Gute Vorsätze fassen und einhalten. Das fällt nicht nur Lämmern schwer, auch so manch erwachsenes Schaf hat damit seine liebe Not. Versuchen will es das na klar trotzdem!

Nun heißt es über gute Vorsätze, dass sie ja nur deswegen nicht eingehalten werden, weil die meisten unrealistisch, unmotiviert und zu ungenau sind. „Mehr Sport“ heißt es da, oder auch „weniger autofahren“. Aber was schaf(f)e ich wirklich? Und was genau? Und warum?

Und was hat das mit Sardinien zu tun? Ziemlich viel – wenn Du hier urlaubst, oder gar lebst. Denn die Insel kann Dir bei der Einhaltung guter Vorsätze ganz gut helfen.

Das schwarze Schaf hat da ein paar Ideen und fängt mit dem an, was ihm selbst am Herzen liegt. Auf der Liste der guten Vorsätze seit Jahren ganz oben steht …

1. Weniger Plastik

Plastik-Überbleibsel der Saison

Plastik-Überbleibsel der Saison

Das schwarze Schaf hat ein kleines Hobby: Beim Strandspaziergang zählt es die mit bloßem Auge sichtbaren Muscheln, die es im Sand entdeckt.

Der letzte Spaziergang am Strand von Stintino war leider extrem ernüchternd: Da lagen mehr Plastikteile als Muscheln. Das Schaf zählte dabei nur das Plastik in mindestens Muschelgröße – und kam in kurzer Zeit auf mehr als 290 Teile, nur zwischen den eigenen Hufen (Wie so ein Strand dann aussehen kann, seht ihr in unserer Fotostrecke „Es könnte so schön sein“).

Allen voran übrigens liegen in Stintino übrigens Spielzeug und die Spitzen von Sonnenschirmen am Strand – und diverse andere touristisch motivierte Gegenstände und Überbleibsel der Saison.

Daher hoffen wir, dass viele von Euch diesen guten Vorsatz mitmachen, vielleicht sogar zuhause, aber bitte gern auf unserer Lieblingsinsel, damit sie weiter so schön bleibt, wie sie ist, und die verschmutzten Ecken langsam aber sicher wieder „clean“ werden.

Lasst uns alles dafür tun, weniger Plastik zu kaufen (ja, das ist mühsam). Wenn Du etwas verlierst – egal ob Schäufelchen oder Flaschendeckel: Geh es suchen! Bau Dir aus Palmenzweigen eigene Sonnendächer oder leg Dich wie die Schafe unter einen Baum, wenn Du Schatten brauchst … Kauf echtes Kunsthandwerk und keinen China-Billig-Nachbau. Auch auf eingeschweißte Tramezzini kann man gut verzichten – ein Hirtenpicknick mit Pecorino, Salami und Pane Carasau kann man sich ganz ohne Plastik zusammenstellen.

Und wenn scheinbar am Plastik kein Weg vorbei führt: Nimm Deinen Plastikmüll bitte bitte wieder mit und wirf ihn weg. Und vielleicht sogar das, was andere liegen ließen.

Das bringt das Schaf nahtlos zu seinem nächsten guten Vorsatz:

2. Müll trennen und recyceln

Mal abgesehen von den wilden Müllhalden, die es immer noch auf der Insel gibt (ja das ist schlimm, aber kein Grund, etwas dazu zu stellen): Tatsächlich trennt auch Italien seinen Müll. Die verschiedenen Tonnen sind bei allen Hotels, in Ferienanlagen und auch auf öffentlichen Plätzen aufgestellt. Auch Vermieter von Ferienhäusern und -wohnungen können Dir sagen, wo der Müll hingehört.

Niemand, aber auch wirklich niemand, hat einen Grund, seinen Müll an den Straßenrand zu stellen oder in der Natur zu entsorgen.

Ichnusa-Flasche: nach dem Foto in den Glascontainer

Ichnusa-Flasche: nach dem Foto in den Glascontainer

Eigentlich ganz einfach, und das Schaf macht da gerne mit, auch auf seinen Streifzügen. Selbst wenn es hier und da etwas mühsam sein sollte, weil die Mülltonnen voll oder weit weg oder sonst was sind: Abfall hat in der Landschaft nichts zu suchen. Und dabei ist egal, ob es ein Kühlschrank oder ein altes Paar Flipflops oder eine leere Bierflasche ist.

