… geeignet auch für wilde Mountainbiker, siehe letzter Abschnitt

Die Costa Smeralda ist ja vieles, aber nicht unbedingt berühmt als Trekkingziel. Aber das schwarze Schaf wollte es wissen: Gibt es sie noch, die „alte Küste“, die „wilde Costa“? Irgendwo zwischen Jetset und Partylife muss sie doch sein. Und – es hat sie gefunden!

Tour 1: Grande Pevero (Karte: Google Earth)

Tour 1: Grande Pevero (Karte: Google Earth)

Tour 1: Grande Pevero – Monte Tundi

  • Schwierigkeit: Der Weg nimmt etwa 1-2 Stunden in Anspruch, ist aber relativ einfach, man braucht nur gute Schuhe, Vorsicht beim Schotter auf den abwärts führenden Strecken.
  • Anfahrt: In Abbiadori beim Kreisverkehr in den Ort fahren (Abfahrt Richtung Olbia und Cala di Volpe), dann die erste Straße links (Via Monte di Mola) und durch die Siedlung den Berg hinauf fahren. Links ist die „Villa Armony“ ausgeschildert, dem Schild folgen. Am Ende geht es rechts auf eine schmale Straße ins Nirgendwo, bzw. sie führt zu einem hässlichen Betonbau. Dort parken.
  • Beschreibung: Wir nehmen den breiten Schotterweg, der uns bald den Berg hinunter führt. Der Pevero Golfclub ist von hier aus prima einsehbar, mit seinem leuchtend grünen Rasen, den Bunkern und einem kleinen See. Schön, wenn man Golf mag.
  • Der Schotterweg selbst ist im Frühling stark ausgewaschen. Von wegen vollklimatisiert und blitzend blank.
  • Unten angekommen führt der Weg ein gutes Stück am Zaun des Golfclubs entlang. Daran schließt eine kleine Lagune an, und ein Stückchen weiter hinter einer Reihe Schilfrohr liegt der Strand „Grande Pevero“. Der ist wenig frequentiert – die Bewohner der Luxusvillen am Monte sind hier unter sich, im Sommer kann man bestimmt das ein oder andere Sternchen erspähen.
  • Auf der anderen Seite des Strandes führt ein Weg in die Macchia, dann zu einem weiteren Strand und hinauf in Richtung Monte Zoppu (in Tour 3 gehen wir diesen Weg von der anderen Seite)
  • Über den Strand geht es zurück auf den Schotterweg, dann in den ersten Abzweig nach rechts einbiegen, den Hang hinauf. Oben angekommen blickt man auf die Siedlung Piccolo Pevero.
  • Weiter unten geht es nach rechts (wer nicht zum Ausgangspunkt zurück will/muss, gelangt hier nach Pevero) oder nach links. Der Weg nach links wird bald schmaler.
  • In der Nebensaison führt ein kleiner Fluss neben dem Weg Wasser und macht ordentlich Lärm. Man kann ihn zwar selten sehen, aber durchaus hören.
  • Linker Hand plätschert eine der letzten Quellen der Costa, die aber leider recht schwierig zu erreichen ist und auch nur in der Nebensaison wirklich fließt. Sie entspringt unterhalb der Wurzeln eines Baumes und ist daher schwierig zum Trinken. Für Notfälle reicht’s, und ein wenig Erde in der Nachfüllflasche – so what?!
  • Der Weg führt direkt zum Ausgangspunkt.
Tour 2: Monte Zoppu (Karte: Google Earth)

Tour 2: Monte Zoppu (Karte: Google Earth)

Tour 2: Poltu Liccia – Monte Zoppu 

  • Schwierigkeit: Der Weg ist einfach und nimmt etwa 1-2 Stunden in Anspruch. Lange Hosen anziehen – Kratzer sind beim Abstecher in die Macchia vorprogrammiert.
  • Anfahrt: Von Abbiadori Richtung Olbia fahren, dann weiter durch Cala di Volpe, weiter geradeaus, nach Romazzino, das gleichnamige Hotel rechter Hand lassen und bis zum großen kreisrunden Parkplatz fahren. Dort parken. Ein Schild zeigt den Strand „Poltu Liscia“ an, und dort beginnt die Tour auf einem breiten Schotterweg.
  • Beschreibung: Auf dieser Strecke gehen wir den gleichen Weg hin und zurück.
  • Rechter Hand geht es ab zu mehreren Stränden, der größte von ihnen ist Poltu Liscia (Poltu ist galluresisch und bedeutet „Hafen“). Wunderschön – denn der Monte Tundu, das Ziel dieser Tour, rahmt die Szenerie malerisch ein.
  • Gleich hinter Romazzino, beginnt quasi die alte Küste – ein Stück Land, auf dem nie ein Haus stand –  bzw. wenn doch, dann nur hier und da vereinzelt.
  • Im Frühling ist dieser Weg auf Meereshöhe häufig sehr ausgewaschen und mit Pfützen übersät (wir sind im April ziemlich schlammig an den Pfoten geworden), im Sommer sollte man hier trockenen Fußes durchkommen.
  • Die „schönen Punkte“, an denen es sich verweilen lässt, sind über kleine Pfade rechts und links des Hauptweges erreichbar. Entdeckt sie einfach selbst, unter anderem sind tolle Granitfelsen, ein altes Stazzu und tolle Ausblicke auf die Küste die Belohnung.
  • Einer der schönsten Plätze an der Costa ist quasi direkt in einer Wegbiegung – hinter einem kleinen Mäuerchen befindet sich ein großer Stein, auf dem man sich wunderbar ausruhen kann.
  • Und dann eben wieder zurück. Der Rückweg ist über die Strände wunderbar, auch um die Füße zu kühlen. Hierbei muss unter Umständen das ein oder andere Stück geklettert werden.
Tour 3: Die Strände der alten Küste

