„Was, so groß ist Sardinien?“ … Wohl einer der meistgehörten Sätze über die Insel. Doch, Sardinien ist wirklich groß.

Sardinien, die zweitgrößte Insel im Mittelmeer (Quelle: Wikipedia)

Sardinien, nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer (Quelle: Wikipedia)

Und weil Sardinien so schön groß ist und man den Straßenbau an die Naturgegebenheiten (Hügel, Berge, Täler, Seen, Flüsse, Schluchten, überall Felsen im Weg) anpassen musste, ist die Insel ein Traumziel für Kilometerfresser.

Kilometerfressen liegt als Entspannungsübung weit abgeschlagen hinter Yoga und Tai Chi und auch noch deutlich hinter „Bier-vorm-Fernseher-Trinken“. Zu Unrecht, denn nichts macht tiefenentspannter als die ewige Fahrt durch die Landschaft.

Im Gegensatz zu manchen Landstrichen in, na sagen wir mal, Niedersachsen oder Dänemark, wo der Fahrende ob einer nicht zu negierenden Eintönigkeit einzuschlafen droht, hat Sardinien eindeutig den Vorteil der Vielfalt – statt Sekundenschlaf Sekundenstaunen.

Von Null auf 1.000 in einer kleinen Ewigkeit

Tagelang durch Sardinien fahren und dabei keinen Ort zweimal sehen? Kein Problem! Wir beweisen das kurz mit einer langen schwarzschafigen Tour über die Landstraßen der Insel, von Nord nach Süd.

Blick von Punta Sardegna nach La Maddalena

Blick am Abend von Punta Sardegna nach La Maddalena

    • PALAU, 0 km ~ Der Ort im äußersten Norden Sardiniens ist das Zuhause des schwarzen Schafs. Wo sonst, wenn nicht hier, sollte eine Schwarzschafinseltour beginnen? Man kann sich unterhalb des Bärenfelsen (Capo d’Orso, siehe Artikel „Interview mit einem Bären“) an einer der hübschesten Küstenabschnitte der Insel häuslich einrichten, sich mit Spaziergängen im Ort, auf La Maddalena und Caprera und ein bisschen Schaulaufen an der Costa Smeralda die ersten Tage vertreiben und sich akklimatisieren. Ist der obligatorische Strandurlaub erstmal abgerockt, heißt es: ab ins oder aufs Gefährt!
    • SANTA TERESA DI GALLURA, SS 133, 24,6 km, ca. 30 Min. ~ Schöner Küstenort, lebhaftes Zentrum, wir empfehlen ein Glas Wein oder Bierchen im Porto Longosardo, am besten in einer der verschrummelten Bars direkt am Pier – Einheimischenkontakt garantiert.
Monte Russu im Spätherbst

Monte Russu im Spätherbst

    • nach CAPO TESTA, SP 90, 4,9 km, ca. 10 Min. ~ Bizarre Granitfelsen, ein alter und ein neuer Leuchtturm, auf den Spuren der Ex-Hippie-Kommune das „Valle della Luna“ entdecken, in der Cala Spinosa baden … die tolle Natur ist eine längeren Aufenthalt wert! (siehe Artikel: Querfelsein übers Capo Testa ~ eine Kletterwanderung in Bildern)
    • zum MONTE RUSSU, SP 90, 16,2 km, ca. 20 Min. ~ Ein kleiner Berg direkt am Meer, der ohne viel Aufwand bewandert werden kann. Der Strand: wild, hübsch, weniger bevölkert, wellenreich, im Herbst ein Paradies für Muschelsucher.
    • via Vignola Mare nach LUOGOSANTO, SP 90 und SP 5, 28,5 km, ca. 30 Min. ~ Der Ort im Hinterland mit einigen mittelalterlichen Bauwerken und Kirchen (für Interessenten der Kirchengeschichte wurde uns das Diözesan-Museum empfohlen), lädt zu ausführlichen Touren ein. Der Ort ist gut für einen ersten Zwischenstopp auf der langen bevorstehenden Tour. Mehr Infos auf www.luogosanto.info.
Granithäuser in der Gallura

