„La Cultura non ha paura“ – „Die Kultur hat keine Angst“. Unter diesem Motto haben die Museen in Mamoiada, Orani und Ottana eine tolle Aktion ins Leben gerufen. Ein kleines Album mit sardischen Karnevalsmasken, zum Ausmalen, Ausschneiden, als Inspiration und zum Lernen.
Sie gibt vor allem Sarden in den für sie jetzt extrem schwierigen Krisenzeiten (Coronavirus lässt grüßen – Italien ist nach China aktuell das am meisten betroffene Land der Welt), in denen sie ihr Haus für unbestimmte Zeit nicht verlassen dürfen, eine sinnvolle, kreative und kindgerechte Beschäftigung. So kann man der ganzen Situation noch etwas Gutes abgewinnen.
Ideal für Familien mit Kindern, aber auch für angehende oder seiende Künstler, als Inspiration, mag das geeignet sein. Und das schwarze Schaf findet: Das ist doch ideal, um sich auf kreative Weise mit der sardischen Kultur auseinander zu setzen – und gibt deshalb zu jeder Maske auch noch ein paar kurze Erklärungen (eine kleine Einführung findet ihr auch hier auf dem Blog).
Am Ende dieses Artikels (oder in diesem facebook-Post vom Museo delle Maschere) findet ihr 24 Schwarzweiß-Zeichnungen sardischer Karnevalsmasken, die nur darauf warten, ausgemalt und koloriert zu werden 🙂
Die tollen Zeichnungen sind übrigens von der Illustratorin Mara Damiani aus Cagliari, die auch für Magazine und Disney zeichnet. Ein Riesendank an sie für dieses wunderbare Geschenk!
Falls ihr keinen Drucker habt, kein Problem: Es gibt Apps mit denen man sie bearbeiten kann (z. B. Kids Doodle oder Apalon).
Das Museo delle Maschere würde die Fotos gern sammeln – eure fertigen Bilder könnt ihr am einfachsten unter dem hashtag #laculturanonhapaura auf Instagram oder Facebook posten. Wenn ihr keinen Account habt, schickt ein Foto oder die kolorierte Datei gern an beeeh@pecora-nera.eu (bitte mit der Autorisierung, sie mit eurem Namen veröffentlichen zu dürfen). Ich leite das gern ans Museum weiter (zum Beispiel wenn ihr noch ein paar Worte der Aufmunterung schreiben mögt, die übersetze ich dann fix). Ihr könnt auch direkt ans Museum schreiben: info@museodellemaschere.it
Die Initiatoren der Idee sind die Museen in Mamoiada – MaMu – Museo delle Maschere , Museo della Cultura e del Lavoro, MATer zusammen mit dem Museo Nivola in Orani und dem MAT – Museo Arti e Tradizioni in Ottana.
Und wenn der ganze Spuk vorbei ist, sollten wir ihnen allen einen Besuch abstatten 🙂
Und jetzt viel Spaß mit den sardischen Masken!
Die Maske Su Bundhu aus Orani gibt es seit dem 17. Jh, aber zwischendurch blieben sie unbeachtet (vor allem wegen der beiden Weltkriege) und wurden erst in den 80er Jahren wiederbelebt. Su Bundhu ist eine anthropomorphe Maske aus Kork, das Menschengesicht hat die Hörner eines Rindviehs, und einen Schnurrbart. Oft sind Gesicht oder Nase blutrot. In der Szene wird der Boden mit einer Art Harke bearbeitet und Saat verteilt – ein Symbol für Fruchtbarkeit und eine direkte Verbindung zum landwirtschaftlichen Leben. Fotos gibt es z. B. unter dem Hashtag #subundhu auf Instagram.
Der Mamuthone hat schwer zu tragen, nämlich die bis zu 30 kg schweren Tierglocken, passenderweise Sa Carriga – die Last genannt. Die Maske / Sa Visera aus geschwärztem Holz ist ein Menschengesicht, das traurige, angestrengte und auch tierische Züge haben kann. Er trägt die Kleidung der Hirten und das Kopftuch der hart arbeitenden Frauen. Der zottelige Umhang stammt von schwarzen Schafen. Einen Kontrast bilden die lebendigen, fröhlichen Farben der Issohadores. Sie tragen die rot-weiße Tracht der Männer Mamoiadas, einen Riemen mit Glöckchen, das Band, das die schwarze Mütze Sa Berritta hält, sowie ein kunstvoll, oft mit Blüten besticktes Tuch um die Hüfte. Fotos auf Instagram mit dem Hashtag #mamuthonesissohadoresmamoiada
Die beiden Hauptfiguren, Su Boe und Su Merdùle gehören zusammen. Sie repräsentieren einen Ochsen und seinen Herrn oder Hirten. Su Boe ist eine freundliche Figur – und ein Glücksbringer: Zwischen den Augen trägt er einen Stern, der ihn selbst und auch seinen Herrn beschützt. Su Boe trägt einen Umhang aus weißen Schaffellen und einen Schmuck aus Tierglocken. Charakteristisch sind die schönen Mandelaugen und die Hörner (über die während des Karnevals gern Frittelle gehängt werden, ein rundes, traditionelles Gebäck). Die menschliche Figur ist die des Hirten: Der Merdùle hat eine bewusst hässliche Gesichtsmaske. Er ist derjenige, der sogar dem Teufel Angst machen und alles Schlechte fernhalten soll. Auch der Merdule trägt einen Umhang aus weißen Schaffellen. Die bucklige Filonzana stellt eine trauernde Alte dar, die in Schwarz gekleidet ist. Sie trägt Wolle und Spindel, und spinnt quasi den Lebensfaden.
In Ottana gibt es neben dem Boe auch noch weitere Tiermasken – den Esel / Molente, den Hirschen / Cherbu und das Schwein / Porcu.
Fotos auf Instagram z. B. mit dem Hashtag #boesmerdules
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