Orgosolo, im Herzen der Barbagia, ist die Mutter der „Murales“. Der gesamte Ort ist mit über Wandgemälden, geschmückt, die Motive von einfacher Wut über traditionelle Werte bis zu weltweitem Geschehen oder (inter)nationaler Politik umfassen. Mittlerweile sind rund 150 Murales im Dorf verteilt.
Der über die Inselgrenzen hinaus bekannte Ort ist gleichwohl sehr schwarzschafig: vom Banditen über das Gesetz des Schweigens bis zum Bluträcher ist die Geschichte alles andere als ruhmreich.
Viele zogen es vor, ihren Protest visuell auszudrücken – was heute wie ein farbenfroher Kontrast zu der düsteren Vergangenheit ist.
Die aus Mexiko stammende Kunstform der „Murales“ hielt in Orgosolo Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre als Protestbewegung Einzug. Interessanterweise initiiert von einer studentischen Gruppe vom italienischen Festland, die 1969 in Orgosolo die erste Mauer bemalte. Ihr Motiv war höchst politisch und klagte das Desinteresse des italienischen Staates an seiner Bevölkerung, insbesondere der Sarden, an.
Im Laufe der Jahrzehnte sind inselweit viele Orte auf die Idee gekommen, ihr centro storico / historisches Zentrum in dieser »Tradition« neu zu gestalten. Hier und da politisch motiviert und oft mit dem starken Wunsch, die eigene Geschichte zu dokumentieren. So hat sich über die letzten Jahrzehnte als eine neuzeitliche Tradition etabliert.
Hier einige Impressionen:
Design by ThemeShift.