Granithäuser in der Gallura

    • nach LURAS, SS 133 und SP 10, 23,1 km, ca. 30 Min. ~ Sehenswert: das Museo Etnografico, das in die Lebensweise der galluresischen Bevölkerung im letzten Jahrhundert einweiht
    • via Calangianus hinauf zum Monte LIMBARA, SP 51, 22,0 km, ca. 40 Min. ~ Auf dem höchsten Berg der Gallura sammelt das schwarze Schaf im Herbst Esskastanien. An klaren Tagen kann man von hier bis zum Meer und hinüber nach Korsika sehen, siehe auch den Artikel über die Region: Trekking in der Gallura, oder: die Entdeckung des Universums.
    • nach TEMPIO PAUSANIA, SS 392 und SP 51, 18,7 km, ca. 30 Min.~ Die Häuser aus grauem Granit sind typisch für die Gallura. Am schönsten ist Tempio, wenn es schneit (hohe Schneewahrscheinlichkeit im Februar). Wer zur Abendzeit in Tempio ist, ist für ein typisches Abendessen in der Trattoria La Gallurese in der Via Novara bestens aufgehoben.
Sedini, Domus de Janas

Sedini, Domus de Janas

    • nach AGGIUS, SS 127 und SP 27, 8,5 km, ca. 15 Min. ~ Aggius ist das Zentrum der Teppichknüpfer in der Gallura, beherbert ein passendes Museum. In der Via Elio Decupis gibt es eine ganz kleine Teppichknüpferei (Holzschild über dem Eingang), die individuelle Teppiche aus Schafwolle herstellt (Lieferzeit ca. 4-6 Wochen). Das Tourismuszentrum ist neu hergerichtet mit einer netten kleinen Bar für einen Caffe oder Vermentino zwischendurch.
    • nach SEDINI, SS 127 und SS 134, 39,1 km, ca. 40 Min. ~ Das Dorf liegt sehr schön am Ausgang eines Tales, durch das der Fluss Coghinas fließt. Hier fallen die Domus de Janas „Sa Rocca“ mitten im centro storico des Dorfes auf, deren Konstruktion ein bisschen surreal erscheint.
    • nach CASTELSARDO, SS 134, 15,1 km, ca. 15 Min. ~ In Castelsardo lockt selbstverständlich die malerisch auf dem Felsen direkt über dem Meer gelegene Burg. Unbedingt durch die kleinen Gässchen entlangstreifen und auf der Stadtmauer sitzen und mit Blick aufs Meer ins Schwärmen geraten.
Altarberg Monte d'Accoddi

Altarberg Monte d’Accoddi

    • zum MONTE D’ACCODDI, SS 200, 31,4 km, ca. 40 Min. ~ Zwischen Porto Torres und Sassari findet man die Ausgrabung des Monte d’Accoddi, des einzigen Altarbergs im westlichen Mittelmeerraum, wie man sie sonst nur noch in Griechenland und Mesopotamien findet. Mehr in unserem Artikel „Monte d’Accoddi ~ kultige Eidechsenhochburg à la Maya und Mesopotamien“
    • nach STINTINO, Capo Falcone, SP 34, 40,2 km, ca. 50 Min. ~ Eines der äußersten, mit dem Auto erreichbare Ende der Insel. Vom Capo Falcone blickt man hinunter zum türkisblauen Strand La Pelosa (ein bisschen cooler mit Beachbar am Felsen und toll zum Schnorcheln: La Pelosetta) und hinüber zur Isola Asinara. Wer kann, mache einen Tagesausflug auf die ehemalige Gefängnisinsel, die heute mehr und mehr wieder von der Natur zurückerobert wird. Hier leben auch die über die Inselgrenzen hinaus berühmten weißen Esel.
Stintino, Torre Pelosa