Es ist wahnsinnig einfach, sich darauf zurückzuziehen, dass der getrennte Abfall ja vermutlich gar nicht so richtig weiter verarbeitet wird – wenn schon in D, CH und A nicht, dann in I doch wohl erst recht nicht. Und dass es gar nichts bringt, wenn selbst einige Sarden ihre eigene Heimat verschmutzen.

Ja, das ist wohl auch so, und ja, das ist schlecht.

Aber es ist noch schlechter, wenn diejenigen, die es besser wissen, ihren Müll in die Welt werfen.

Großen Müll (ausgediente Sonnenschirme zum Beispiel) nimmt übrigens das sogenannte Ecocentro in jeder größeren Gemeinde zurück. Die kennen sogar viele Sarden nicht. Aber auch das ist kein Grund, sein altes Zeug aus dem Autofenster zu entsorgen.

Vorsatz 1. und 2. gelten natürlich für jedes Urlaubsziel, nicht nur für Sardinien.

Das Schaf nimmt jedenfalls seinen Müll zur Not wieder mit nach Hause, das hat es der Insel versprochen.

Genug aber des erhobenen Zeigehufs 😉

3. Weniger Autofahren

Der Sarde an sich ist an dieser Stelle dann doch ein Italiener: Er macht jede kleine Fahrt mit dem Auto. Ein Vorbild für seine Gäste aus anderen Ländern ist er nicht. Er würde auch ohne zu Zögern jedem Urlauber sagen, dass es unmöglich sei, ohne Mietwagen auf der Insel Urlaub zu machen.

Blick aus dem Bus auf der SS 125

Blick aus dem Bus auf der SS 125

Und die Urlauber? Denken, dass das wahr ist.

Das schwarze Schaf kennt drei super Alternativen: Bus und Bahn, das Fahrrad und die eigenen Füße. Für die letzteren hat es weiter unten einen ganz eigenen Vorsatz.

Für die anderen beiden hat das Schaf ja so eine wilde Idee …

Jeder Urlauber, der die Insel betritt, bekommt einen Rucksack aufgeschnallt und darf dann wählen, ob er ein Fahrrad oder ganz viele Bustickets bekommt.

Und dann geht’s los: ins B&B, zum Strand (spart auch die Parkgebühren), zur nächsten Sehenswürdigkeit, zum Einkaufen … überall hin. Eigentlich schade, dass man das nicht mit jedem machen kann … Eh, beeeeeh 😉

Was das Schaf auf jeden Fall ganz sicher weiß: Beides bereichert den Urlaub um ein Vielfaches.

Stimmt, Du siehst nicht so viele verschiedene Orte von der Insel (zu diesem Zweck kannst Du ja nochmal wieder kommen). Dafür siehst Du mehr, dort wo Du bist, und erlebst mehr mit Land und Leuten (zum Busfahren findest Du hier ein paar erhellende und vielleicht motivierende Artikel).

Auf zu den letzten beiden Vorsätzen, und ja, auch Schafe haben innere Schweinehunde:

4. Aktiv sein

Sardinien ist eine wunderbare Insel für sportliche Aktivitäten. Ob Wandern, Trekking, Biken, Kiten, Segeln, Kanufahren – die Insel hilft Dir dabei, Dich zu bewegen. Besonders in der Vor- und Nachsaison: Die Temperaturen sind angenehm, viele Provinzstraßen wenig frequentiert.

Aktiv an der windigen Küste

Aktiv an der windigen Küste

Und ganz ehrlich, man muss es ja auch nicht übertreiben – da wären wir wieder bei den „realistischen“ Zielen.

Wie wäre es denn mit einem Wechsel – ein Tag Aktivsein, ein Tag Kultur, ein Tag Strand. Das ist locker erreichbar.

Das schwarze Schaf hat jede Menge Tipps für Outdoor-Freunde, schau oben in der Kategorie »Aktivurlaub«.

