Das wilde Capo Testa liegt ganz weit im Norden Sardiniens. Im Sommer sind die hinführenden Straßen und die Buchten eingangs dieses tollen Platzes Welt übervölkert, und auch die Region um den alten und neuen Leuchtturm muss man sich mit vielen anderen teilen. In Richtung Valle della Luna, der Hippie-Hochburg der Siebziger, wird es schon ruhiger – auch wenn hier trotz Verbot immer noch wild gecampt und gefeiert wird.
Um am Capo Testa wirklich allein zu sein und eine einsame Bucht zu finden, muss man schon über Fels und Stein klettern und dort entlang gehen, wo keine Wege sind. Genau das hab ich gemacht.
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Heute ist ein schöner Tag, dem Leuchtturm den Rücken zu kehren und das „Kopfkap“ einfach der Nase nach zu umrunden.
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Über solche Wege geht es ab hier – und das sind noch die bequemen…
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Das Meer ist das erste Ziel, vorsichtig gewöhnt das Schaf sich an das Terrain.
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Wie und wann ganz genau sind die kleinen Steine in Reih und Glied zwischen die großen gekommen?
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Eine Eidechse begleitet mich ein Stück des Weges.
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Nah am Wasser mischt sich eine weitere Art Gestein in die Felslandschaft.
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Klares Wasser – zum Reinspringen. Auch andere haben es bis hier hin geschafft. Ich gehe weiter.
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In westlicher Richtung klettere ich über die nächsten Felsen und entdecke Reste eines Schiffswracks.
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Der Schrott fügt sich mittlerweile schön in die Landschaft ein.
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Das Schaf entdeckt einen alten Pfad, den es zur Abwechslung gern benutzt.
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In Richtung des Mondtals (Valle della Luna) führt der Pfad wieder in die Felsen hinein.
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Bis an das äußerste Ende der Insel schafften es die Tancas, mit denen das Land einst eingezäunt werden musste.
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Typisch Capo Testa: von Wind und Wasser glatt geschliffene, bizarre Felsen.
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Ich sitze auf einem Felsen mit Blick auf Korsika, die Natur kann auf Leib und Seele wirken.
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Weiter auf Schotterwegen. Vorsicht, rutschig!
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Es geht wieder hinauf, ohne Wege, man muss nur einfach durch die Felsen klettern.
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Diese Landschaft habe ich in den letzten eineinhalb Stunden durchklettert 🙂
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… und merke, dass ich trotzdem noch nicht wirklich weit gekommen bin.
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Schöne Durchblicke eröffnen sich dem Wanderer.
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Zivilisation. Oder vielmehr, das Valle della Luna, das Mekka der Hippie-, Camping- und Komunenfreunde.
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Jede Höhle wird im Sommer als Wohnung genutzt – eigentlich eine schöne Idee.
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Leider wird ziemlich viel Müll zurückgelassen – echte Naturliebhaber sind die Wildcamper scheinbar nur bedingt.
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Weiter, da noch durch und drumherum und drüber.
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Hohe Felswände. Für mich nur mit Händen und Füßen nicht zu erklettern. Ich nehme den weiten Weg herum.
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Bizarr sind hier nicht nur die Felsen, auch die Bäume geben sich Mühe, möglichst schräg auszusehen.
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Erneut eine Wohnhöhle im Fels aus Sandstein.
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Doch doch, da kann man rüber.
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Und hier kann man durch, auch wenn das etwas beklemmt.
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Der Blick auf eine wirklich einsame Bucht. Kein Mensch hier, mitten im August!
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Ich sehe da eine Schildkröte.
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Ich überklettere ein paar Felsen und bin mitten im Valle della Luna angekommen.
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Erst geht es noch durch ein bisschen Gestrüpp, bis ich unten im Tal bin.
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Die Sommer-Kommune trifft sich im Schatten. Das schwarze Schaf wird neugierig beäugt – und äugt zurück.
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Einen schönen Platz Welt haben sie sich ja ausgesucht.
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Grün und Grau in trauter Zweisamkeit.
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Kunstwerk im Sand, das gefällt dem Schaf.
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Inspiriert vom Felsen, schönes Ding.
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Ein einsames Surfbrett, auf dem heute wohl keiner mehr surft, sonnt sich im Sand.
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Mitten im Valle della Luna: ein Pizzaofen – das ist extrem lässig!
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Und noch eine Behausung eines Freiheitsliebenden.
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Der Baum krallt sich an alles, was er zu fassen kriegt, und bietet Schutz.
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Was für ein wunderschöner Tag am Meer.
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Eine Bucht mit FKK-Strand weiter und über ein paar Felsen geklettert, ist schon wieder kein Mensch.
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Weiter klettern und kraxeln. Hinauf, hinüber. Das Mondtal liegt hinter mir.
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Diese Bewohner habe offensichtlich nicht mit Besuch gerechnet: Dieses spezielle Ferienhaus ist menschenleer, aber voller Müll.
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Einen schönen Ausblick haben sie aber von ihrem Balkon, das muss man ihnen lassen. Andere zahlen dafür Millionen.
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Hoppla, kaputt gegangen… Ich war das nicht! Das war schon so!
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Hier geht es eigentlich nicht weiter… aber: Ich will da rüber!!!
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Da entdecke ich einen Steinadler. Oder vielmehr, einen Adler aus Stein.
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Das ist der Pfeil, der auf dem eigentlichen Wanderweg zum Valle della Luna führt. Ich bin am Ende meiner Kletter- und Wandertour angekommen.
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Das ist der einfache Weg zum Valle della Luna. Ist der schwarzschafige nicht viel schöner? 🙂
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Ja, nun bin ich endgültig in der Zivilisation zurück.
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Da lang oder dort lang? Eine letzte Entscheidung – wo gehts zur Straße?
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Tolles Gestrüpp am Wegesrand
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Das Capo Testa verabschiedet sich mit einem kleinen Wetterleuchten.
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Unterwegs wie die Ziegen: das schwarze Schaf auf der wilden Seite des Capo Testa!
Wichtig: Um das Capo Testa und das Valle della Luna abseits der Touristenhorden zu entdecken, muss man neben guter Wanderausrüstung, Proviant und genug Wasser unbedingt eine gute Portion Zuversicht mitbringen. Den Weg muss man selbst finden, ausgeschildert ist nichts, über die Felsen führen eigentlich keine Wege.
Und so merkwürdig es klingt: Man kann auch auf dieser vermeintlich kleinen Fläche Erde verloren gehen, die eigentlich auch noch nah an der nächsten Stadt, Santa Teresa di Gallura liegt. Doch hier, nur knappe 4 km weiter, gibt es die meiste Zeit keinen Handyempfang und man ist daher relativ weit weg von Hilfe, wenn man sie braucht. Auch in der Hauptsaison, wie viel mehr in der Nebensaison, wenn es vielleicht sogar regnet oder stürmt.
Aber keine Sorge: Es gibt auch halbwegs bequeme Wege am Capo Testa. Auch das Valle della Luna ist für Reisende, die grad nicht so gut zu Fuß sind, mit wenig Anstrengung zu erreichen. Man sieht dann weniger, aber das wenige gehört trotzdem zu dem Schönsten, was die Gallura zu bieten hat.