Der Supramonte ist für uns der Inbegriff vom echten Sardinien. Wunderschön legt sich das Bergmassiv am Meer entlang ins Zeug und ragt beeindruckend oberhalb der Küste auf und stellt sich dem Wetter entgegen. Hin und wieder ist er ein ungemütlicher Geselle, mit tief hängenden Wolken oder gar sintflutartigen Regenfällen.
Blick auf den Supramonte und die Gola Su Gorropu von der SS125
Die meiste Zeit aber ist er – wie die Sarden – sehr gastfreundlich und lädt ein, ihn zu erkunden.
Auf den Gemeindegebieten von Oliena, Orgosolo, Dorgali, Baunei und Urzulei finden sich Gipfel von durchschnittlich 900-1.000 Metern, tiefe von Flüssen geschnittene Täler mit steilen Felswänden, Codule genannt, geben der Region ihr einzigartiges Gesicht und führen nicht selten versöhnlich bis ans Meer.
Der vielleicht am wenigsten bekannte Teil dieser Berge ist der Supramonte di Urzulei. Das ist gut so, denn wo wenig Menschen sind, bleibt auch die Natur intakt.
Der Supramonte di Urzulei gilt als eine der ursprünglichsten Regionen Europas. Geteerte Wege oder gar Straßen gibt es wenige, die meisten sind kaum frequentierte Forstwege aus Geröll und Schotter oder uralte, kaum erkennbare Hirtenpfade.
Daher freuen wir uns, dass drei wunderbare Trekkingpfade angelegt wurden, die dem Ortsfremden in der schroffen und unberührten Natur so etwas ähnliches wie Orientierung geben:
Ein Hinweis noch: Auch die gepflegten Wege, und auch wenn man in der Haupt-Trekkingzeit im Frühling und Herbst anreist – sie können durchaus schwierig sein oder werden. Wetterumschwünge sind immer einzukalkulieren, Wege können auswaschen und Wegmarkierungen abbrechen oder verwittern.
Immer dran denken: Ihr seid in der sardischen Wildnis – die ist weder steril geputzt noch durchorganisiert.
Weiter Blick über den Supramonte
Das tut der Schönheit und der Anziehungskraft des Territoriums keinen Abbruch. Uralte aus Ästen und Baumstämmen gebaute Hirtenhütten, „Cuiles“ genannt, säumen den Weg ebenso wie einige aus Stein und Holz gebaute Schutzhütten („Barracos“) stehen hier seit Jahrhunderten. Früher waren sie Rückzugsorte für die Hirten und kleinere Herden Ziegen, Schweine oder Schafe, stehen sie heute den Wanderern zur Verfügung.
Auf den ersten Blick wirkt das Land karg und still, aber hier versteckt sich eine reiche Artenvielfalt in Flora und Fauna: Steineiche, Eibe, Wacholder sowie Myrten- und Ginsterbüsche sind zu finden. Man begegnet – neben den wild lebenden Haustieren wie Ziegen, Schweinen oder Schafen – auch Muflons, Wildschweinen, Füchsen, Adlern, Bussarden und einigen seltenen Reptilienarten (hier leben z. B. die Salamanderart „euprotto sardo“ und der Lurch „geotritone del Supramonte“).
Ein kleines Video der Region Sardinien macht Lust auf mehr – vielen Dank! (Autor/Regie: Enrico Spanu)
Quelle: http://www.regione.sardegna.it/flv/dl/flv_480/supramonte_italiano_03.flv
Wer jetzt gleich los will, der findet hier die Beschreibung und die Karte für die drei genannten Wege:
Design by ThemeShift.