Neuestes Hobby des Schafs ist – neben Trekking und Segeln – das Bouldern und Klettern. Das ist ganz schön anstrengend und Sardinien hält diverse Felsen und Wände bereit, die erklommen werden wollen.

Jede Woche einmal durch die Felsen klettern. So der Plan. Und wenn keiner da ist, macht es halt was anderes.

Aber der Lieblingsvorsatz des schwarzen Schafes für sein neues Jahr ist:

5. Mehr zu Fuß gehen

Und damit meint es nicht nur Wanderwege. In 2015 will es einen längeren Fußmarsch machen. Sogar ohne Bus und Bahn. Mal sehen, wo es startet und wie weit es kommt. Ideen gibt es viele: Einmal rundherum an der Küste entlang, eine Durchquerung von West nach Ost oder eine Wanderung von Palau nach Cagliari.

Eine andere Idee, ist den „Camino de Santu Jacu“ zu gehen, das ist der sardische Teil des Jakobswegs (beschrieben auf www.camminidisardegna.it/cammino-di-santu-jacu). In ganz Europa gibt es viele Wege, die allesamt zum Jakobsweg gehören, bzw. auf ihn vorbereiten.

Auf Sardinien beginnt er im Südwesten, in Perdaxius in der Provinz Carbonia-Iglesias, und führt bis nach Orosei in der Baronie an der Ostküste. Religiös motivierte Wanderer reisen dann nach Porto Torres und nehmen die Fähre nach Barcelona – und von dort sollte man dann auf den ursprünglichen Jakobsweg gelangen.

über Stock und Stein

über Stock und Stein

Er führt dabei durch viele kleine, auch unbekannte Orte, in der eine Kirche zu Ehren des Heiligen San Giacomo steht. Als da wären Mandas, Cagliari, Goni, Ittireddu, Noragugume, Nughedu Santa Vittoria, Orosei, Perdaxius und Soleminis. Wetten, viele von Euch haben die meisten dieser Orte noch nicht besucht?

Auch uns fehlen noch sage und schreibe fünf davon – allein das ist für das Wolltier ein Grund, diesen Weg entlang zu laufen, und hier und da auch mal vom Pfad abzuweichen.

Egal, wenn man da als Schaf weniger geistige Gründe hat, zu Fuß zu gehen: Über die Langsamkeit, die natürliche Art der Fortbewegung, dann die  Natur, Geschichte und Kultur der einzelnen Orte und auch über die freundlicherweise entlang der Strecke geöffneten B&B wird es sich auch so freuen. Und wer weiß, was es alles erlebt!

Wir stellen uns jedenfalls auf die eigenen Füße und werden die schwarzschafigen Vorsätze hoffentlich selbst gut befolgen.

Das pecora nera wird sich Mühe geben und beeehrichten 😉

2 Comments

  1. sigrid

    8. Januar 2015 at 17:35

    du sprichts mir zutiefst aus der seele, mein liebes schwarzes schaf und ich freue mich,
    in dir eine freundin im geiste – und im müllsammeln- gefunden zu haben!
    auf das wir ein erfogreiches sammeljahr 2015 begehen
    und der müll ein wenig weniger wird.

    fangen wir an,
    machen wir weiter
    und mit ein wenig glück, machen auch die andern mit 🙂

    sigrid von o-solemio
    (die seit dezember 2014 für jede buchung über o-solemio 1 euro bei atmosfair spendet und für sich selbst jede reise dort bezahlt.)

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    • pecora nera

      9. Januar 2015 at 10:12

      sehr schön! ich freu mich! hab in der jackentasche immer nen müllbeutel. was um mich herum liegt, nehm ich mit und werf sie in den nächsten container. bis auf die ekligen sachen 😉 … hab zwar auch wenig lust, das zeug anderer leute aufzusammeln, aber die wirkung ist super. man denkt immer, das bringt ja nix, aber plötzlich sieht ein kleiner strandabschnitt wieder schön aus und weder mensch noch tier können sich an einem dieser teile verletzen. man muss ja nicht gleich den ganzen strand säubern oder müllberge abtransportieren – klein fängt’s an 🙂

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