr 300 Meter lang und mit ihren hoch aufragenden Felswänden eine der schönsten Buchten des Supramonte marino. Ihr Name ist wider Erwarten nicht sardisch, sondern neapoletanisch und bedeutet “Diebesbucht”: Der Dieb ist die Mönchsrobbe, die hier den Fischern aus Ponza, die im vergangenen Jahrhundert auf Sardinien anlandeten, den Fang stahl.
Cala Mariolu ist quasi eine »Doppelbucht«. Viele sind von der Schönheit der ersten schon so angetan, dass sie ganz vergessen, in die zweite zu gehen. Der Name der Nachbarbucht bedeutet »Kleine Flöhe aus Schnee«, wegen der feinen weißen Steinchen am Strand. Den Namen gaben ihr sardische Hirten.
Von Land aus sind beide Buchten nur über einen sehr schwierigen, unübersichtlichen und langen (ca. 6 km) Trek zu erreichen, für den du sicher einen Guide brauchst. Er führt dich durch die Bacu Mudaloru, ein schluchtenähnliches Tal, dicht bewaldet mit wilden Feigenbäumen (dieser Wald wird ebenfalls “Ispuligidenie” genannt), es gibt beim Abstieg steile Iscala e Fustes / Köhlertreppen aus Holz. Die hohen Felswänden des Kalksteinbergs “Serra ‘e Lattone” rahmen es spektakulär ein. Der Rückweg geht quasi nur bergauf und ist sehr, sehr ermüdend! Infos zum Trek zur Ispuligidenie auf visitbaunei.
Ich hatte mal das wahnsinnige Glück, vor Anker an diesem Küstenabschnitt aufzuwachen und die Sonne an der Felswand aufgehen zu sehen. Ich glaub, ich hab noch nie etwas Schöneres gesehen.
Die Cala Goloritzè mit ihrem Steinstrand mit übermannshohen Felsen und der spektakulären Felsnadel ist quasi die Symbolbucht des Supramonte – sie vereint in sich die Schönheit von Berg und Meer in Perfektion.
Darum ist sie in den letzten Jahren auch immer beliebter geworden. Leider hat die Goloritzè unter dem Tourismus wie keine andere Bucht gelitten und die Gemeinde Baunei hat sie unter speziellen Schutz gestellt. Es gibt aktuell (2020) folgende Zugangsbeschränkungen und Regeln:
Die ca. 140 Meter hohe Felsnadel Aguglia di Goloritzè ist das Fotomotiv schlechthin. Aber sie ist auch einschlägiges Kletterziel mit zehn Routen zwischen 5c und 7a (Infos auf climbingsardinia).
Der Trek ab dem Altopiano di Baunei sieht leicht aus, ist aber kein Spaziergang. Speziell nicht auf dem sehr anstrengenden Rückweg nach dem faulen Strandtag. Er fordert Fitness und Konzentration, der Weg ist nicht befestigt, sondern sehr natürlich und führt teils über Geröll.
Die Bucht ist auch Etappenziel des Selvaggio Blu, der schwierigste Trek auf Sardinien – das sagt dir viel über die Umgebung. Die Orientierung ist bei gutem Wetter leicht. In der Nebensaison wird das Terrain nach Regenfällen ggf. schwierig oder gar unpassierbar, wie vor einigen Jahren nach heftigen Regenfällen, als die Treppe zum Abstieg von einem Erdrutsch weggerissen wurde.
An diesem etwa 250 Meter langen Strand versammeln sich jeden Abend gegen Sonnenuntergang Dutzende Möwen – was genau sie besprechen, ist unbekannt. Aber sie gaben der Bucht ihren Namen.
Der Strand ist durch einen Erdrutsch entstanden und wurde nach und nach mit weiterem Material von Land und See angereichert. Diese Natürlichkeit ist auch der Grund, warum der Strand so fragil ist. Und darum gibt es auch hier Zugangsbeschränkungen:
Der Meeresboden fällt relativ schnell tief ab, darum ist die Farbgebung des Meeres statt Türkis zur Abwechslung mal ein dunkles Blaugrün – wahnsinnig schön im Kontrast mit den weißgrauen Felsen.
Portu Cuau oder auch Porto Quao ist ein enger, felsgeschützter Fjord am Capo Monte Santo, einem windigen Kap mit echtem Wildnis-Feeling! Traumhaft schön und üblicherweise sehr einsam. Manchmal kommen Gruppen im Kayak an, manchmal ist auch ein mittelgroßes Boot. Ihr zweiter Name, den die Fischer von Arbatax und Cala Gonone ihr gaben ist, “Cala Tramontana” – weil sie direkt dem Nordwind und Wellengang ausgesetzt ist und als Ankerplatz in der Regel ungemütlich ist.
Portu Cuau bedeutet “versteckter Hafen” und war zur Zeit, als die Wälder des Supramonte im großen Stil abgeholzt und zu Holzkohle verarbeitet wurden, der Landepunkt für die Transportboote.
Der Name “Portu Pedrosu”, bedeutet “steiniger Hafen”, weil er an einem kleinen Kieselstrand endet. “Hafen” ist im Sinne von “Schutzbucht” gemeint. Er wird von den Hirten aus Baunei “Portu Porru ‘e Campu” genannt – was wiederum ein Hinweis auf den wilden Knoblauch ist, der hier wächst.
Auch diese Bucht am Capo Monte Santo ist am ehesten per Kanu oder Schlauchboot von Seeseite aus erreichbar und noch enger als Portu Cuau.
Über Land führt hier der Selvaggio Blu hindurch, die Buchten sind entsprechend schwer zu erreichen und stehen auch ganz selten auf der Liste von Ausflugsanbietern. Der Trek über den Landweg zu beiden Buchten ist vor allem eins: sehr lang und anstrengend. Infos bei visitbaunei / Infos zum Trek bei hikingsardinia.
Ein heftiger Erdrutsch im Herbst 2015 (soviel zur Stabilität des Terrains) schenkte dem Supramonte einen neuen kleinen Strand nördlich der Pedra Longa.
Du erreichst ihn über ein Trekking, das an der Pedra Longa beginnt und teilweise zur ersten Etappe des Selvaggio Blu gehört. Statt hinauf zur Punta Giradili gehst du dann zum Strand, ein paar unauffällige Schildchen gibt es. Aber Achtung: Der Trek ist nicht so ganz einfach vor allem der Abstieg ist nicht ganz ohne, teilweise überhängend und mit Strandgeraffel nicht zu empfehlen!
Die prägnante Felsnadel Pedra Longa („Langer Felsen“) markiert das südliche Ende dieser Küstentour. „Aguliastra“ nennt man sie, woher die gesamte Region Ogliastra, die nun Richtung Süden beginnt, ihren Namen hat.
Die Pedra Longa ist ganz einfach erreichbar über einen Abzweig und eine Teerstraße ab der SS 125 zwischen Baunei und Santa Maria Navarrese. Auch ein einfcher Trek ab dem Hafen in Santa Maria Navarresse ist machbar.
Oberhalb der Pedra Longa nimmt der „Selvaggio Blu“ seinen Anfang, die erste Etappe ist für trainierte Wanderer absolut machbar. Sie führt zur Punta Giradili auf über 700 Meter – mit einem grandiosen Ausblick über die Küste. oder ins Klettergebiet an der darunter liegenden Wand, der Cengia Giradili.
Nahe Pedra Longa finden sich aber auch noch ein, zwei weitere Pfade, einer führt bis Baunei. Grandiose Ausblicke und kulturelle Highlights − von Hirtenhütten bis zu Überresten der Kohlegewinnung − inklusive.
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