Olivenbäume können Jahrtausende alt werden. Wer so lang (über)lebt, ist schon ein kleines Naturwunder. Solche sind in Santo Baltolu di Carana bei Luras mitten in der Gallura zu bestaunen. Gelegen in einer wunderschönen Landschaft am Stausee Lago di Liscia ein wundervolles Ausflugsziel.

Der größte von ihnen wird S’Ozzastru genannt, galluresisch für „Olivenbaum“ und hat bei der lokalen Bevölkerung den Beinamen „der Patriarch“.

S’Ozzastru / Il Patriarca – Baum des Jahres 2023 in Italien

S’Ozzastru ist im November 2023 zum Baum des Jahres in Italien gewählt worden und wird Italien beim europäischen Wettbewerb im Februar/März 2024 vertreten.

Mehr Infos auf gianttrees.org

Experten der Universität Sassari schätzen das Alter dieses großen Baumes auf mindestens 3.000 Jahre, wahrscheinlicher sind sogar 4.000 Jahre. Das heißt, er war schon dort, als sich die nuraghische Kultur auf Sardinien entwickelte.

Zwei weitere Bäume stehen noch in der direkten Nähe, diese sind ca. 800 bis 1.000 Jahre alt.

Der Olivastro von Luras – Steckbrief

  • Name: S’Ozzastru – Der Patriarch
  • wissenschaftlicher Name: Olea europaea subsp. oleaster
  • Höhe: 14 Meter
  • Umfang: 1154 Zentimeter
  • Alter: zwischen 3000 und 4000 Jahren
  • Besonderheit: Es handelt sich wahrscheinlich um den ältesten Olivenbaum Italiens.
  • Standort: Ortschaft Santu Baltolu in der Gemeinde Luras in der Provinz Sassari, Sardinien

Mit außerdem bis zu viereinhalb Metern Durchmesser und einer Spannbreite von gut 25 Metern sind sie ziemlich imposant und eine tolle Sehenswürdigkeit für Naturfreunde.

Der größte Baum – S’Ozzastru

Sie gelten mindestens als älteste Olivenbäume der Insel (in Santa Maria Navarrese stehen übrigens auch welche, mitten im Ort bei der kleinen, weißen Kirche) und vielleicht sogar Italiens.

Gehe auch unbedingt zu den beiden kleineren Bäumen – an schönen Tagen kann beim Riesen viel los sein. Und die beiden anderen haben eine ganz besondere Atmosphäre. Und knapp 1.000 Jahre sind ja auch nicht wenig.

Einer der kleineren Bäume

Die Bäume tragen sogar noch Früchte – Oliven wachsen übrigens im November. Wenn du welche sammeln und pressen möchtest, dann musst du genau jetzt in der Nebensaison nach Sardinien reisen.

Im Frühling, wenn alles grünt und blüht ist es besonders schön.

Bei strahleblauem Himmel und angenehmen Temperaturen sitzt man wunderbar auf der Außenterrasse bei der Biglietteria mit einer kleinen Bar. Bei Cappuccino, Wein oder Ichnusa den genialen Ausblick über den See zu genießen, das hat was.

Aber die Bäume sind zu jeder Jahres wunderschön. Sogar bei Regen oder an einem grauen Tag haben sie etwas wirklich Magisches.

Vorteil: Du bist manchmal ganz allein und wenn du Zeit mitbringst, kannst du entspannt in den Ort hineinspüren.

Wie finde ich die Olivenbäume bei Luras?

Von Olbia kommend, fahre Richtung Tempio Pausania (über die SP 38 via Priatu), dann bei Calangianus nach Luras. Nach gut 30 Kilometern führen verwitterte Schilder zum Stausee Diga di Liscia und den »Olivastri Millenari«.

Dann nimmt es die Straße hinaus Richtung Tempio, auch am Kreisverkehr geht es Richtung Tempio und Luras. Der See Lago di Liscia / Diga di Liscia liegt rechter Hand und viele Kilometer weiter sind die »Olivastri Millenarie« an einer T-Kreuzung nach rechts ausgeschildert. Von dieser Kreuzung sind es noch einmal etwa fünf Kilometer.

Schließlich taucht irgendwo auf dem Weg ein Hinweisschild nach links in einen Feldweg auf. Räder kann man mit hinauf nehmen, das Auto lässt man unten. Nach ein paar hundert Metern steht links eine kleine hübsche Landkirche, rechts geht es über die Wiese zu den Olivenbäumen.

Ein Tickethäuschen ist natürlich auch da. Nützt ja nix, die Pflege der Bäume und Anlage kostet schon was, insofern finde ich das gut angelegtes Geld.

Und dann?

Der nächstgelegene Ort Sant’Antonio di Gallura ist auch gut für einen kleinen Spaziergang oder ein Abendessen. Gerade im Herbst, wenn Pilze gesammelt werden lohnt es sich z. B. im La Pitraia oder in einem der Agriturismi am See anzufragen.

Auch Luras mit dem dortigen ethnographischen Museum der Femina Accabadora ist mega interessant Nuchis ist ein hübsches kleines Dorf für einen kleinen Spaziergang. Auch in Calangianus, Tempio und Aggius kann man herrlich Zeit verbringen.

Viel Freude bei und mit den Bäumen!

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