Posidonia oceanica, Seegras, Neptungras. Man sieht sie in großen Teppichen: dunkelgrün im und braun am Wasser. Und die Fasern rollen sich zu Bällen zusammen; Seeball, Meerball, palle di mare sind ihre Namen (in diesem Artikel verraten wir mehr über das tolle Gras).

Zu Unrecht ist die Posidonia nasberümpft von badenden Touristen.

Denn diese feine Pflanze ist ein Zeichen von hervorragender Wasserqualität und wichtiger Bestandteil des Ökosystems an den sardischen Küsten, wenn nicht des ganzen Mittelmeers. Ach was, der ganzen Welt!

Tuerkiswasser-SantAntioco

Klares Wasser, klarer Fall: Posidonia am Werk!

Denn wenn sie wegbleibt, dann breiten sich Bakterien und Algen aus und das Klima verändert sich (sehr lesenswert zum Thema Seegras und Klima ist dieser Artikel im Tagesspiegel: „Das Zehn-Milliarden-Gras“). Unser Türkiswasser wär dann gar nicht mehr so rein und klar, wie wir es lieben.

Die Posidonia selbst ist keine Alge und kein Abfall. Sie macht weder krank noch ist sie giftig.

Sie müffelt nur manchmal ein bisschen, wenn der Wind ungünstig steht und noch andere Pflanzen und Organismen sich in den Prozess des Abbaus eingemischt haben. Natur, eben. 

Es ist extrem wichtig, ihren Lebenszyklus nicht zu unterbrechen. Einige Strände wurden dennoch von ihr gereinigt (unter anderem diejenigen an der Costa Smeralda und die beliebten Strände der Baronia), weil in diesem Winter extrem viel Posidonia angeschwemmt wurde. Das allerdings eher für die Touristen als die Einheimischen oder die Natur.

Umkehrschluss: Wüssten alle, wie wichtig und schützenswert die Pflanze ist, würden sie diese Reinigung vielleicht gar nicht wollen … Also, wegen uns hätt‘ man’s nicht wegschaffen müssen.

Das schwarze Schaf ruft allen, die sich an Sardiniens Küsten bewegen, zu:

  1. Freut Euch über Strände mit Seegras!
  2. Wenn es Euch stört, sucht Euch einen anderen! Die sardische Küste hat massenweise Strände, darunter auch solche, an denen es schon weggerottet ist oder strömungsbedingt gar nicht erst anlandet.
  3. Wenn es müffelt, hilft Trick 17: Handtuch nicht in Windrichtung legen.
  4. Segler und Bootfahrer: NIEMALS in den Seegrasfeldern ankern. Sand- und Steinboden = hell, Seegrasfeld = dunkel. Im hellen den Anker fallen lassen. Einfacher geht es nicht.
Immer Ende Juni: Posidonia Festival in Carloforte

Immer Ende Juni: Posidonia Festival in Carloforte

Und noch lauter ruft es:

Feiert die Posidonia!

Gelegenheit dazu gibt es jährlich Ende Juni in Carloforte, beim Posidonia Festival:

  • Webseite des Posidonia Festivals in diversen Orten im Mittelmeer, unter anderem Carloforte, auf Mallorca, in Santa Margherita Ligure und in Sitges (Katalonien) – in Carloforte wird von Kayakfahrten und Tauchgängen bis zu Kunstausstellungen und Straßenmusik rund um das Gras extrem viel geboten.
  • Facebookseite des Carloforte Posidonia Festivals
  • Viel Spaß!

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