pecora nera ist die italienische Übersetzung für schwarzes Schaf. Das Schaf ist untrennbar von der sardischen Kultur. Der ehrbare Beruf des Schäfers / pastore ist der Inbegriff für Ursprünglichkeit, Naturverbundenheit und eine tiefe Landesliebe.

Wer je einen Pastore getroffen hat, wird sich an den stolzen Glanz in seinen Augen erinnern. Hirten sind auf Sardinien vorwiegend Männer, die hart arbeiten, zupacken und nicht zimperlich sind. Romantikalarm kommt da nicht unbedingt auf.

Schwarzes Schaf - für Nachwuchs ist gesorgt
Schwarzes Schaf – für Nachwuchs ist gesorgt!

Der Vergleich des „schwarzen Schafes“ für unseren Blog liegt auf der Hand: Das »pecora nera« ist nicht wie all die anderen Schafe, weiß und wollig.

Sicher, es reiht sich in die Herde ein, ja, es hat sogar gern andere Schafe egal welcher Farbe um sich. Aber es hat aber offensichtlich einen eigenen Kopf.

So genießt es seine Freiheit, entdeckt die Insel, trabt ins Hinterland und freut sich über die tollen Menschen und Orte, auf die es in der Nebensaison trifft, auch wenn alle anderen am Strand braten.

Es besucht Nuraghen, schlägt sich in Agriturismo den Bauch voll, hofft im Winter auf die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Insulaner und in der Hauptsaison wählt es statt Strandwahn lieber einen Ausflug zu den einsamen Flecken der Insel, abseits der Menschenmassen.

Und so ist diese Seite auch keine reine Infoseite für das Tourismuseinerlei, sondern ein persönlich erlebter Reiseblog direkt aus Sardinien. Das pecora nera ist eine Sammlung erlebter und entdeckter Geschichten über ganz Sardinien und zu jeder Jahreszeit.

Was ein Artikel wird und was nicht, liegt nur am schwarzen Schaf: Entweder hat ein Erlebnis das Zeug für eine gute Geschichte – oder eben nicht.

Unser Namensgeber: das pecora nera di Arbus

Schwarzes Schaf: pecora nera di Arbus
Schwarzes Schaf: pecora nera di Arbus

Die Idee zum Namen, schwarzes Schaf, bekamen wir auf einer unserer ersten Sardinienreisen, in der tiefsten Nebensaison in Arbus.

Dort lebt das »pecora nera di Arbus« (siehe Foto). Also genau genommen, mehrere, denn hier lebt eine genetisch einzigartige Variante des sonst auf Sardinien üblichen weißen Schafs.

Eine Studie zur genetischen Diversität der sardischen Schafe hat diese kleine Population in Arbus entdeckt. Etwa 1.000 Tiere im Südwesten Sardiniens tragen diese Gene in sich, die meisten von ihnen leben in der Nähe von Arbus.

Sie haben – genau – schwarze Wolle, sind etwas kleiner, haben kleinere Ohren und sowohl Männchen als auch viele Weibchen tragen Hörner.

Man geht davon aus, dass sie irgendwie der natürlichen Selektion entkommen sind, jetzt versucht man sie gezielt – wie die weißen Schafe – zu züchten, um natürliche schwarze Wolle ohne chemische Färbemittel, zu gewinnen.

Wer mehr über die Schafe erfahren möchte, der geht am besten direkt nach Arbus, zum Beispiel zum jährlichen Schwarzschaffest 🙂

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