Blühender Klee

Blühender Klee

Der Frühling ist da. Der Flieger nach Sardinien ist rappelvoll. Die kleine Propellermaschine, die die wenigen Reisewilligen im Winter tapfer über die Alpen und zurück getragen hat, ist ausgebucht. Das Flughafenpersonal hat Probleme, das gesamte Gepäck zu verstauen.

Kein Wunder, dass Sardinien gefragt ist: Der März lockt mit verfrühtem Frühling zu einer Flucht aus dem Winter, der Nordeuropa noch im Zaum hält.

Im März gehört die Insel den Individualisten.

  • Den Radfahrern, die hier ihre Trainingssaison früher beginnen können, als in der schneidenden Kälte zuhause.
  • Den Seglern, die ihr Boot für die Saison fit machen und hinausfahren, um die wundervollen Buchten ganz für sich allein zu haben.
  • Den Kitern und Surfern, die hier guten Wind vorfinden.
  • Den Wanderern, die der Natur beim Aufwachen zusehen und die Insel auch einmal üppig grün erleben möchten.
  • Den Hardcore-Strandurlaubern, die ja auch schon beim Neujahrsbaden mitgemacht haben und sich an kaltem Wasser nicht stören. Und es ist auch gar nicht schlimm, weil die Sonne gut wärmt.
  • Den Trekking-Freunden, die jetzt ganz neue Wege und Pfade finden und ursprüngliche Pfade erklettern wollen, und das in aller Ruhe und ungestört.

Und all denen, deren Erwartungen auch von ein paar miesen Regentagen nicht gleich enttäuscht werden und die die Schönheit der Insel trotzdem – oder vielleicht erst recht – genießen können.

Feste und Ideen im Frühling

Carnevale di Ottana

Carnevale di Ottana

Mit Glück, fällt der Karneval in den März – dann blüht das sardische Volk richtig auf. Ob sie nun den traditionellen Karneval, z. B. in Ottana oder Mamoiada feiern (siehe unseren Artikel zum Karneval in Mamoiada), auf Reiterfeste gehen (siehe Artikel „Sa Sartiglia“ in Oristano oder dieses Video auf Youtube) oder bei der modernen Variante mitmachen, die unserer deutschen Rosenmontags-Traditon nahe kommt, zum Beispiel „Carrasciali“ in Tempio (siehe Video auf Youtube) – immer wird gefeiert und ihre Lebensfreude kommt mit aller Wucht durch.

Danach wird es wieder etwas ruhiger und man versucht, die Nachwehen des Feierns loszuwerden.

Die Fastenzeit bis Ostern beginnt dann und tatsächlich ist es eine ideale Zeit, sich fit zu machen, in Bewegung und vor allem: raus zu kommen.

Hier ein paar schwarzschafige Ideen:

  • Ungestört von den Touristen- und Hippiehorden das Valle della Luna am Capo Testa durchstreifen
  • Ein ruhiges Nuraghenpicknick in der Frühlingssonne – wir empfehlen Nuraghe Cabu Abbas bei Olbia mit einer unglaublich tollen Weitsicht über das Meer, die Stadt und die Umgebung (hier ein Link zu unserem Fotoalbum auf Facebook) oder Nuraghen Mannu bei Cala Gonone.
  • An einem schönen und wettersicheren Tag in die Gola Su Gorroppu wandern, und ganz ungestört die Größe und Majestät des tiefsten Canyons Europas auf sich wirken lassen.
  • Ein Wochenende in der Hauptstadt Cagliari erleben und in Kontakt mit den Einheimischen kommen. Im Frühling bevölkern die Cagliaritaner die Plätze ihrer Stadt, organisieren Ausstellungen und sind den Reisenden gegenüber sehr aufgeschlossen, die Trattorien sind mit sardischen und italienischen Sprachgeräuschen gefüllt …
  • und, und, und …

Im April beginnen dann die Frühlingsfeste – viele mit kulinarischem, andere mit kulturellem Schwerpunkt:

Im Frühling zieht die Insel aber auch noch ganz wunderbare Besucher an: Wale. Sie finden jetzt den Krill, ihre Hauptnahrung. Doch, doch, im Mittelmeer gibt es einige große Meeresbewohner, darunter Schweinswale und Walhaie und natürlich auch Delphine, die in den Gewässern von Sardinien über Korsika bis nach Ligurien leben.

Du merkst, die Insel birgt unendlich viele Schätze und Schönheiten. Und der Frühling ist eine der schönsten Zeiten, sie zu (be)suchen.

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