Stintino, Torre Pelosa

    • nach ARGENTIERA, SP 34 und SP 57, 35,0 km, ca. 50 Min. ~ Artikel über den Ort, der heute fast verlassen ist und die Ruinen einer alten Silbermine beherbergt, hier auf pecora-nera.
    • nach LAGO DI BARATZ, SP 18 und SP 69, 17,5 km, ca. 25 Min. ~ Der einzige Süßwasser-See der Insel ist ein Naturschutzgebiet und Heimat vieler Tiere und seltener Pflanzen, Richtung Meer durchwandert man eine tolle Dünenlandschaft bis zum Artikel auf pecora-nera.
    • nach ALGHERO, 19,8 km, ca. 30 Min. ~ Die Stadt wurde 1353 von den Katalanen erobert, siehe auch unseren Artikel auf pecora-nera. Die Einflüsse reichen bis heute: spanisch klingende Straßennamen und katalanische Küche in den Restaurants. Unbedingt empfehlenswert: den besten Mojito der Stadt gibt es auf der Stadtmauer in der Bar „Buena Vista“, Abendessen im Torbogen des Restaurants „Il Refettorio“ in einer kleinen Seitenstraße im historischen Zentrum. Die einstige Sommerresidenz spanischer Könige ist heute ein 5-Sterne-Hotel „Villa Las Tronas“ (wer in Alghero bleiben will, wohnt vielleicht lieber einen Tick günstiger und landestypisch im Hotel Domomea in der Laufentfernung zur Kathedrale). Kurz vor Alghero liegt inmitten der Weinfelder das hübsche Weingut Sella e Mosca; auf der romantisch-historischen Anlage, gibt’s na klar auch eine Enoteca.
Blick von Villanova auf den Lago Temo

Blick von Villanova auf den Lago Temo

    • nach VILLANOVA MONTELEONE, SS 292, 23,8 km, ca. 30 Min. ~ Eigentlich MUSS man von Alghero nach Bosa an der Küste entlang fahren – es ist eine der schönsten Straßen der Insel. Wir empfehlen, die Strecke später von Bosa aus der südlichen Richtung nachzuholen (zum Beispiel für einen abendliche Tour bei Sonnenuntergang) und die Hinfahrt durch das Hinterland zu fahren. Hinauf nach Villanova Monteleone, den Ort, an den die Einwohner Algheros im Mittelalter vor den Invasoren aus Katalanien flohen, führt eine ebenfalls sehr schöne Panoramastraße aus Serpentinen.
    • nach BOSA, SP 19, 37,8 km, ca. 1 Stunde ~ Diese Strecke nach Bosa durchs Hinterland führt über Nebenstraßen vorbei am Lago di Temo (Stausee) und – vielleicht nach einem kurzen Abstecher hinauf nach Monteleone Rocca Doria, das auf einem Felsen über dem See thront – über den Monte Minerva zu einer Hochebene, die dann wieder malerisch hinunter zur Küste führt. Die Anfahrt auf Bosa ist von dieser Bergseite dann auch sehr viel schöner – der Ort liegt unten am Flussbett des Temo, hinter einer Palmenreihe an den gegenüberliegenden Hang geschmiegt. Bosa ist übrigens auch im Dunkeln echt charmant.
Wald am Monte Ferru

Wald am Monte Ferru

    • nach SAN LEONARDO DE SIETE FUENTES, SS 292 und SP 19, 37,4 km, ca. 45 Min. ~ Aus sieben Quellen (Siete Fuentes) strömt auch heute noch besonders gesundes Frischwasser, das sich Reisende hier abfüllen können. In der Nähe ein weiteres Kuriosum sardischer Archäologie: Die Betili von Tamuli, die Steine mit den Brüsten (und daneben ein wunderschöner Nuraghe).
    • nach CUGLIERI, SP 19, 12,5 km, ca. 20 Min. ~ Allein die Serpentinen, die zu dem Ort am Hang des Monte Ferru führen, sind den kleinen Umweg wert. Ein altes Kastell, schöne Wälder, tolle Ausblicke in die Täler – und dann in Cuglieri einen Kaffee gemeinsam mit den Dorfbewohnern trinken. Auch eine kleine Tour hinauf auf den Monte Ferru lohnt sich – an klaren Tagen blickt man je nach Standort hinunter bis Oristano und die Seen von Cabras und nach Osten bis zum Supramonte.
Stagno di Cabras

Stagno di Cabras

    • nach GHILARZA, SP 19 und SP 15, 36 km, ca. 45 Min. ~ Auf dem Weg lockt zunächst noch Santu Lussurgiu , ein netter kleiner Ort, in dem nicht selten das Pferd noch mit im Haus wohnt (siehe unseren Artikel über ein dort jährlich stattfindendes Reiterfest). Ghilarza ist ein kleiner Ort in der Ebene, mit einem sehr hübschen Stadtkern; hier lebte der italienische Theoretiker Antonio Gramsci (Museum); in der Nähe ist der versteinerte Wald von Zuri-Soddì und der Lago Omodeo (siehe Artikel). Wer ein paar Tage Aufenthalt in der Region einplanen kann und richtig idyllisch wohnen möchte, dem sei das Landhotel Mandra Edera empfohlen. Man kann Ausritte in die Umgebung und auch mehrtägige Ritte machen – siehe unsere „Homestory zu Pferd“ – oder aber einfach im Schatten der Bäume sitzen oder im Sommer im Pool planschen.
    • nach ORISTANO, 38,6 km, ca. 40 Min. ~ Zur Karnevalszeit findet hier das Reiterfest „Sa Sartiglia“ statt. Die Stadt selbst ist auf den ersten Blick konfus und wenig reizvoll, sie ist aber etwas für „Perlentaucher“ auf der Suche nach den wirklich netten Ecken … die nähere Umgebung in alle Himmelsrichtungen hat eine Menge zu bieten:
    • zum Stagno di CABRAS, SS 292, 12,5 km, ca. 20 Min. ~ Die Seenlandschaft ist ein Paradies für Flamingos und über hundert weitere Vogelarten; in der Provinz Oristano ist der seltene Eleonorenfalke zuhause. Also, ein Mekka für Ornithologen und in den Abendstunden auch für Romantiker dank prächtiger Sonnenuntergänge. Kiter und Surfer kommen hier voll auf ihre Kosten (und auch im weiteren Verlauf der Route an der Westküste).
Detail der Kirche San Giovanni di Sinis

Detail der Kirche San Giovanni di Sinis

    • nach THARROS, SP 6, 20 km, ca. 30 Min. ~ Über die antiken Ruinen von Tharros kann man im Reiseführer und vor Ort alles erfahren; ein toller Ausblick auf die Westküste und gen Osten auf Oristano ist garantiert. Wir empfehlen, kurz vor Tharros nochmal anzuhalten und die kleine Landkirche San Giovanni di Sinis aus dem 9. Jahrhundert zu besuchen – sie gehört zu den ältesten der Insel. Im Dorf und an der Küste findet man noch ganz alte Häuser aus Schilfrohr („capanne“) und mit Glück hört man in den Abendstunden jemanden auf einer „launedda“, einer Flöte aus dem gleichen Material, spielen.
    • nach MARCEDDI, SP 49, 48,1 km, ca. 1 Stunde ~ Ein altes Fischerdorf an der gleichnamigen Lagune, die Brücke, die hier ankommt und Marceddi mit dem gegenüberliegenden Ufer verbindet, ist eine Einbahnstraße und nur von der anderen Seite zu befahren. Etwa 45 permanente Einwohner, viele davon Fischerfamilien, sind noch hier. Für die einen ein trostloser Ort und Symbol der Landflucht, für die anderen hat gerade das Leben zwischen dem Verfall seinen Charme.
    • nach SIDDI, SP 44, 42,8 km,ca. 1 Stunde ~ Nuraghenfreunde kommen rund um Siddì voll auf ihre Kosten. Die Giara di Siddì liegt zwischen Ussaramanna und Siddi und beherbergt vierzehn der frühzeitlichen Bauten.
Herde Wildpferde an der Wasserstelle

Herde Wildpferde an der Wasserstelle

    • nach GESTURI, SS 197, 23,0 km, ca. 35 Min. ~ Die Route führt auch zu den Wildpferden Sardiniens, die auf 42 Quadratkilometern der Hochebene „Giara di Gesturi“ wild leben und denen, die den Weg hinein ins Schutzgebiet nehmen, sicher begegnen werden. Siehe auch unseren Beitrag auf pecora-nera über die drei Giaras der Marmilla, die nah beieinander liegen und doch so unterschiedlich sind.
    • nach BARUMINI, SS 197, 5,7 km, ca. 10 Min. ~ Barumini steht wohl in jedem Reiseführer ganz oben und tatsächlich ist der Nuraghenkomplex „Su Nuraxi“ einigermaßen beeindruckend – wenn man denn Nuraghen mag. Alle anderen fahren ein kleines Stück weiter nach Tuili, der alte Stadtkern aus grauen Häusern ist mit viel Liebe zum Detail hergerichtet, die Leute sind sehr nett und zuvorkommend.
      Auch ein Spaziergang durch Barumini’s centro storico lohnt sich. Der große „Palazzo Zapata“ zeigt die Lebensart in der Region, von früher bis heute. Das Besondere: Er steht direkt auf einem alten Nuraghen, der nur zufällig entdeckt und heute in den Bau integriert wurde. Zeit für einen Übernachtungstipp: direkt in Barumini im von Künstlern gestalteten Designhotel „diecizero“ (einige Zimmer sind etwas schräg eingerichtet – Achtung, Kunst! – aber genial). Wer’s lieber landestypisch und familiär mag, wohnt ein paar Dörfer weiter in Pauli Arbarei in der Locanda La Rosa (hier unsere Homestory).
am schönen Capo Pecora ("Schafskap")

am schönen Capo Pecora („Schafskap“)

    • nach ARBUS, SP 48 und SS 197, 55,1 km, ca. 1 Stunde, 10 Min. ~ In einem einzigen Tal auf der Insel, bei Arbus, sind die Herden vollständig schwarz, während sie sonst weiße Wolle haben. Deswegen mögen wir den Ort so sehr. Man gelangt nach Arbus via Guspini, dahinter erhebt sich der erloschene Vulkan Monte Arcuentu, ein wunderbares Wander- und Trekkinggebiet. Auf dem prägnanten Gipfel (784 m) wird der Wanderer mit einer wundervollen Aussicht auf die Westküste mit ihrer Dünenlandschaft belohnt.
    • nach CAPO PECORA, SS 126, 29,9 km, ca. 30 Min. ~ Auch das Schafskap ist allein seines Namens wegen einen Besuch wert, auch wenn man einen kleinen Umweg fahren muss und vermutlich kein einziges Schaf sieht. Das Meer ist hier meistens sehr aufgewühlt und hat an windigen Tagen seinen speziellen Reiz, da sich kaum jemand hierher verirrt. Es lohnt sich, bei jedem Wetter bis auf die kleine Felserhebung im Meer zu laufen. An sonnigen Tagen eröffnet sich ein unvergessliches Farbenmeer aus Blau-, Grün- und Erdtönen.
Minen in Masua und Pan di Zucchero

Minen in Masua und Pan di Zucchero

    • nach BUGGERRU, SP 105 und SP 83, 9,4 km, ca. 15 Min. ~ Die bergige Gegend im Iglesiente rund um Buggerru ist voll von alten Minen: Blei, Erz, Silber, Kohle – es gibt hier wohl nichts, was seit Ende des 19. Jahrhunderts nicht abgebaut wurde. Die Zeit scheint hier stillzustehen – und auch die Natur in der Umgebung ist weitgehend unangetastet. Eine schöne Wanderung gibt’s hier auf www.sardegnaambiente.it (ital.). Auch ein Ausflug zum „Piscina Morte“, einem kleinen Lagunensee, führt den Reisenden durch die wunderschöne Bergwelt.
    • nach MASUA, SP 83, 17,3 km, ca. 25 Min. ~ Sehr schön anzusehen ist die Miniera di Masua, Porto Flavia, eine Blei- und Silbermine, deren Schacht bis ans Meer führt. Am schönsten ist der Flecken von der Seeseite – vorbei am Pan di Zucchero sieht man den direkt in den Fels gehauenen Ausgang. Bei gutem Wetter also ein Segelboot (Erfahrung vorausgesetzt, das Revier ist nicht ganz einfach) oder Gommone (Gummiboot mieten und Sardinien mal von der Wasserseite aus betrachten.
Fassaden in Iglesias

Fassaden in Iglesias

    • nach IGLESIAS, SP 83 und SS 126, 18,4 km, ca. 30 Min. ~ Bergbau, Minen – auch in der Provinzhauptstadt Iglesias kommt man nicht an ihnen vorbei. Im industriegeprägten Städtchen gibt es aber auch andere Dinge zu entdecken, zum Beispiel den „Garten im Berg“, Linasia (zu finden in der Località San Benedetto auf ca. 700 Metern Höhe). Das Zentrum aus engen Gassen ist – so richtig typisch Süden – mittags ausgestorben und abends toll zum Entlangstreifen und Augenoffenhalten.
    • via Portovesme nach CARLOFORTE, Isola San Pietro ~ 32,7 km, Fähre, ca. 1 Stunde (ohne Fähre), ~ Carloforte (www.carloforte.net) ist ein verschlafenes, buntes Städtchen, die Salinen im Südosten beherbergen Kolonien von Flamingos. Mit einem Nuraghen, einer Kathedrale und der ein oder anderen Grotte (inkl. schönem Tauchrevier) findet der Reisende alles, was er braucht.
Fischerhafen in Calasetta

Fischerhafen in Calasetta

    • nach CALASETTA, Isola Sant’Antioco, Fähre, 0 (Auto-)km ~ Fischerboote schaukeln im Meer, das hier ist ein friedlicher Ort, der – trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten – Lebensfreude ausstrahlt. Die Insel Sant’Antioco ist von allen italienischen Inseln die viertgrößte und hat neben der gleichnamigen „Inselhauptstadt“ noch eine Menge versteckter Schönheiten. Mehr verrät unser Artikel auf pecora-nera.
    • nach SANTADI, SS 126 dir und SP 77, 40,7 km, ca. 1 Std. ~Der Ort beherbergt das Weingut Santadì, das unseren Liebling „Rocca Rubia“ und seinen großen Bruder „Terre Brune“ herstellt. Die Namen, („roter Felsen“ und „braune Erde“) sind von dem Land in der Region inspiriert. Das Gut ist auch zu besichtigen, inkl. Weinproben, siehe www.cantinadisantadi.it (Link zur deutschsprachigen Variante der Homepage).
Faro Capo Spartivento

Faro Capo Spartivento

    • nach CAPO SPARTIVENTO, SP 71, 40,3 km, ca. 50 Min. ~ Der Faro di Capo Spartivento ist der ältesten Leuchtturm der Insel (erbaut 1856, beherbergt ein exklusives, schönes Gasthaus (www.farocapospartivento.it) – wer gleichzeitig in den Flitterwochen ist oder eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit sucht, sollte hier mit prall gefüllter Kreditkarte einkehren. Der sensationelle Ausblick auf das Meer Richtung Sizilien und die Lage oben auf dem Kap ist aber auch ohne teure Übernachtung genießbar; das Capo ist ein wunderschönes Gebiet zum Spazierengehen, man blickt bis zum Capo Teulada, dem südlichsten Zipfel Sardiniens. Und zur Ruhe kommt man hier auch so.
    • nach Costa del Sud, PULA, SP 71 und SS 195, 22,9 km, ca. 30 Min. ~ Die Provinzstraße hält eine schöne Bucht, ein schönes Kap nach dem nächsten bereit und ein MUSS auf einer Inselrundfahrt. Hier kann man ein wenig verweilen, zum Beispiel in Pula ist ein kleines, lebhaftes Städtchen mit mediterranem Flair und buntem Ambiente. Genauso wohnt man in der Villa Madau. Weiter Richtung Cagliari ist die Küste ein guter Platz für Kiter. Mehr über die Costa del Sud im Artikel auf pecora-nera.
Bastione di St. Rémy, Cagliari

Bastione di St. Rémy, Cagliari

  • nach CAGLIARI, SS 195, 32,4 km, ca. 45 Min. ~ Angekommen in der Hauptstadt! Die hat soviel zu bieten (Stadtstrand Poetto, Wandergebiet am Sella del Diavolo, ein Amphitheater, den Mercato di San Benedetto, die Bastione di St. Rémy, das israelische Viertel, die mittelalterliche Altstadt oben, die maritim geprägte Stadt unten am Hafen, endlos viele Museen, und und und… eine tolle Stadt zum Entdecken, bevor man die Rückfahrt in Angriff nimmt…!

Die „Hinfahrt“ Palau -> Cagliari kommt auf ca. 950 km – und hat dabei noch nicht mal alle Sehenswürdigkeiten abgegrast. Wer alles mitnimmt und noch die ein oder andere Extrafahrt unternimmt, kommt locker auf über tausend Kilometer. Auch wenn die einzelnen Entfernungen übersichtlich sind, kann man sich damit äußerst lang auf der Insel aufhalten. Und sicher sein, erst die Hälfte, wenn überhaupt, gesehen zu haben.

Anmerkung der Redaktion: Strecken- und Zeitangaben trotz großer Sorgfalt ohne Gewähr. Wir sind an allen Orten schon gewesen und alle Routen schon gefahren – allerdings die gesamte Strecke noch nicht am Stück gefahren. Beim „Nachfahren“ nehmt eine aktuelle Straßenkarte mit und seid darauf vorbereitet, ggf. auch woanders als in den genannten Orten essen und übernachten zu können.

Die Rückfahrt Cagliari – Palau und weitere Wege durch die Insel findet Ihr in der Kategorie »Rundreisen«.

Viel Spaß!

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