Tour 3: Die Strände der alten Küste (Karte: Google Earth)

Tour 3: Poltu Liccia – Monte Zoppu – Pevero – Monte Tundi

  • Schwierigkeit: Die Tour dauert je nach Tempo 3-4 Stunden und ist konditionell durchaus anstrengend, da es einige Höhenmeter zu schaffen gilt. Ein guter Orientierungssinn hilft.
  • Anfahrt: wie bei Tour 2
  • Beschreibung: Die Strecke ist eine Kombination der beiden ersten Touren. Das letzte Teilstück ist allerdings von der Schotterstraße bei Poltu Liccia schwer auszumachen ist (wir sind beim ersten Versuch dran vorbei gelaufen), und die Macchia ist relativ dicht. Daher gehen wir von Poltu Liccia erst hinauf Richtung Monte Zoppu.
  • In einer Wegbiegung ist der Strand Porto Nibani einen Abstecher wert – auf dem Landwege findet den fast niemand.
  • Der Weg führt weiter hinunter zum Strand Grande Pevero, den wir queren und dann quasi in der Mitte der Tour 1 einsteigen. Wir gehen hinauf zum Monte Tundi, und später wieder hinunter.
  • Dann biegen wir am Golfplatz Pevero ab. Erst führt ein breiter, Weg am Platz vorbei (nicht abbiegen, es gibt nach rechts zwei verlockende Möglichkeiten dazu). Später wird der Pfad immer schmaler und führt zurück in Richtung Poltu Liccia. Einfach die Himmelsrichtung beibehalten, dann kommt man früher oder später auf den Ausgangsweg.
  • Kleiner Hinweis: Man kann durchaus auf dem letzten Teilstück verloren gehen – da die Orientierungspunkte fehlen und in der Macchia alles irgendwie ähnlich aussieht. Wer spät losgegangen ist und zu lange Pausen gemacht hat, landet hier vielleicht in der Dämmerung. Hier und da kann man sich mal auf einen Stein stellen oder zurückblicken, das hilft. Das ist so einer der Momente, in denen ein Kompass praktisch ist.
  • Die Macchia ist je nach Jahreszeit dicht oder durchgängig. Zur Not durchkämpfen und ein paar Blessuren in Kauf nehmen. Das was ein Wildschwein schafft, schafft auch ein schwarzes Schaf.
  • Guckt Euch einfach alles vorher gut an (z. B. auf Google Earth nach Romazzino suchen, die hier beschriebene Region liegt nord-nordwestlich davon). Wenn ihr unsicher seid, schätzt selbst ein, ob ihr nicht zurücklaufen und lieber doch auf einem der breiteren Wege quasi „außen herum“ gehen wollt. Dauert natürlich länger, ist aber vielleicht dem ein oder anderen lieber.

Wichtig: Wasser mitnehmen! Gute Trekkingschuhe, optimal sind lange Hosen und im Sommer Hut oder Mütze gegen die Dauersonne. Und ein kleines Picknick (wahlweise mit Pane Carasau und Salsiccia, oder mit einer Tüte Gummibärchen) mit Blick auf das smaragdfarbene Wasser ist auch großartig 🙂

Mountainbike-Variante

Die guten Mountainbiker fahren diese Touren natürlich, da ist Schotter vom Feinsten!

Aber der Schwierigkeitsgrad steigt mit dem Fortbewegungsmittel: Was für Füße gut machbar ist, ist für Räder anspruchsvoll.

Die Anstiege sind sehr steil, die Abfahrten schwierig. Das letzte Teilstück der Tour 3 durch die Macchia ist fast nicht möglich – Biker biegen dort nach rechts auf einen breiteren Weg Richtung Cala di Volpe ab.

Rüstet Euch gut und sicher aus, sorgt dafür, dass Euer Rad fit ist. Und dann: Have fun!

Impressionen

2 Comments

  1. Ursula Gruemann

    20. April 2013 at 15:30

    Danke für die Vorschläge, werden wir im Juni unter die Füsse nehmen! Wir freuen uns immer über die Schafserfahrungen.

    Reply
    • nicole

      26. April 2013 at 20:53

      Lieben Dank, das freut uns sehr!

      Reply

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