Die Fahrt auf der Landstraße SS125, die Cagliari mit Palau verbindet, ist was für Entschleuniger. Einer ihrer schönsten Abschnitte ist im Südosten und führt quer durch die Berge des Sarrabus.

Die Straße folgt dem Verlauf des Rio Cannas

Die Straße folgt dem Verlauf des Rio Cannas

Hier geht es mit dem Auto nur sehr langsam vorwärts – es ist die ideale Cabriostrecke, zum lässigen Gondeln, damit die Frisur auch schön sitzt. Auf dem Motorrad ist die zwar hinüber, aber dafür läuft’s ein bisschen schneller. Es sieht nach Spaß aus, als sie am schwarzen Schaf vorbei rauschen. Der Rennradfahrer, den es wiederum überholt, kann das „Renn“ im Wort grad mal vergessen, es geht hier und da anstrengend bergauf.

Für Fußgänger sieht es auf den ersten Blick aus, als gäbe es da nichts, nur Fels und Grün. Doch genauer hingesehen, kommst du mit einem Tag hier bei weitem nicht aus: Ewig viele markierte Wanderpfade gibt es im Parco „7 Fradis“, auch Monte dei Sette Fratelli (wo auch der sardische Hirsch lebt), breite Forstwege führen hinter Burcei bis hinauf zur Punta Serpeddi auf knapp 1400 Meter. Aber auch direkt am Rande der SS125 beginnt der ein oder andere Pfad – z. B. hinter dem Hotel Sant’Angelo der alte Silberweg (Via dell’Argento) zu einer verlassenen Mine oder bei Campu Omu eine Etappe des Sentiero Italia, durch den gesamten Park 7 Fradis bis Castiadas.

Keine Eile im Sarrabus

Jedenfalls hat es keiner, der an diesem Frühlingstag die alte Straße lang fährt, exorbitant eilig oder sieht gar unglücklich aus. Nicht die Ausflügler, nicht die Sportler, nicht die Arbeiter in ihren Lieferwagen, nicht der alte Mann, der seine Ape um die Serpentinen quält, nicht das sardische Pärchen, das den Osterurlaub ausdehnt.

Vielleicht gibt es im Sommer den ein oder anderen Touristen, dem bei der Durchfahrt kurz schlecht wird, aber dann gibt es genügend Haltepunkte. In dem einzigen Minidorf direkt an der Strecke, San Gregorio gibt es sogar eine geöffnete Bar / Trattoria mit richtig gutem Futter. Burcei ist ein feiner kleiner Umweg.

Der letzte (bzw. je nach Fahrtrichtung auch der erste) Abschnitt, der „vecchio tracciato“ vor Cagliari beginnt kurz hinter Muravera, an der Abfahrt Richtung „Burcei“. Das schwarze Schaf nimmt Dich mit auf seine kleine Frühlingstour 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert